Aufwertung durch Ringbahn

13. Mai: „Grüne Ideen für die Stadt stoßen auf geteiltes Echo“ und 12. Mai: „Große Pläne für die City“

Die Pläne, neben der Innenstadt auch die übrigen Stadtteile aufzuwerten, begrüße ich sehr. Die Mönckebergstraße als Aushängeschild der Stadt sollte allerdings unbedingt gut erreichbar bleiben und weiterhin von Bussen bedient werden. Eine bessere Werbung für die Stadt kann es kaum geben. Die geradezu zwanghafte Fixierung auf den völlig überlasteten Hamburger Hauptbahnhof sollte aufhören. Um diesen zu entlasten, müssten Ringbahnen geschaffen werden, was in Berlin hervorragend funktioniert. Man würde mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die von den Ringbahnen erschlossenen Stadtteile mit den entsprechenden Umsteigebahnhöfen würden zwangsläufig aufgewertet. Man wäre nicht darauf angewiesen, erst in die Innenstadt zu fahren, um in einen anderen Randbezirk zu gelangen. Mit einer Ringbahn S 31 würden die notorisch überlasteten Elbbrücken entlastet, und man müsste von Stade/Neugraben keinen Umweg mehr über Harburg machen, um in Hamburgs Westen zu gelangen.

Jochen Plambeck

Tiefgarage für die Laeiszhalle

Anstatt auf dem Brahmsplatz die Parkplätze zu entfernen, sollte eine zweistöckige Tiefgarage geplant werden. Dann hätten die Besucher der Musikhalle endlich eine Parkmöglichkeit. Außerdem könnte die Tiefgarage im Bedarfsfall als Luftschutzraum fungieren mit einem „Rescuetunnel“ zu den Wallanlagen. Der Platz selbst kann dann als Kulturstätte und Grünfläche umgestaltet werden.

Dr. Andreas Mohr, Hamburg

Hamburg soll Bullerbü werden

Die Pläne der Grünen werden immer deutlicher: Ganz Hamburg soll ein autofreies, großes Bullerbü werden. Vielleicht kommt auch einmal jemand auf die Idee, die Sinnhaftigkeit solcher Pläne zu hinterfragen: Kaum ein Hamburger hat die Zeit noch die Muße, überall zu „flanieren“ oder sich auf solchen Aufenthaltsqualität optimierten Plätzen einen Kaffee zu ziehen. Es ist anmaßend, auf diese Art zwangszubeglücken.

Michael Björnson

Die SPD kann es nicht

Die Hamburgerinnen und Hamburger sind leidgeprüft, was die Stadtentwicklungspolitik angeht, von Eugen Wagner bis Frau Stapelfeldt. Die „alte Tante SPD“ kann es einfach nicht. Manchmal verspricht sie günstigen Wohnraum, ein Bündnis für Wohnen, doch das Gegenteil tritt ein: Die Entwicklung der Mieten verschlechtert sich. Wenn mal etwas Großartiges verkündet wird, dann durch den Ex-Bürgermeister persönlich, so geschehen mit dem ganz hervorragenden Elbtower, 245 m hoch. Eine kraftvolle Entscheidung am Bedarf vorbei. So viel Fläche für Büro- und Hotelnutzung? Brauchen wir nicht Wohnraum? Natürlich hätte diese bürgermeisterliche Entscheidung eines öffentlichen Diskurses bedurft, um grundlegende Fragen zu klären: Wollen wir nun doch Hamburgs Silhouette so massiv ändern? Lohnt sich die Klimabelastung durch so viel Betonmasse? Wäre ein solches Volumen grauer Energie nicht besser in Wohnraum investiert? Hätte und wäre – eine vergebene Chance in der Stadtentwicklung. Wenn es wie auf dem Gelände der Holsten-Brauerei einmal möglich ist, mit einem Wurf ein ganz neues Gebiet mit günstigem Wohnraum zu schaffen, dann wird diese Chance ungeschickt vertändelt: Auf das städtische Vorkaufsrecht wird verzichtet, die Fläche der Spekulation anheim gegeben. Selbst wenn irgendwann einmal Wohnraum auf dem Holsten-Gelände zu mieten sein wird, weiß die Senatorin bereits heute, dass dieser für Durchschnittsverdiener nicht bezahlbar sein wird. An all dies gewöhnt, reibt man sich jetzt die Augen. Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen hat eine „Arbeitsgemeinschaft Öko“ einberufen und ein Ideenpapier vorgelegt mit Gedanken zur Stadtentwicklung. Welch Überraschung! Ideen zur Gestaltung von Plätzen und für mehr Leben in der Stadt. Orte der Begegnung statt tote Innenstadt. Nutzung nicht nur zu Marktzeiten, sondern immer und für alle. Spielgeräte für Kinder, Sitzbänke für Erwachsene, sogar Toiletten. Und man erlaubt der Stadt sogar, an bestimmten Stellen laut zu sein – revolutionär. Wie wirksam diese Ideen die Aufenthalts- und die Lebensqualität verbessern können, lässt sich erahnen, wenn man sich auf der Ottenser Hauptstraße aufhält. So geht visionäre Stadtentwicklung. Machen Sie weiter so mit diesen exzellenten „Grünen Ideen“! Treten Sie dabei nicht allzu bescheiden auf und machen Sie der Behörde nicht „nur Vorschläge“. Tatsächlich muss die Senatorin zum Jagen getragen werden. Sie kann entscheiden, ob sie diese Chance zum Wohle Hamburgs nutzt.

Michael Groth, Hamburg

Mut zur Verkehrsberuhigung

Sehr gute Ideen. Dann müssten aber endlich auch die Busse und Taxen von der Mönckebergstraße verschwinden. Auch sieht man immer wieder Privatfahrzeuge, die dort durchfahren – wieso auch immer. Konsequent jeden Verkehr unterbinden. Dann könnte diese Straße tatsächlich so etwas wie ein Boulevard werden. Ob der Mut dafür ausreicht?

Jörg Ökonomou

Mogelpackung auf St. Pauli

11. Mai: „Anwohnerparken – Fluch oder Segen?“

Bewohnerparken, wie es offiziell heißt, ist eine Mogelpackung. In unserem Bereich auf St. Pauli wird gefühlt ein Mal im Monat kontrolliert, entsprechend der vermutlichen Arbeitszeit der Kontrolleure zwischen frühestens neun bis längstens 16 Uhr. Das wird von Kennern der Verhältnisse ausgenutzt. Wenn dann Bewohner mit Parkausweis um 18 Uhr von der Arbeit kommen, ist viel Parkraum von Autos ohne Ausweis besetzt. Zu Zeiten des Doms wird ebenso wenig kontrolliert, wie bei Hafengeburtstag, CSD, Schlagermove und Fußball am Millerntor. Dazu kommen die Car-Sharing-Fahrzeuge, die oft tagelang nicht bewegt werden. Die Begründungslyrik von Bezirksamt, Senat und ADAC für das Bewohnerparken klingt da wie Hohn in den Ohren der zahlenden Bürger.

Dietrich Fuchs

Das schreckt Pflegekräfte ab

Es ist erstaunlich zu lesen, dass die Verkehrsbehörde auf vermeintlich viele Alternativen verweist. Wir kennen nur zwei Buslinien nach Othmarschen und Altona, jeweils mit Fußweg und Wartezeit und nicht harmonisierten Taktzeiten mit der S-Bahn sowie schlecht ausgebaute und unsichere Radwege. Es gibt auch keine vergünstigten Mitarbeiter-Tarife für Moia, wie beschrieben. Uns stehen lediglich die allgemeinen Vergünstigungen von Moia zur Verfügung, die jeder Nutzer auswählen kann. Mehr noch: Mit dem eingelegten Widerspruch unsererseits wurden die weiteren Gespräche mit der Verkehrsbehörde sowie die Unterstützung bei einer erweiterten Lösungssuche bis auf weiteres ausgesetzt. Über 40 Prozent unserer Pflegefachkräfte sind aufgrund der Entfernungen auf das Auto angewiesen. Für sie sind HVV und Moia keine Alternative. Unterm Strich werden wir mit dieser Verkehrsanbindung in Zukunft keine so dringend benötigten Pflegekräfte für das AKK gewinnen können. Und am Ende haben unsere Patientinnen und Patienten das Nachsehen!

Ibrahim Bölad, Pflegedirektor AKK

CDU scharrt mit den Hufen

12. Mai: „,Sehr wenig Zeit für den Kontakt mit meinem Sohn‘. Verteidigungsministerin verteidigt Helikopterreise“

Na Bravo! Endlich hat man was gefunden, um Frau Lambrecht in die Knie zu zwingen. Jetzt werden wir in Talkshows und Zeitungen überschüttet, bis es jemand wagt und den Rücktritt fordert. Die CDU scharrt schon mit den Hufen. Kommt doch sehr gelegen. Ich warte bis es bei Herrn „sozusagen Lanz“ dann soweit ist.

Sigrid Müller