Das ist reine Manipulation

11./12. Juni: „Naturschutzgebiete so groß wie Föhr“

Da präsentiert Herr Kerstan seine Bilanz zu den Hamburger Naturschutzgebieten als großen Erfolg. Kein Wort über die ständige Vernichtung von Grünflächen, die überplant werden und dem Wohnungsbau weichen müssen. Allein bei uns im Norden der Stadt wurden Teile der Hummelsbütteler Feldmark (Landschaftsschutzgebiet und von Fritz Schumacher angelegte Kaltluftschneise) bebaut, entstand das Pergolenviertel durch Planierung von Kleingärten, werden im Landschaftsschutzgebiet Diekmoor Wohnblöcke entstehen – unabhängig von der wiederentdeckten Bedeutung der Moore für unser Klima. Die Liste lässt sich mühelos fortschreiben, denn an jeder Ecke vernichtet der Senat die grüne Lunge unserer Stadt, versiegelt Flächen und nimmt den Bürger/-innen Stück für Stück unsere Stadtnatur. So lange sich diese Politik nicht ändert, ist die Bilanz von Herrn Kerstan reine Manipulation mit frisierten Zahlen.

Jutta Klatte

Gedruckter Irrsinn

11./12. Juni: „Hamburger KRITiken: ,das goethe – eine Kulturnation auf Abwegen“

Gut, dass Matthias Iken dieses sogenannte Kulturmagazin nicht gleich den Papierkorb geworfen hat. So erfahren wir durch ihn, zu welch gedrucktem Irrsinn das Goethe-Institut mit „das goethe“ hier fähig ist. Allein der Titel ist nur peinlich. Und Ironie wird in Deutschland sowieso immer missverstanden.

Günther Bähr, Hamburg

Sinnlose Aktionen

9. Juni: „Kahlschlag an der Außenalster. An Hohenfelder Bucht werden auch für Ausbau der Veloroute 86 Bäume gefällt“

In Jenfeld wurden im letzten Jahr in der Kuehnstraße ca. 90 wunderschöne gesunde alte Bäume gefällt für die Veloroute Ost. Es wurden halb so viele kleine Bäume neugepflanzt, die in 30 Jahren vielleicht den klimatechnischen Neuwert darstellen. Da ich in der Nähe wohne, kann ich sehr gut beurteilen, dass diese Route von Radfahrern wenig bis kaum benutzt wird, wohl, weil niemand gerne durch ein mittlerweile fast kahles Industriegebiet radelt. Der gleiche Kahlschlag soll im nächsten Jahr auf der Rodigallee passieren. Es hat keinen Sinn, Wähler auf diese Art zu beeindrucken, weil die Aktionen genauso sinnlos sind wie das Fahrradhaus in Eppendorf.

Gisela Zieren

Blinder Aktionismus

Es hat den Anschein, dass die rot/grüne Verkehrspolitik autokratisch funktioniert: Einzig und allein Herr Tjarks schaltet und waltet, wie es ihm gefällt. Dem Rest der Belegschaft bleibt nur noch das Abnicken weiterer Bauprojekte. Politiker anderer Couleur haben gar keine Chance, mit ihren Einwänden, Forderungen und Wünschen erhört zu werden. Auch hat man sich nie die Mühe gemacht, eine Meinungsumfrage unter den Radfahrern zu starten. Aber die könnte ja evtl. Herrn Tjarks mit seinem blinden Aktionismus stoppen. Dieser ungesunde Ehrgeiz ist für Hamburg eine einzige Katastrophe. In einigen Jahren wird diese wunderschöne, grüne Stadt nicht mehr wiederzuerkennen sein: Überall nur noch total überdimensionierte Kreuzungen mit Kahlschlag und aufgepinselten Radstreifen, die von den wenigsten Radfahrern akzeptiert werden, weil viel gefährlicher als die guten alten Radwege, auf denen man größtenteils unter schattenspendenden Bäumen fährt.

Sylvia Nitze

Erst denken, dann reden

10. Juni: „So gibt Hamburg 37 Milliarden Euro aus“

Als einfacher Bürger fehlen mir Kompetenz und Insiderwissen, um mir über die Qualität des neuen Hamburger Haushaltsentwurfs ein Bild machen zu können. Auch die Beurteilungen der Vertreter der Oppositionsparteien brachten keinen Erkenntnisgewinn, sie schienen mir im Grunde genommen parteipolitisch geprägt. Allerdings gestolpert bin im Artikel über die Aussage von Herrn Dennis Paustian-Döscher, Haushaltsexperte der Grünen: „Ohne starke Bezirke gibt es keine Jugendhilfe, keinen Klimaschutz und auch keine Mobilitätswende in der Hansestadt.“ Bei der Jugendhilfe mag diese Aussage in dieser Absolutheit ja zutreffen, aber das in einem Atemzug mit dem Klimaschutz und der dafür erforderlichen Mobilitätswende? Hier haben die Herausforderungen doch ganz andere Dimensionen. Klimaschutz muss als globale, dann kontinentale, dann nationale, dann letzten Endes natürlich auch als regionale Aufgabe begriffen werden. Es gibt ja die Regel: Erst denken und dann reden.

Jan Troje

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