Woher das Geld nehmen?

14. Juni: „Hamburger sollen Corona-Hilfen binnen 14 Tagen zurückzahlen“

Ich habe im Freundeskreis Betroffene – für diese ist die Rückforderung der IFB ein Schlag ins Genick, denn gerade Kleinunternehmer haben sich von der Corona-Krise noch lange nicht erholt. Die Rückforderung wird nicht begründet, und die zwei Wochen Zahlungsfrist schaffen die gleiche Situation wie während der Corona-Krise. Woher das Geld nehmen? Gut wäre es, wenn Senatorin Stapelfeld erklärt, wer dieses Vorgehen entschieden hat – sie sitzt schließlich im Aufsichtsrat der IFB. Und unserem Bürgermeister sollte man die Frage stellen, wieso der Senat mal eben drei Millionen Euro für ein Fahrradparkhaus verjuxt, das außer Herrn Tjarks niemand braucht, während die IFB Kleinunternehmer gezielt in Existenznot treibt.

Uwe Karsten Bäcker

Passt nicht in Spaßgesellschaft

14. Juni: „Deutschland streitet über den Pflichtdienst. Der Vorstoß des Bundespräsidenten hat eine lebhafte Debatte ausgelöst“

Eine solche gesellschaftliche Verpflichtung – ein verbindlicher Sozialdienst – passt natürlich nicht in unsere Spaß- und Event-Gesellschaft. Was für ein Armutszeugnis für die Politiker, die mit fadenscheinigen Aussagen so eine Idee ablehnen.

Klaus-Peter Müller

Eine großartige Idee!

Einen sozialen Dienst für junge Menschen im Anschluss an die Schulzeit oder vielleicht auch als Teil der Schulzeit ist eine großartige Idee! Die Argumente unseres Bundespräsidenten finde ich sehr überzeugend. Insbesondere, dass auf diesem Wege junge Menschen die eigene Blase verlassen und sich auf eine vielleicht völlig andere Lebenswirklichkeit einstellen müssten, ist sehr treffend umschrieben. Wenn ich mir so die Schulklasse meines 17-jährigen Sohnes anschaue, da würde es mehr als der Hälfte der Klasse mal ganz gut tun, die gewohnte Komfortzone zu verlassen und ein soziales Jahr zu absolvieren. Vielleicht findet so mancher Jugendlicher darüber sogar zu seinem zukünftigen Beruf. Das sofort Gegenwind von der FDP kommt (und erstaunlicherweise auch von den Grünen) überrascht mich nicht. Da wird mal wieder das Wort „Freiheit“ angeführt, in letzter Zeit von den Liberalen arg überstrapaziert, um alles und jedes abzulehnen. Zu dem Thema und der Ablehnung aus Teilen der Ampel passt auch ganz gut, was Christoph Schwennicke in seinem hervorragenden Gastbeitrag geschrieben hat. Vielleicht ist es langsam mal an der Zeit, der Bevölkerung wieder etwas zuzumuten, anstatt eine wohlstandsverwöhnte Gesellschaft permanent in Watte zu packen!

Birgit Peters

Gewinner auf beiden Seiten

Herrn Steinmeiers Vorschlag ist nur zu begrüßen. Nach der Schule vor Lehre oder Studium sollten Frauen wie Männer auf der Grundlage der früheren Wehrpflicht/Zivildienst mit ca. 600 Euro Einkommen einen Dienst je nach Wunsch für Alte, Kinder, Behinderte, Natur, Pflege, Obdachlose etc. leisten. Das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die ausgebildeten Kräfte erhalten Hilfe und die jungen Menschen lernen für ihr Leben.

Antje Netz

Ein Schlag ins Gesicht

14. Juni: „Botschafter: Ukrainer fühlen sich in Deutschland nicht willkommen“

Was der Botschafter hinsichtlich der Willkommenskultur in Deutschland sagt, ist ein Schlag in das Gesicht aller Helfenden und Hilfsgesellschaften. Viele Menschen helfen durch Spenden, ehrenamtliches Arbeiten und Aufnahme von Flüchtlingen. Außerdem haben die ukrainischen Flüchtlinge sicher nicht geplant, in Deutschland bleiben zu wollen und kehren, wo immer möglich, in die Ukraine zurück. Er tut seinem Land mit diesen ständigen Entgleisungen keinen Gefallen und sollte sofort abberufen werden, um seinem Land keinen weiteren Schaden zuzufügen und das gute Verhältnis zwischen Ukrainern und Deutschen nicht nachhaltig zu vergiften.

Gerd Meyer

Unverschämte Kritik

Andrij Melnyk scheint sich in seiner Rolle des ewig provokanten Botschafters der Ukraine sehr wohl zu fühlen, da er in mittlerweile immer kürzer werdenden Intervallen unverschämte Kritik an der deutschen Regierung und nun auch an der deutschen Bevölkerung ausspricht. Von der hoch gepriesenen Diplomatie ist er jedenfalls Meilen entfernt, wenn er aktuell den Deutschen unterstellt, für die Toten in der Ukraine verantwortlich zu sein, da bislang keine schweren Waffen geliefert wurden. Sie wissen doch sicherlich, Herr Melnyk: Auf eine Aktion erfolgt in der Regel stets eine Reaktion! Wundern Sie sich also nicht, wenn sich gegen Sie mehr und mehr Unmut in Deutschland breit macht. Dabei bleibt sie unbestritten, diese immense Hilfs- und Spendenbereitschaft sowie die allumfassend gelebte Empathie der deutschen Bevölkerung! Warum so viele Menschen aus der Ukraine Deutschland wieder den Rücken kehren? Die Antwort dürfte doch klar sein: Die Ukrainer wollen in ihre Heimat zurück, aus der sie durch den Aggressor Putin über Nacht vertrieben wurden. Aber auch hier: Vorrangig Kritik und Anfechtungen denjenigen gegenüber, die die ukrainischen Flüchtlinge mit Hilfe und Unterstützung willkommen geheißen haben. Was man seit Wochen lesen und hören kann, sind Forderungen aus der Ukraine und der Opposition nach schweren Waffen mit sofortigen Lieferungen. Gibt sich der deutsche Bundeskanzler besonnen und wägt ab, welche Gefahren seine Entscheidungen bedeuten, sieht er sich mit Anfechtungen von außen konfrontiert, die nicht akzeptabel sind! Bei allem Verständnis und Wunsch, diesen irrsinnigen Krieg umgehend zu beenden, sollte man sich ernsthaft fragen: Um jeden Preis?

Silvia Böker

Leere Versprechungen

13. Juni: „Kitas kündigen Verträge: So groß ist der Erzieher-Mangel in Hamburg“

Wann endlich begreifen Frauen und Mütter, dass sie von diesem Staat nichts erwarten können? Ob in normalen Zeiten oder in Krisensituationen hören wir immer wieder die gleichen hohlen Phrasen und leeren Versprechungen von einer ahnungslosen, oft kinderlosen politischen Kaste. Dabei haben Frauen sehr genaue Vorstellungen welche Bedingungen und Voraussetzungen sie von der Politik in ihren Lebenssituationen erwarten, wie Studien auf EU-Ebene beweisen. Merkwürdigerweise findet man diese eindeutigen Ergebnisse kaum in der medialen Berichterstattung, wohl weil sie so wenig in das politische Narrativ passen. Dieser ganze unzureichende Irrsinn wird auch noch von Frauen aus selbst erwirtschafteten Steuermitteln finanziert. Es bleibt dabei, Kosten und Arbeit für Kinder sind Privatsache, aber der gesellschaftliche Nutzen wird selbstverständlich staatlich vereinnahmt.

Ulrike Heutmann

Da ist viel Luft nach oben

13. Juni: Kommentar: „Der dreifache Unsinn. 9-Euro-Ticket, Tankrabatt – und jetzt Übergewinnsteuer?“

Danke für diesen Kommentar! Tank- und Energiepauschale, sowie 9-Euro-Ticket sind ein schnell verpuffendes Milliardengrab. Das Geld hätte man sinnvoller anlegen können. Keine Vergünstigungen mehr, Heizung runter und auf Autobahnen Tempo 110, auf der Landstraße Tempo 80. Sozialer Ausgleich nur über die entsprechenden Transferleistungen. Und wo ist eigentlich der Beitrag der Pfeffersäcke, die in Sankt Peter Ording und auf Sylt ihre dicken Autos spazieren fahren? Da ist noch viel Luft nach oben!

Volker Mistereck, Göttingen

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