Jeder hilft auf seine Art

11. April: „Was kommt, wenn das Gas wegbleibt?

Für den Artikel von Matthias Iken über die Folgen eines Embargos gegen russische Rohstoffe bin ich sehr dankbar. Er zeigt einmal deutlich auf, wie sehr dieses Land die Rohstoffe braucht (Beispiel: BASF) und was geschähe, wenn nur dieses Unternehmen nicht mehr ausreichend mit Gas beliefert werden könnte. Dass Selenskyi von Deutschland schwer enttäuscht ist, und der ukrainische Botschafter sich verletzende Äußerungen gegen Deutschland und dessen Regierung erlaubt, ist grenzwertig. Schon vor dem Krieg hat die Ukraine Milliarden von Deutschland erhalten. Und auch jetzt wird die Ukraine von allen EU-Staaten – Deutschland eingeschlossen – sowie Amerika unterstützt. Was die ukrainische Bevölkerung erleiden muss, ist unsäglich. Die Bilder in den Medien über die Zerstörungen sind fürchterlich und grausam, sie bringen wieder Erinnerung an selbst Erlebtes hervor. Was aber nutzt der Ukraine ein wirtschaftlich zerstörtes Deutschland oder gar Europa? Ich bewundere den Bundeskanzler und den Wirtschaftsminister dafür, dass sie bisher nicht dem starken moralisierenden Druck nachgegeben haben und klare Entscheidungen treffen. Die Geflüchteten aus der Ukraine sind unverschuldet in eine entsetzliche Lage gebracht worden, und wir alle müssen ihnen helfen, jeder individuell auf seine Art.

Kriemhild Padberg

Kinderrechte kommen zu kurz

9./10. April: Hamburger KRITIken: „Reise in ein seltsames Land. Früher lag zwischen Schweden und Deutschland nur die Ostsee – inzwischen liegen zwischen uns Welten“

In unserer Familie mit Beziehungen in die Schweiz und nach Schweden betrachten wir mit zunehmendem Befremden die deutsche Pandemiepolitik und dabei insbesondere das mangelnde Verständnis für Kinderrechte und die massiven Einschränkungen an den Schulen. Allerdings greift es zu kurz, dies nur der Politik anzulasten. Auch die Rolle der Lehrerverbände, Behörden und weite Teile der Medien trägt dazu bei, dass politische Lockerungen vielfach in den Schulen nicht zur Umsetzung kommen. Im Grunde ist es ein gesamtgesellschaftliches Versagen, wie Deutschland mit den schwächsten Gruppen in der Pandemie umgeht sowohl mit den Jüngsten als auch mit den Ältesten.

Christina Fischer

Es fehlen die Argumente

Ich hatte bisher zwar auch schon Zweifel an den Maßnahmen, aber habe sie bis jetzt alle hingenommen. Nun aber fehlen mit die Argumente, warum ausgerechnet Hamburg (drittniedrigste Inzidenz und Hospitalisierungsrate in Deutschland) ein Hotspot werden kann. Dies stellt mich doch vor die Frage: Was stimmt nicht mit unserer Bürgerschaft? Was stimmt nicht mit Herrn Tschentscher? Gelten die Regeln des Rechtsstaates überall in Deutschland, aber hier eher nicht? Warum können wir es nicht mal mit Selbstverantwortung statt Zwang probieren?

Claudia Hess

Sieger im Abzocken

9./10. April: „Abgeordnete sollen mehr Geld bekommen“

Mit welcher Selbstgerechtigkeit sich die Abgeordneten aus der von den Steuerzahlern gefüllten Kasse bedienen können, ist erstaunlich. Und noch erstaunlicher ist, dass es scheinbar niemanden gibt, der diese Ausbeutung verhindern kann. Mit einer ca. 15-prozentigen Erhöhung ihrer Diäten sind die Abgeordneten wahre Sieger im Abzocken treu sorgender Steuerzahler. Als Rentnerin (ohne Lobby) muss ich mich glücklich und dankbar schätzen, eine Brutto-Rentenerhöhung von 5,35 Prozent (ca. 95 Euro) zu erhalten. Vielen RentnerInnen geht es noch schlechter, weil die Grundrente Basis für die prozentuale Erhöhung ist. Wo bleibt in unserem Land eigentlich die Gerechtigkeit?

Sibylle Döhrer

Und die Pflegekräfte?

Es ist wirklich unfassbar, was hier passiert. Es gibt eine Diätenerhöhung von „nur“ 550 Euro. Weil die Abgeordneten eine erhöhte Arbeitsbelastung haben, einen erhöhten persönlichen Einsatz. Wie sieht es denn bitte mit den Pflegekräften in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aus, die Überstunden gemacht haben, sich dem Risiko einer Infektion ausgesetzt, bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gearbeitet haben? Diese bekommen eine tarifliche Lohnerhöhung von lächerlichen 2,8 Prozent. Eine geforderte Lohnerhöhung von 300 Euro monatlich, wurde als unrealistisch abgelehnt. Es ist skandalös, mit welcher Dreistigkeit sich die Abgeordneten von unseren Steuergeldern die eigenen Taschen füllen. Das ist völlig unverhältnismäßig gegenüber denen, die in vorderster Linie arbeiten und dabei ihre Gesundheit auf’s Spiel setzen.

Brigitte Rohland

Was stimmt nicht beim HSV?

11. April: „Der HSV will nicht aufsteigen. Beim 0:1 in Kiel ergaben sich die Hamburger in der zweiten Hälfte ihrem Schicksal“

Die Beständigkeit der Unbeständigkeit! Wenn man sich auf etwas verlassen kann, so ist es der HSV in der 2. Bundesliga. In schöner Regelmäßigkeit mischt der Verein während der Saison um die vorderen Plätze für den Aufstieg mit. Um dann, auf der Zielgeraden, die erspielte, gute Position leichtfertig zu vergeben. Was stimmt bei dem Verein nicht? Es wurden Vorstand, Trainer, Sportliche Leiter, Management gewechselt wie bei keinem anderen Verein. Erfolg gleich null. Der HSV hat den teuersten Kader in der 2. Liga, aber nicht unbedingt Spieler, die sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifizieren. Und wer den Spielern und dem Trainer einen Freifahrtschein ausstellt, wie der sportliche Leiter Bold, darf sich nicht wundern, wenn es wieder einmal mit dem Aufstieg nichts wird. Viele der Spieler sehen den HSV eher als Sprungbrett, um sich der 1. Liga zu präsentieren. Das Ziel dieser Spieler ist es nicht, den eigenen Verein weiterzubringen. Dieses Manko macht sich mittlerweile auch bei den Zuschauerzahlen fest. Während überall nach der Pandemie die Zuschauer begierig in die Stadien strömen, ist der HSV weit davon entfernt. Dazu kommt die chronische Geldnot, die nur über Transfergeschäfte einigermaßen ausgeglichen werden kann. In der Konstellation bleibt der HSV der 2. Bundesliga noch lange erhalten.

Hans-Joachim Wehmeier

Zu spät für Olympia

9./10. April: „Sport darf auf Millionenhilfen hoffen. Sportministerkonferenz verabschiedet ,Hamburger Erklärung‘. Innenministerin will zur Katar-WM Klartext reden“

Was für eine Symbolkraft: Gleich 16 Sportminister sowie die Bundesinnenministerin Nancy Faeser folgten der Einladung von Senator Andy Grote, zuständig für die Hamburger Sportpolitik an die Hamburger Alster. Solchen Zuspruch hätte sich Grotes Vorgänger, Michael Neumann, bei der Bewerbung 2015 um die Ausrichtung der Olympischen Spiele in Hamburg gewünscht, leider kam damals das erhoffte Signal zur Kostenbeteiligung aus dem Innen- und Sportministerium Berlin nicht, sicher mit ein Grund, warum die Bewerbung letztlich scheiterte. Der Hamburger Senator Grote, förderte in seiner bisherigen Amtszeit die Entwicklung des Hamburger Sports kontinuierlich weiter, mit dem Activ-City-Programm gelang sogar ein Ausrufezeichen. Auch die Unterstützung während der zweijährigen Pandemie für die Hamburger Sportvereine ist vorbildlich, hat man doch inzwischen erkannt, wie wichtig der Sport für das gesellschaftliche und ein gesundes Leben ist. Erfreulich ist, dass nun auch die Bundesministerin inzwischen die Wichtigkeit der Unterstützung im Sport erkannt hat. Senator Grote ist weiterhin „Feuer und Flamme“ für den Hamburger Sport und vielleicht wird er aufgrund des allgemeinen Zuspruchs, sich nochmals für die Ausrichtung der Sommerspiel in Hamburg bewerben, dann machen auch die vom Bund versprochenen Millionen Sinn.

Gert-Rüdiger Wüstney