Die Fehler des Westens

22. April: Dohnanyi am Freitag: „Verhandeln besser als schießen“

Der Dialog zwischen Matthias Iken und Altbürgermeister Klaus von Dohnanyi deckt mal wieder in erschreckender Weise auf, welche Fehler der Westen und die Ukraine selbst auch mit Russland gemacht haben. Keine vollständige Umsetzung des Minsker Abkommens durch die Ukraine und die Verweigerung, Putin schriftlich zu bestätigen, dass sich die Nato nicht weiter nach Osten ausbreitet. Eine durchaus berechtigte Forderung, nachdem sich der Westen an seine mündlichen Zusagen nicht gehalten hat. Das rechtfertigt natürlich nicht diesen fatalen kriegerischen Einsatz. Es verändert aber schon ein wenig die Sichtweise. Und ja, ich glaube auch, dass sich Frau Merkel mit den USA stärker angelegt hätte und nicht wie die jetzige Regierung so ohne weiteres auf den USA-Zug aufgesprungen wäre.

Hans-Raimund Kinkel

Das wäre doch ein Angebot!

22. April: „Führerschein abgeben – ein Jahr kostenlos HVV. Wie die CDU ältere Hamburger zum Umsteigen auf Busse und Bahnen bewegen will“

Eine gute Idee, aber halbherzig gedacht. Wie wäre es, wenn alle Senioren ab, sagen wir mal 80 Jahren, grundsätzlich gratis im öffentlichen Nahverkehr fahren dürfen? Das wäre mal ein Angebot! Und die Unfälle vom „Typ Waitzstraße“ wären meiner Meinung nach dadurch zu vermeiden, dass Autofahrer, die ihr Leben lang Autos mit Schaltgetriebe gefahren haben, im Alter nicht auf Automatik-Fahrzeuge umsteigen dürfen. Die Macht der Gewohnheit setzt sich in Schrecksekunden durch und dadurch kommt es zu Verwechslungen von Gas und Bremse.

Dörte Lauerbach

Frieden schaffen und erhalten

22. April: „,Das Risiko einer Eskalation ist sehr hoch‘. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über neue Gefahren im Ukraine-Krieg, seine Telefonate mit Kremlchef Putin und die Rolle der Europäer“

Den lautstarken Befürwortern bedingungsloser Waffenlieferungen schwersten Kalibers und jedweder Art in der CDU und destruktiv selbst in der Ampelkoalition sind die Worte des französischen Präsidenten entgegenzuhalten, für den „das Risiko einer Eskalation sehr hoch“ ist, so dass er den gemeinsam mit dem Bundeskanzler eingeschlagenen Weg fortsetzen will, „...immer mit der roten Linie, (um) nicht alle zusammen in einen großen Krieg einzutreten.“ Leider lassen die vorgetragenen Forderungen nach Waffenlieferungen seitens der Ukraine wie in Deutschland, wo sie nicht zuletzt parteipolitisch motiviert sind, genau dies vermissen. Unterstützt werden solche Forderungen mehrheitlich von den Medien, die einen vermeintlich zaudernden und zu Entscheidungen unfähigen Olaf Scholz im Bundeskanzleramt wähnen, der bereits Teile der Ampelkoalition gegen sich habe und um Mehrheiten fürchten müsse – „Kanzlerdämmerung“ heraufbeschwörend also, weil die ganze Richtung nicht passt. Dabei sollte, gerade im europäischen und damit auch im deutschen Interesse, der politische Diskurs um die Frage, wie Frieden geschaffen und künftig erhalten werden kann, nicht weiter eindimensional mit bellizistischen Argumenten geführt werden und schon gar nicht – höchst unpatriotisch in Krisenzeiten – aus parteipolitischen Kalkülen heraus.

Ulrich Reppenhagen

Umkehr zum Schöpfer

21. April: „Was, bitte, stimmt mit der Menschheit nicht? Angesichts der Weltlage ist es nicht immer leicht, an das Gute im Menschen zu glauben. Aber man sollte es nicht aufgeben“

„Was, bitte, stimmt mit der Menschheit nicht?“ – eine Frage, die beständig auftaucht und jeden von uns betrifft. Seit Urzeiten halten wir uns für das Maß aller Dinge, baden im Egoismus, sonnen uns mehr denn je im Glanz wirtschaftstechnischen Erfolgs und geben uns dabei genießerisch Oberflächlichkeit und Ablenkungen aller Art hin. Nein, wir Menschen können einfach nichts Gutes vollbringen, solange wir der Selbstsucht frönen und vor dem abtauchen, was uns allein helfen kann, die Gottesnähe. Der Dissident und Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn brachte es 1983 in seiner Londoner Rede auf den Punkt: „Die Menschen haben Gott vergessen, und das ist der Grund für die Probleme des 20. Jahrhunderts. Wir werden keine Lösungen finden ohne die Umkehr des Menschen zum Schöpfer aller Dinge.“

Karl-Heinz Becker

Der Mensch vereint beides

Die Frage sollte nicht lauten: Ist der Mensch gut oder böse? Der Mensch ist gut und böse, und die Frage sollte lauten, wie der Mensch mit dem innewohnenden Bösen umgehen sollte. Dass Krieg aus (vielen) Menschen Monster macht, die unfassbares Leid verursachen, zeigt leider gerade jetzt wieder deutlich, dass beide Seiten im Menschen vereint sind.

Sascha Schwichtenberg

Das ist absolut klug!

21. April: „Scholz gerät in der Ampelkoalition weiter unter Druck. Der zögerliche Ukraine-Kurs des Kanzlers stößt bei Grünen und FDP auf Befremden. SPD-Fraktionschef Mützenich keilt gegen Regierungspartner“

Dass unser Bundeskanzler Scholz sich so wenig festlegbar bei möglichen Waffenlieferungen äußert und darauf verweist, dass er und seine Regierung sich darüber täglich mit den befreundeten Staaten abstimmen, ist absolut klug! Verhindert er dadurch doch, dass sich die russische Seite auf die konkrete Zusage (oder Ablehnung) von Lieferungen schwerer Kampfwaffen einstellen, vorbereiten und damit – bei der konkreten Lufthoheit der russischen Seite – den Kampfeinsatz verhindern kann. Er verhindert dadurch doch auch, dass der unberechenbare Putin Gründe hat, Deutschland als „Kriegspartei“ zu definieren und entsprechend zu reagieren und uns z.B. den Gashahn zuzudrehen oder gar Schlimmeres gegen Nato-Staaten anzuzetteln. In dieser Situation sollten und können wir dem Bundeskanzler und seiner Regierung Vertrauen entgegenbringen. Sie zeigen, dass sie sich den Interessen und der Sicherheit Deutschlands verpflichtet fühlen und, abgestimmt mit den Partnern, das Möglichste tun, um der Ukraine in dieser schwer erträglichen Situation zu helfen, ohne dabei die weiteren Verpflichtungen der Bundeswehr zu vernachlässigen.

Udo Bauer

Am Ende wird es teuer für uns

Wie lange will dieser Kanzlerdarsteller noch zugucken, wie unschuldige Menschen getötet, gefoltert und vergewaltigt werden? Es verwundert schon, dass Deutschland als einer der größten Waffenexporteure der Welt zögert und zaudert, der Ukraine mit den benötigten schweren Waffen zu helfen. Sollen die Soldaten mit Geld werfen? Davon werden sich die Russen nicht zurückdrängen lassen. Mich wundert das Verhalten von Herrn Scholz und seiner Parteimitglieder allerdings wenig, das bekommt man eben, wenn man Putin-Freunde wählt, das können jetzt auch die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bestaunen. Ich habe nie verstanden, wie man sich von einem derartigen Aggressor abhängig machen kann, übrigens nicht der einzige. Wieso müssen eigentlich auch wichtige Medikamente (Ibuprofen, Aspirin, Krebsmedikamente etc.) fast ausschließlich in China und Indien produziert werden? Es kann doch nicht immer nur um Geld gehen. Am Ende wird es dann ja trotzdem teuer für den Steuerzahler oder Mieter oder Geschäftsführer.

Claudia Polefka

Begründung zeugt von Gier

16./17./18. April: „Heftige Kritik an Ankerkraut“

„Nestle teilt unsere Leidenschaft für Lebensmittel“ oder so ähnlich hieß es zur Begründung, warum verkauft wurde. Gegen Gier ist eben kein (Anker-)Kraut gewachsen.

Ralph Siebert