Schröder kein Forum bieten

05. August: „Schröder und Putin – eine Männerfreundschaft im Wandel. Legendärer Aufstieg, brutaler Fall – seit dem Ukraine-Krieg ist der Ex-Kanzler geächtet. Eine Analyse, Teil 2“

Mit seiner Meinung, dass der Despot Wladimir Putin eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg will, macht sich der Ex-Kanzler wieder lächerlich. Nichts liegt Putin ferner, als ein Friedensabkommen, die Äußerungen seines treu ergebenen Außenministers Lawrow belegen das eindeutig. Außerdem sind Vereinbarungen mit Putin nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Man sollte Schröder nicht mehr ernst nehmen und als den sehen, der er in Wahrheit ist: Ein treu ergebenes Sprachrohr Putins. Man sollte Schröder in der Presse kein Forum mehr bieten, sondern ihn einfach ignorieren - aber selbst dann wird dieser selbstgerechte alte Mann nicht einsehen, dass er sich auf einem Irrweg befindet.

Helmut Jung, Hamburg

Demaskierung

Bravo, Herr Schumacher, außerordentlich gut gelungener Versuch der Darstellung dieser „Männerfreundschaft“ im Kontext der politischen Macht und Geschehnisse. Hervorragend die psychologischen Erklärungen und letztlich die Demaskierung dieser „Männer-“ und vermutlich jeder dieser so gestrickten Freundschaft. Dieser Artikel sollte Pflichtlektüre aller dieser insbesondere politischen Machtmenschen sein, womit ich auch die Machtfrauen meine.

Manfred Stöckling

Schutz unbescholtener Bürger

04. August: „Suizid einer Impfärztin: Spur führt nach Bayern. Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Beleidigung und der Bedrohung auch in Berlin. Bundesregierung zeigt sich „tief bestürzt““

Ich kann die Betroffenheitsbekundungen von Politikern und Forderungen der Polizei nach besserer Ausstattung nach Straftaten an Kindern, Tragödien wie jetzt bei Lisa-Maria Kellermayr, Ermordung von Bürgern mit ausländischem Hintergrund und deutschen Politikern, immer in Zusammenhang mit anonymen Vorgängen im Netz, nicht mehr hören. Sie kommen mir vor wie in den USA nach Amokläufen. Hier wie dort ändert sich danach nichts. Dabei könnte durch eine Gesetzesänderung beim Datenschutz leicht etwas geändert werden. Jeder, der im Netz unterwegs sein will, braucht von einer Bundesagentur, wie beim Kraftfahrzeugbundesamt bei Autos, eine nur dort gespeicherte Zulassung. Diese wird der Polizei auf richterlichen Beschluss herausgegeben. Dann wäre der anonyme Teil der strafwürdigen Vorfälle schon erheblich eingeschränkt. Die bekannten Argumente der Datenschützer teile ich nicht. Wir müssen uns entscheiden, was wir wollen: Straffreiheit für anonyme Straftäter oder Schutz unbescholtener Bürger, die sich häufig auch für die Gesellschaft nützlich machen.

Dr. Alwin Mählmann

Klein Klein hilft dem HSV nicht

03. August: „Kühne hofft, dass Wüstefeld bald HSV-Geschichte ist“

Erst verkauft Kühne seine 5,11 Prozent Anteile für 14,2 Millionen Euro an Wüstefeld und sagt jetzt, er hoffe, dass Wüstefeld bald beim HSV Geschichte ist. Das setzt dem ganzen Schmierentheater im Vorstandsstreit und Aufsichtsratzwist die Krone auf. Denn genau das ist bezeichnend für den Gönner und Mäzen Klaus Michael Kühne, der de facto kein Gönner und Mäzen sondern Geschäftsmann ist, der für seine Investition glasklar eine Rendite will. Fakt ist unübersehbar aber auch, dass der HSV seit dem Engagement Kühnes vor über einem Jahrzehnt sportlich immer weiter abgestiegen ist, bereits in 5. Saison in Liga 2 rumwurschtelt und jetzt vor dem finanziellen Kollaps steht. Da mutet es doch wahrlich komisch an, dass der Logistikpatron Klaus Michael Kühne sein Vermögen dank Schiffs- und Containerboom sowie der Beteiligung an Hapag-Lloyd mehr als verdoppelt hat. Man spricht von einem Zuverdienst von 20 Milliarden in den vergangenen zwei Jahren. Soll er doch, ich neide es ihm nicht. Aber entweder kernsaniert er den HSV mit komplett neuer Führungscrew von Grund auf oder er lässt es ein für alle Mal! Für alle Romantiker: Die HSV Fußball AG (ehemals HSV Sport AG) ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Hamburg, deren Aktien vom Hamburger Sport-Verein e.V., der Kühne Holding AG und diversen Kleinaktionären gehalten werden. Der HSV ist also ein Wirtschaftsunternehmen und muss dringend auch professionell geführt werden. Kühnes „Klein Klein“ hilft dem HSV jedenfalls nachweisbar nicht!

Joachim Gebauer

Abgehobene Wohlstandssicht

01. August: „Unhaltbare Zustände für Geflüchtete? Bis zu vier Menschen auf zwölf Quadratmetern in Bergedorfer Unterkunft“

Ihr Artikel hat mich richtig wütend gemacht, weil ich finde, dass die Betreiber der Unterkunft und letztlich die Stadt Hamburg unfair angegriffen werden. Ich selbst (93) habe 1946 als Flüchtling in Hamburg-Bergstedt mit meiner Familie eine Unterkunft bezogen, die aus einem Zimmer mit etwa zehn Quadratmeter bestand, die sich sieben Personen teilen mussten. Wir hatten im Haus kein fließendes Wasser, sondern mussten es aus einem Brunnen im Garten pumpen und uns dann in dem Raum in einer Schüssel waschen. Im selben Raum musste auf einen mit Torf bestückten Ofen auch gekocht werden. Für alle Bewohner gab es nur ein Plumpsklo im Garten. Wir blieben in der Unterkunft mehr als zwei Jahre, da es damals keine andere Unterkunft gab und alle um uns herum in ähnlichen Verhältnissen lebten. Vergleicht man diese aus heutiger Sicht wirklich „untragbaren Zustände“ (damals waren wir froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben) mit den geschilderten Zuständen in der Unterkunft in Bergedorf, frage ich mich, welche Maßstäbe man heute ansetzt. Ich bin sicher, dass die meisten Flüchtlinge dankbar sind, hier in Frieden leben zu können und so viel staatliche Unterstützung erhalten, wie sie sonst wohl nirgendwo auf der Welt für Flüchtlinge in so großer Zahl gewährt wird. Ich denke, ein bisschen Stolz auf unser Engagement, dass wir als Steuerzahler alle aufbringen, wäre angebracht und keine übertriebene Kritik aus abgehobener Wohlstandssicht.

Edith Schilling

Aussagen sind unerträglich

05. August: „Dohnanyi am Freitag: Zurück zur Verständigung. Hamburgs Altbürgermeister im Gespräch mit Matthias Iken. Heute über das Klima“

Bereits in der letzten Woche hatte ich zu dem Abendblatt-Interview stante pede angemerkt, ein Lügner müsse auch als solcher tituliert werden. Für das Abendblatt hatte mir dann noch am späten Abend Klaus von Dohnanyi dazu einen längeren, extrem freundlichen Brief geschrieben, für mich vor allem mit der Botschaft, man solle Putin und die russische Regierung nicht als Lügner bezeichnen. Allein der heutige Bericht ist inhaltlich einfach noch schlimmer, die Aussagen sind nach meiner festen Überzeugung unerträglich: Gemäß Herrn von Dohnanyi werde die Bundesrepublik Deutschland von Putin nicht bedroht, auch um Polen gehe es Putin nicht. Das Problem sei nur eine Ukraine in der Nato. Die deutsche aggressive Nato Strategie sei daher abzulehnen. Deutschland müsse mit viel gutem Willen an den Verhandlungstisch.

Christian Krienke, Hamburg

Dauerstreit schadet nur

04. August: „Streik bei Hagenbeck: ,So geht es nicht mehr‘. Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Tierpark-Chef Dirk Albrecht“

Es wird Zeit, dass Familie Hagenbeck begreift, dass dieser Dauerstreit dem Tierpark nur schadet. Egal, wer nun Recht hat – dieses öffentliche Gezanke muss aufhören. Traurig, wie sich der Tierpark selbst zerstört.

Petra Fahrenbruch

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