Jammern auf hohem Niveau

26. August: „Beamte gehen gegen ,staatlichen Lohnklau‘ auf die Straße“

Jammern auf hohem Niveau, die durchschnittliche Pension ist mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Rente, es gibt sogar Pensionen, die höher sind als die theoretische maximale Rente und das, obwohl ein aktiver Beamter bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit netto ein höheres Gehalt bekommt wie der vergleichbare Angestellte, da dieser Sozialabgaben zahlen muss. Eine angemessene Alimentation sollte sich daher an den vergleichbaren Renten orientieren. Vielleicht bekommen Rentner dann Weihnachtsgeld.

Wolfgang Holler, Seevetal

Auf den Leim gegangen

26. August: „Hier wird das neue Büsum gebaut. Wie Beachapartments, Bretterbude und ein Restaurant im ,Malibu-Stil‘ in den Ort passen sollen“

Und wieder ist eine Stadt einem Investor auf den Leim gegangen: Raus mit dem Charme des Ortes – gesichtslose, mutlose Würfelarchitektur rein (wie auf dem Foto deutlich zu erkennen). Gier frisst mal wieder den Verstand. Gier nach mehr Geld. Die Investoren interessiert doch nur die Möglichkeit Geld zu verdienen, ob sie es nun Wohnungsbau, Beachapartments oder verniedlicht Bretterbude nennen. Das alte Büsum ist schön. Warum brauchen wir ein Neues?

Martin Kieras

Wir zahlen einen hohen Preis

26. August: „Putin vergrößert seine Armee um 137.000 Soldaten“

Es grenzt schon an Irrsinn, dass Putin weitere 137.000 Berufssoldaten und junge wehrpflichtige Russen in die Pflicht nimmt, um ein unabhängiges Land, das vermeintlich zu seinem Territorium gehört, so vollständig zu zerstören, dass anschließend ein Leben dort für Jahrzehnte unmöglich sein wird. Der wahre Grund eines solchen Vorgehens kann nur sein, dass Putin durch das Urteil der westlichen Welt, ein schwacher Staat zu sein, derartig gedemütigt wurde, dass er mindestens das Gleichgewicht in den Machtverhältnissen nach dem Untergang der Sowjetunion wieder herstellen möchte. Für unsere Fehleinschätzung der Motive dieses Mannes, deren Bevölkerung nie demokratische Strukturen kennengelernt hat, zahlen wir einen hohen Preis.

Bruno Brandi

Brücke gehört über die Elbe

25. August: „CDU und Linke fordern andere Sternbrücke. Entwurf der Bahn einmütig abgelehnt. Vorwürfe an Senat“

Anders als die meisten Hamburger stimme ich für den Vorschlag der DB, mit dem Bau der mächtigen Stern-Bogenbrücke unverzüglich und ohne weitere Diskussionen mit der Bevölkerung oder dem Hamburger Senat zu beginnen. Ein Nadelöhr würde beseitigt, Stadtteile verbunden und der Straßenverkehr leichter fließen. Aber bitte bauen Sie dieses Prachtstück von Brücke über die Elbe! Dort gehört sie hin und wie man sieht, gerade jetzt. Dem Aussehen nach könnte die Konstruktion den gesamten Schienenverkehr, Stadtverkehr und eine Autobahn vertragen. In Altona müssten für den Bau dieses Kolosses zweiundachtzig Stadt-Bäume gefällt werden. Das rechtfertigt keinen Brückenbau, schon gar nicht, wenn es Alternativen gibt.

Dietrich Voigtlaender, Hamburg

Entlastung für Rentner

25. August: Kommentar: „9-Euro-Ticket muss bleiben. Das Angebot war ein großer Erfolg – die Regierung sollte darauf reagieren“

In wenigen Tagen ist das 9-Euro-Ticket Geschichte. Die Diskussionen über eine Fortsetzung in gleicher oder ähnlicher Form beleben Medien und Stammtische. Und die Vorschläge reichen bis 60 Euro pro Monat versteht sich. Das mag für Berufstätige wohl durchaus noch attraktiv sein. Für Rentner, die nur gelegentlich öffentliche Verkehrsmittel benutzen, allerdings kaum. Warum wird die Gelegenheit nicht genutzt, dem nicht mehr erwerbstätigen Personenkreis den Verzicht auf das eigene Auto und damit zur Entlastung des Individualverkehrs beizutragen, schmackhaft zu machen? Wie wäre es, den Seniorinnen und Senioren bei Abgabe ihres Führerscheins eine kostenlose Weiterfahrt in Bussen und Bahnen anzubieten? Und überhaupt: In mehreren (ost-)europäischen Ländern (z. B. Polen, Tschechien, Ungarn) fahren Personen über 65 Jahren generell kostenfrei! Wie war das noch mit der stärksten Volkswirtschaft in Europa?

Achim Wenske

Sind Computerspiele gesünder?

23. August: Leitartikel: „Winnetou gehört uns allen. Wer solche Bücher vom Markt nimmt, kapituliert vor den Eiferern“

Ich kriege mich langsam nicht wieder ein! Da gibt es einen mit Sicherheit doch eher kleineren Teil der Bevölkerung, die dem Rest ihre Weltanschauung aufzwingen wollen. Den Genderwahn mache ich schon gar nicht mit, sich nun über die Winnetou-Darstellung zu mokieren und gar die Bücher nicht zu verlegen, reißt dem Fass den Boden aus. Das sind Märchen (!) für Kinder, die Generationen gefesselt haben. Sind etwa die an Mord- und Kriegslust überbordenden Computerspiele gesünder? Eine Rechtfertigung wegen des Unrechts der Landnahme durch Siedler: Das hat es leider schon immer gegeben und gibt es heute noch, daran ändert auch ein Verbot der Bücher nichts, nimmt jedoch den vielen Kindern und Jugendlichen, die noch gerne lesen, spannende Momente.

Ingrid Menacho

Grundfalsche Entscheidung!

Was für ein Unsinn, dass sich der Ravensburger Verlag von einer Handvoll ungebildeter Besserwisser veranlassen lässt, diese grundfalsche und undurchdachte Entscheidung zu treffen, das Buch zu stoppen. Genau das Gegenteil trifft hier zu. Als Kind habe ich – wie viele andere Kinder auch – Karl May und ähnliche Bücher gelesen, die später letztlich dazu führten, die tatsächliche Geschichte der Indianer ernsthaft zu hinterfragen. Das hat vielfach dazu geführt, sich mit dem Thema intensiver zu befassen, teils als Studienfach (Ethnologie, Indianistik/Amerikanistik) oder als ernsthaftes Interessengebiet.

Chris Ueltzen, Hamburg

Entlastung ohne Grundlage

19. August: „Regierung senkt Mehrwertsteuer auf das Gas“

Will uns dieser Kanzler der Erinnerungslücken eigentlich veräppeln? Wenn man dem wörtlichen Zitat „Mit diesem Schritt entlasten wir die Gaskunden insgesamt deutlich stärker, als die Mehrbelastung, die durch die Umlagen entsteht“ Glauben schenken darf, stellen sich doch zwei Fragen: 1. Wenn also durch die gesenkte Mehrwertsteuer die Mindereinnahmen des Staates größer sind als die Umlagen für die notleidende Gaswirtschaft, warum erzeugt man dann einen riesigen Verwaltungsaufwand, anstatt die Gasunternehmen gleich aus dem Haushalt zu unterstützen? Zumal durch die Reduzierung der Mehrwertsteuer auch die Einnahmen der Länder und Gemeinden sinken. 2. Man fragt sich ja, ab welchem Gaspreis ist die Entlastung durch die Mehrwertsteuersenkung höher als die Belastung durch die Umlage. Wenn man die Grundgebühr außen vor lässt, ist die Lösung eine Gleichung mit einer Unbekannten, die so ziemlich jeder Schüler einer 7. Klasse leicht lösen kann. Das Ergebnis ist 21,6 Cent/Kilowattstunde netto bzw. 25,7 Cent/Kilowattstunde brutto. Das heißt, nur bei denjenigen, die bisher mehr als 25,7 Cent/Kilowattstunde für ihr Gas bezahlen, ist die Entlastung durch die Mehrwertsteuerreduzierung größer als die zusätzliche Belastung durch die Gasumlage. Das dürfte bei den wenigsten Gaskunden der Fall sein. Da von einer Entlastung der Gaskunden insgesamt zu sprechen, entbehrt jeglicher Grundlage.

Dr. Wolfgang Bätcke, Tornesch

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