Alle Energien einbeziehen

20. Juni: „Energiekrise: FDP will Fracking erlauben, Habeck Gas sparen“

Der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sollte zurzeit nichts ausschließen, was die Energieversorgung in Deutschland beeinträchtigen könnte. Dazu gehören alle Energien, die bei uns einsatzbereit sind und aktiviert werden könnten. Die Lage in der Welt ist nicht zu unterschätzen und ernst genug. Das wird uns täglich von der Bundesregierung und den demokratischen Parteien sowie Sachver-ständigen in den Medien aufgezeigt und diskutiert. Allein mit Diskussionen kommt aber niemand weiter. Mit Klein-Klein ist den Menschen nicht geholfen. Hier ein bisschen Gas drosseln, dort alles abschalten,Wasser und Strom sparen etc., das wäre nicht die beste Lösung, um der Bevölkerung ausreichend Sicherheit gewährleisten zu können. Schon heute wird vor jedem Neukauf der Euro zwei Mal umgedreht. Unabhängig von den Zielen für erneuerbare Energien sollte nicht alles, was sich lange gut bewährt hat, vorschnell abgeschaltet werden. Wer mit Kohleöfen, Gasherden, Warmwasserboilern, Autos ohne Kat groß geworden ist, der weiß, wie die Energieversorgung nach 1960 ablief und erst nach und nach über Jahrzehnte modernisiert wurde. Die Grünen gab es damals noch nicht.

Rita Humpke

Muss Herr Kruse nicht tanken?

20. Juni: „,Mehr Gas in Deutschland fördern – auch Fracking‘. Michael Kruse, der energiepolitische Sprecher der FDP, sieht in Fracking eine Chance und nennt Erneuerbare ,Freiheitsenergien‘“

Ich weiß nicht, ob Herr Kruse Auto fährt, vielleicht muss er nie tanken. Seine Aussage, dass der Tankrabatt ein großes Entlastungspaket sei, und die Benzinpreise deutlich unter zwei Euro liegen, ist ja nicht richtig. Jeder Bürger weiß doch, dass an den Tankstellen die Preise kaum runter gingen und niemals deutlich unter zwei Euro. In meiner Region Stade habe ich nach wie vor immer noch Preise weit über zwei Euro. Ich frage mich, wie man so eine Aussage machen kann. Wahrscheinlich fährt Herr Kruse Auto auf Staatskosten.

Rüdiger Langner, Dollern

Wir brauchen sofort Hilfe

18. Juni: „Sicher durch den Winter. Robert Habeck sichert die Energieversorgung – doch um welchen Preis?“

Ein Ertrinkender braucht zur Rettung einen Rettungsring und zwar sofort. Ihn auf zukünftig bessere zu vertrösten, hilft ihm nicht. In der jetzigen Energiekrise auf Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien zu verweisen, die erst in einigen Jahren wirksame Hilfe bringen, hilft genau so wenig. Jetzt helfen nur sofort wirkende Quellen, wie insbesondere Kohlekraftwerke. Darauf müssen die Politiker jetzt ihre Kraft verwenden.

Dr. Ing. Friedrich Weinhold, Norderstedt

Westeuropa in Gefahr

17. Juni: „So knapp und teuer wird jetzt das Gas. Russland drosselt seine Lieferungen nach Deutschland weiter“

Militärisch wird Russland den Krieg gewinnen. Die Unterstützung des Westens ist offenbar allenfalls geeignet noch ein paar Waffen zu verkaufen und das Leid der Bevölkerung zu verlängern. Jetzt ist Westeuropa allerdings in Gefahr, auch den Wirtschaftskrieg zu vergeigen. Mit den reduzierten Gaslieferungen zeigt Putin bislang ja nur die Instrumente. Was aber sollte ihn davon abhalten, die Lieferungen vollständig einzustellen? Russland sanktioniert uns, und die Achse Peking/Moskau lacht sich ins Fäustchen.

Christian Thomsen

Alkoholverbot am Strand

18. Juni: „Punks auf Sylt: Runder Tisch geplant. CDU-Politiker fordert eine Lösung für angrenzende Geschäfte“

Diese Punkts, die nach Sylt reisen, kommen nicht, um auch einmal den schönen Strand und die Dünen zu sehen oder freuen sich über das 9-Euro-Ticket, mit dem sie sich das leisten können. Nein, es gibt darunter auch Gruppen, die nur Randale machen und provozieren wollen. Hier müssen einfach Verbote her: z.B. kein Alkoholkonsum auf freien Plätzen, Straßen und Strand/Dünen. Diese Verbote gibt es auch in anderen Ländern (z.B. nicht essen und trinken am Strand). Es ist traurig, dass wir immer mit Verboten reagieren müssen, aber „die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“. Auch ein Grillverbot auf offenen Straßen, Plätzen und in Parks muss ausgesprochen werden. Grillen sollte nur auf ausgewiesen Plätzen erlaubt sein. Dort kann vorsorglich eine Verwaltungsgebühr von jedem „Griller“ genommen werden und wenn er dann zum Ende seiner Grillparty nachweisen kann, dass sein Platz sauber hinterlassen wurde, erhält er das Geld zurück, ansonsten wird es für die Stadtreinigung zur Säuberung des Platzes verwendet.

Hans Negle

Das Projekt macht sprachlos

18. Juni: „Uni-Projekt ,Schuppenküche‘ im Hafenmuseum“

Soziale Distanz und Sprachbarrieren müssen seitens der Studierenden schon sehr groß sein, wenn man meint, über ein veganes Mittagessen in „historischem Museumsambiente“ zu einem Preis nach Belieben Kontakt zu „Hafenarbeitern“ zu erhalten. Fast erinnert das an die ersten Kontakte der alten europäischen Welt mit der indigenen Bevölkerung in Mittel- und Südamerika vor über 500 Jahren, als man glaubte, mit Glasperlen und Tand die kulturellen Barrieren aufzubrechen. Dass es heute eines Forschungsprojektes bedarf, um herauszufinden, „auf welchem Weg leichter Kontakt zu Hafenarbeitern hergestellt werden kann“, stimmt jedenfalls nachdenklich. Und wenn dann bei „Blumenkohl-Curry mit Kichererbsen“ erforscht werden soll, „welche unsichtbaren Prozesse im Hafen“ ablaufen, um sich anschließend im Seminar mit den oft „unsichtbaren Logistik-Arbeiten im Hafen und mit qualitativen Forschungsmethoden zu beschäftigen“, dann ist der interessierte Leser genauso sprachlos, wie es die indigene Bevölkerung beim Anblick der ersten Weißen war.

Ulrich Reppenhagen

Mehr Spenden für Notleidende

15. Juni: „Rationen für Hungernde im Südsudan werden gestrichen“

Ich bin entsetzt, wenn ich in dem Artikel lese, dass das Welternährungsprogramm mangels Spenden gezwungen ist, Essensrationen für 1,7 Millionen hungernde Menschen auszusetzen. Dabei ist doch für die Ukraine so viel gespendet worden wie noch für keine andere Katastrophe. Diese Spendenbereitschaft liegt vielleicht an den unaufhörlichen Berichten der Medien über den Ukraine-Krieg, während andere schlimme Katastrophen kaum noch vorkommen. Die Ukraine war doch ein reiches Land und muss noch Reserven haben. Bitte, es muss doch möglich sein, unser Augenmerk auch auf andere schlimme Ereignisse auf der Welt zu lenken und zu Spenden für diese Notleidenden aufzurufen.

Rita Schemion

Wo bleibt die Solidarität?

16. Juni: „Pokal: Teutonia gegen Leipzig live im ZDF“

Ach, du weltoffener FC St. Pauli, warum plötzlich so provinziell? Da benötigt Teutonia 05 Unterstützung, und es werden Animositäten auf den Tisch gepackt! Über die 50+1 Regel kann man trefflich streiten und man muss RB Leipzig nicht mögen. Aber wäre es dann nicht glaubwürdig und konsequent, jedes Pflichtspiel zu boykottieren? Vielleicht wird Teutonia 05 nun außerhalb Hamburgs, evtl. sogar in Leipzig antreten und so um die Chance gebracht, sich einem größeren Hamburger Publikum zu präsentieren. Das finde ich schade. Großer FC St. Pauli, wo bleibt die Loyalität für den Hamburger Fußball und die Solidarität für einen Hamburger Verein?

Siegmar Kuntze

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