Jetzt kühlen Kopf bewahren

12. Juli: „Aktien – das Risiko ist größer als die Chancen“

Nachdem die Haspa die Sparer durch Negativzinsen durch Beratung in Aktienfonds getrieben hat, möchte der Chefvolkswirt der Haspa jetzt, während der Korrektur des Aktienmarktes, den Anlegern US-Staatsanleihen vermitteln. Eine Warnung der Bank wäre vor der Korrektur des Aktienmarktes besser gewesen. Jetzt ist es zu spät. Da die Börse sich langfristig immer nach oben bewegt, ist es jetzt sinnvoller, kühlen Kopf zu bewahren.

Urte Meißner

Was für ein Wahnsinn...

11. Juli: „So viel kostet die Unterbringung Geflüchteter. Menschen aus der Ukraine im Mundsburg Tower: Linke spricht von „Mietwucher“, Eigentümer verweist auf umfassendes Betreuungspaket“

3600 Euro Miete für eine Zweizimmerwohnung, um ukrainische Flüchtlinge unterzubringen? Bis Ende Juni 2023 sollen die Kosten für die Stadt 3,56 Millionen Euro betragen, um sich letztendlich auf 6,2 Millionen Euro zu belaufen? Was für ein Wahnsinn, und ich frage mich, welchen Teufel da der Hamburger Senat geritten hat. Seit Corona-Beginn verdienen sich halbseidene Geschäftemacher mit dubiosen Angeboten eine goldene Nase – Beispiele dafür gibt es en masse. Ebenso nun die Home United GmbH der Anlage Mundsburg Tower. Viele Menschen hierzulande wissen gerade nicht, wie sie über die kältere Jahreszeit kommen können, denn die Kassen für Otto-Normalverbraucher sind leer. Diese Dreistigkeit, die mehr und mehr offenbart, wie locker mit dem Geld der Steuerzahler umgegangen wird, macht wütend und sprachlos.

Silvia Böker

Hauptsache Prominenz

11. Juli: „Strahlendes Brautpaar, illustre Gäste. Hunderte Schaulustige vor der Sylter Kirche. Doch Familie Lindner rauscht nach der Trauung schnell ab“

Was wir aktuell von Christian Lindner und seiner Ehefrau erleben, haben wir auch noch nicht erleben müssen. Beide sind aus der Kirche ausgetreten, zahlen sicherlich keine Steuersteuer, aber heiraten nun in der Kirche auf Sylt die Glamourhochzeit des Jahres. Margot Käßmann kann dazu nur sagen: „Wofür die Kirche inhaltlich steht, ist dabei offenbar egal“. Hauptsache Prominenz und Champagner.

Dirk Wanke, Kiel

Mehr Respekt, Frau Roßbach!

11. Juli: „Rentner sollen leer ausgehen. Rentenchefin gegen Ausweitung der 300-Euro-Entlastung auf Ruheständler“

Frau Roßbach, Ihre Meinung zu dem o. g. Thema ist unerträglich. Sie finden, die aktuelle Rentenerhöhung sollte doch reichen? Was für ein Blödsinn! Diese Erhöhung der Altersbezüge war lange vor der Krise beschlossene Sache und hat damit überhaupt nichts zu tun. Andere Gruppen, wie z.B. Arbeitnehmer erhalten Einkommenserhöhungen -- bis in den zweistelligen Prozentbereich – und zusätzlich die 300-Euro-Entlastung. Rund 20 Millionen Menschen haben ein Leben lang fleißig gearbeitet, Zwangsbeiträge für ihre Altersversorgung eingezahlt und leben heute teils am Existenzminimum. Wir Rentner sind keine Bittsteller oder Almosenempfänger, liebe Frau Roßbach! Ich fordere von Ihnen und allen Verantwortlichen mehr Respekt ein.

Helmut F. Leßmöllmann, Quickborn

Auftrag des Journalismus

9. Juli: „Woke – Kleine laute Gruppenbestimmen den Diskurs – angefeuert von einer Twitter Blase, verbreitet von vielen Medien. Die Mehrheit staunt – und schweigt. Der woken Welle könnte ein böses Erwachen folgen.“

Vielen Dank für den Artikel. Nicht mehr die gesellschaftspolitisch relevanten Bereiche von Diskriminierung sind der „woken“-Gemeinde wichtig, sondern immer häufiger Befindlichkeiten und Bedürfnisse von Minderheiten. Die Grünen leisten dieser Entwicklung mit dem Queer-Beauftragten Sven Lehmann Vorschub. So weit so einig. Allerdings verwundert die berechtigte Kritik, die Herr Iken an der Berichterstattung der Presse benennt im Hinblick auf den Umgang mit genau diesem Thema in der eigenen Zeitung. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Artikel von Birgitta Stauber, der am 1. Juli im Hamburger Abendblatt unter dem Titel „Normalität für Transgender“ erschien. Darin wird wahrheitswidrig und tendenziös über die Absicht der Bundesregierung berichtet, ein sogenanntes „Selbstbestimmungsgesetz“ zu erlassen. Frau Stauber behauptet, es wäre ein Fortschritt das Transsexuellengesetz zu ändern ohne zu erwähnen, das die Ampelparteien nicht nur das Transsexuellengesetz ändern wollen (was im Übrigen notwendig und verfassungsrechtlich geboten ist), sondern das Personenstandsrecht für alle. Darüber hätte seriöser Journalismus zu berichten und über die damit verbundenen fatalen Folgen für die Struktur von Gleichstellungsgesetzen und Frauenrechten. Dazu haben Frau Schwarzer und Frau Rowling sich dezidiert und inhaltlich begründet geäußert. Deren Kritik als transfeindlich darzustellen, ohne sich offensichtlich vorher inhaltlich damit auseinanderzusetzen, bedient genau das Narrativ der „woken“-Gemeinde und ist in Bezug auf die öffentliche Aufgabe des Journalismus mehr als fahrlässig. Ist es wirklich ein Fortschritt wenn Kinder mit 14 Jahren, mitten in der Pubertät, ohne Einwilligung der Eltern eine Geschlechtsumwandlung mit Hormontherapien beginnen können, weil sie sich im falschen Geschlecht „fühlen“? Wie erklärt sich die exorbitant gestiegene Zahl von jungen Mädchen, die genau das wünschen? Ist es vielleicht eher die Geschlechterrolle, an der die Mädchen leiden und nicht ihr biologisches Geschlecht? Das soll aber nach dem geplanten Gesetz auch von Therapeut/-innen nicht mehr hinterfragt werden können, sondern hinter dem „affirmativen“ Umgang mit diesem Wunsch zurückstehen. Wie wäre es, wenn wir mit dem Merkmal „Alter“ genau so verfahren würden und es jeder Person freistehen würden, sich für 67 zu erklären und Rente beantragen zu können? Wird dann die Absurdität des Vorhabens auch für die Abendblattredaktion erkennbar? Jeder Mann soll sich nach dem Willen der Ampelparteien in Zukunft ohne Probleme zur Frau erklären können. Damit wären frauenpolitische Strukturen oder geschützte Frauenräume (Mädchenumkleiden, Frauenhäuser) auch von jedem heterosexuellen Mann zu nutzen, der erklärt eine Frau zu sein, ebenso wie von transsexuellen Frauen mit Männerkörpern. Wenn die Inhalte des Artikels von Herrn Iken glaubwürdig vermittelt werden sollen, ist dringend eine Rückkehr zum öffentlichen Auftrag des Journalismus in dieser Frage geboten.

Silke Martini

Personal dringend gesucht

8. Juli: „Riesenstreit um geplante Sozialkürzungen. Regierung will bei Förderung von Langzeitarbeitslosen sparen. Sozialverbände sind empört, Mittelstand ist aufgeschlossen“

Ein befreundeter Syrer ist jahrelang als Flugbegleiter geflogen, spricht außer Arabisch, Englisch, Französisch und – wie ich finde – sehr gut Deutsch. Da ihm das „B2-Sprachzertifikat“ fehlt, ist er weder als Luft- noch als Bodenpersonal am Flughafen, auch nicht als Kofferverlader oder in der Security einsetzbar. Seine beiden Brüder, beide begnadete Handwerker einer eigenen Handwerksfirma in Syrien, werden ebenfalls nicht auf dem Arbeitsmarkt akzeptiert, da kein Ausbildungsnachweis vorhanden ist (gibt es in Syrien nicht, entweder man beherrscht den Job oder eben nicht). Auch hier fehlt das „B2-Zertifikat“. Meine entsetzte Anfrage bei einer der vom Jobcenter vorgegebenen Schulen, wie es möglich sei, dass 90 Prozent der Schüler die B2-Prüfung nicht bestünden, wurde mit: „Der Schule kann nichts besseres passieren, das Jobcenter bezahlt auch die Wiederholungskurse“ beantwortet. Beide, Flughafen und Handwerk, suchen dringend Personal.

Cornelia Prang

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