Graue Maus der zweiten Liga

24. Mai:„Aus der Traum. Der HSV verspielt den Bundesliga-Aufstieg durch ein 0:2 gegen Hertha BSC Berlin

Felix Magath ist noch nie als Trainer abgestiegen. Doppelt bitter, dass diese Serie auch gegen „seinen“ HSV nicht gerissen ist. Souverän und abgeklärt trat seine Hertha im entscheidenden Rückspiel auf, der HSV scheiterte (mal wieder) an den Erwartungen und den eigenen Nerven. Nun geht es in die fünfte Zweitliga-Saison und Zweifel sind angebracht, ob Vereinsführung, Trainer und Mannschaft in dieser Zusammensetzung Willens und in der Lage sind, auch in der kommenden Saison um die Aufstiegsplätze mitzuspielen. Da nun der erhoffte Geldsegen ausbleibt, dürfte die Kaderplanung für die neue Spielzeit auch von den begrenzten finanziellen Möglichkeiten abhängen. Und ob die Fans noch einmal so mobilisiert werden können, ist auch fraglich. Die Entscheidungen der kommenden Wochen werden zeigen, ob der HSV wieder angreift oder langsam zur grauen Maus der Zweiten Liga wird. Beispiele hierfür gibt es leider genug.

Martin Wucherpfennig

Das Publikum war Erste Liga!

Man muss es leider so sagen, der HSV ist nicht erstligareif. Nicht die Mannschaft, wo einige Spieler nach Ballverlust gemächlich Richtung eigenes Tor gingen, noch der Trainer, der nach dem Spiel verkündete wie stolz er auf seine Mannschaft ist. Vielleicht sollte man ihm sagen, dass seine Mannschaft verloren hat und nicht den Aufstieg geschafft hat. Erstligareif war nur das Publikum, Respekt!

Fred Bonkowski

Das muss Schröder aushalten

19. Mai:„Auch die EU erhöht Druck auf Gerhard Schröder und Leserbrief vom 23. Mai: Kein Schröder-Bashing mehr“

In Leserbriefen wird teilweise geschrieben, dass man das „Bashing“ von Gerhard Schröder beenden müsse. Richtig ist, dass Gerhard Schröder sich in seiner Kanzlerschaft als „Hartz IV-Kanzler“ große Verdienste um die Reform der Sozialsysteme erworben hat und auch den Mut hatte, Auslandseinsätze der Bundeswehr zu friedenssichernden Maßnahmen auszuweiten. Das sind bleibende Verdienste, die mit seinem Namen auf Dauer verbunden sind. Wenn Gerhard Schröder aber bis heute ohne Wenn und Aber zu seinem Kumpel Wladimir Putin steht, kein kritisches Wort über den Angriff auf die Ukraine und kein kritisches Wort über die politischen Verhältnisse in Russland verliert, an seinen hoch dotierten Posten bei russischen Staatskonzernen festhält (die Nichtfortführung eines einzelnen Postens hat nichts mit einer Distanzierung von Putin zu tun), dann darf er sich über harsche Kritik in der Öffentlichkeit, Streichung von Privilegien und Angriffe aus der eigenen Partei, aus der ihn einige Mitglieder ausschließen wollen, nicht wundern. Grund für eine öffentliche „Schonung“ besteht nicht. Dann müsste Schröder alle Posten niederlegen, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine klar verurteilen, die diktatorischen Verhältnisse in Russland anprangern und mit seinem Freund brechen. Das wird jedoch mit Sicherheit niemals geschehen. Daher muss er weitere mediale Angriffe und ggf. die Streichung weiterer Privilegien aushalten.

Marc Eichenherr, Hamburg

Verzicht wäre unvernünftig

23. Mai:„Warum Hamburger gegen die U 5 klagen. Sie kritisieren die nach ihren Berechnungen „verheerende Klimabilanz“ und halten das Projekt für „völlig überdimensioniert“

Ich kann nur hoffen, dass sich weder der Senat noch Hamburgs Öffentlichkeit von der hanebüchenen Argumentation der drei älteren Herren irritieren lassen. Selbstverständlich verursacht der Neubau einer U-Bahn-Strecke während seiner Bauphase Unannehmlichkeiten für die Anlieger und auch Emissionen verschiedener Art. Aber deshalb auf ein Projekt zu verzichten, dessen mittel- und langfristiger Nutzen sowohl für hunderttausende Hamburgerinnen und Hamburger, als auch für das Klima unbestreitbar gegeben ist (durch die Erleichterung des Umstiegs vom Pkw auf emissionsarme öffentliche Verkehrsmittel), wäre sehr unvernünftig – etwa so, als wenn man aus Angst vor der Behandlung nicht zum Arzt ginge, obwohl dringend nötig. Und all den engagierten Fans der Straßen- bzw. „Stadt“-Bahn sei gesagt: Von Kapazität und Geschwindigkeit her könnte sie in einer Stadt von der Größenordnung Hamburgs vielleicht eine Alternative zu Bussen sein, aber keinesfalls zu U- und S-Bahnen. Wer das fordert, hilft der Verkehrswende nicht, sondern blockiert sie.

Sönke Klages

Streckenführung überdenken

Dankenswerterweise werden in dem Interview mit den kompetenten drei Kritikern wichtige Probleme und Fragen zum Bau der U 5 angesprochen. Eins davon ist die Streckenführung und Überdimensionierung. Beispiel Bahnhof Sengelmannstraße: hier werden nach Berechnungen der Hochbahn keine neuen Fahrgäste dazugewonnen, einziger Zweck ist die Umsteigemöglichkeit von U 5 zur U 1. Wie viel Personen davon Gebrauch machen werden, weiß man nicht. Es ist aber ziemlich unwahrscheinlich, dass viele Fahrgäste hier umsteigen werden; beide Linien fahren in die Innenstadt, also erübrigt sich ein Umsteigen. Die weitaus attraktivere Umsteigemöglichkeit für U 5-Fahrgäste bietet sich am Bahnhof Borgweg an; dort Zugang zur U 3 und weiter Kellinghusenstraße zur U 1 und U 2 an bzw. in Richtung Barmbek mit S-Bahn-Anschluss. Ein barrierefreier Übergang wurde vor einiger Zeit öffentlich vorgestellt. Laut Mitteilung der Hochbahn soll der Umbau der Haltestelle Sengelmannstraße über 25 Millionen Euro kosten. Für wie viel Fahrgäste? Angesichts dieser immensen Kosten und der gewaltigen Belastungen für Anwohner und Umwelt über viele Jahre sollten die Streckenführung und die Dimensionen noch mal überdacht werden.

Dietrich von Queis

Kreisverkehre großzügiger

23. Mai:„Politik will mehr für Senioren tun. CDU legt 15-Punkte-Plan vor, Senat plant „altersfreundliche Stadt“, und Beauftragte nennt größte Herausforderungen“

Durch zahlreiche Maßnahmen soll neben dem Radverkehr, der meiner Meinung nach zu oft überbewertet wird, der ÖPNV richtigerweise weiter ausgebaut werden. Dabei fällt auf, dass der Umbau von Kreuzungen zu Kreisverkehren nicht zu einer Beschleunigung gerade des Busverkehrs führt. Früher wurden Straßenbahnen direkt über die Mittelinsel eines Kreisverkehrs geführt. Zumindest auf Busrouten müssten daher Kreisverkehre großzügiger ausgelegt werden, was leider oftmals aus Platzgründen nicht machbar ist. Zudem fällt auf, dass insbesondere Gelenkbusse nicht optimal an Haltestellen halten (können), sodass der Einstieg durch Hindernisse wie ein zu großer Abstand zur Fahrbahnkante nur mühsam erfolgen kann. Eine Straßenbahn dagegen hält durch die Gleisführung immer im gleichen Abstand am „Bahnsteig“, der darüber hinaus ohne riesigen Aufwand (Treppen, Rolltreppen, Lifte) über einfache Rampen erreicht werden kann. Gerade dieser Punkt ist nicht unerheblich für die Nutzung des ÖPNV durch ältere und sonst wie mobilitätseingeschränkte Menschen, dazu gehören auch Fahrgäste mit Kinderwagen.

Ulrich Hornig

Danke an Herrn Scholz

24. Mai:„Der Kanzler bei den Afrika-Soldaten“

Hört doch bitte alle auf an unserem Bundeskanzler herumzukritisieren. Er handelt bzgl. der Waffenlieferungen und schweren Waffen an die Ukraine total überlegt und besonnen. Denn er weiß sehr genau, wie schnell wir in diesen Krieg hineingezogen werden könnten. Er tut alles um das zu vermeiden und ich danke ihm dafür! Vielleicht wird so Manchem erst viel später bewusst was wir ihm zu verdanken haben.

Birgit Kraft, Bergedorf

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