Keine Zukunftspolitik mit FDP

8. April: „Impfpflicht-Aus spaltet die Ampel. Mehrheit der FDP verweigert Zustimmung im Bundestag. Ärzte kritisieren Beschluss“

In der Berichterstattung wird Herr Lauterbach unglücklich in seinen Aktivitäten und Entscheidungen dargestellt. Er wirkt dadurch als hätte er keine Ahnung, wie ein dummer August. Doch tatsächlich kommen die Querelen der Koalition, also insbesondere das nicht freiheitliche und nicht staatstragende Querschießen (oder ist es ein Anbiedern an die Querdenker?) von der FDP. Wann begreift der Kanzler eigentlich, dass er mit der FDP keine Politik der Zukunft machen kann, wie Herr Lindner behauptet. Das ist rückwärtsgewandt Neo-Liberale Politik, die den anderen Parteien noch kräftig vor die Füße fallen wird. Da sollte Herr Scholz seine persönlichen Ambitionen mal hinten anstellen, denn diese scheinbare Peace-Politik ist ihm doch von Anfang nicht gelungen. Die bislang großen Leistungen von Herrn Habeck, der in wenigen Monaten zehnmal mehr geleistet hat, als viele seiner Vorgänger zusammen, werden letztlich von der FDP konterkariert und Herr Scholz hat nicht den Mut, wirklich zu führen.

Manfred Stöckling

Fehl am Platz im Bundestag

Bei der Abstimmung im Bundestag über den Entwurf einer Impfpflicht ab 60 Jahren haben sich neun Abgeordnete enthalten. Dieses Verhalten ist für mich nicht nachvollziehbar. Wir wählen unsere Abgeordneten, damit sie für uns stellvertretend unsere Stimme abgeben. Für diese Abstimmung war ausdrücklich, so wie es das Grundgesetz vorsieht, kein Fraktionszwang vorgegeben. Jeder Abgeordnete konnte danach frei und allein nach seinem Gewissen seine Entscheidung treffen. Es kann doch nicht sein, dass man bei der Frage, ob es eine Impfpflicht ab 60 Jahren geben soll, keine Entscheidung treffen kann. Das würde ja letztlich bedeuten, dass es einem egal ist, ob es diese Form der Impflicht gibt oder nicht. Solch eine Haltung verbietet sich doch angesichts der Bedeutung dieser Regelung für die Betroffenen. Wenn diese Abgeordneten ihrer Verpflichtung, diese Entscheidung für die Wählerinnen und Wähler wahrzunehmen, nicht nachkommen können, so sind sie im Bundestag fehl am Platz. Sie sollten ihr Mandat zurückgeben und ihren Lebensunterhalt mit einer anderen Tätigkeit bestreiten. Diäten sollten sie für die Nichtwahrnehmung ihrer Aufgabe jedenfalls nicht erhalten.

Ludolf Meyer-Johne

Wo liegen die Vorteile?

8. April: „Senator: In 20 Minuten per Rad von Harburg in die HafenCity“

Auf dem beschriebenen Abschnitt durch Wilhelmsburg fahre ich jeden Tag zur Arbeit. Das ist eine der besten Fahrradstrecken in ganz Hamburg, mit nur wenigen schadhaften oder ungünstig angelegten Stellen, die mit kleinem Aufwand repariert oder verbessert werden könnten. Bereits heute gibt es dort nur einen einzigen Ampelstopp, und ausgerechnet dieser soll wohl erhalten bleiben. Da fallen mir spontan Dutzende andere Strecken ein, wo die Millionen besser angelegt wären. Nach dem nutzlosen Umbau der Hannoverschen Straße für die sogenannte „Protected Bike Lane“ (der vorherige Radweg war viel sicherer!) droht jetzt das nächste mit viel Show vorgetragene Millionenprojekt, das im Ergebnis niemandem etwas bringen wird.

Bernd Dammann

Wie im Kasperltheater

7. April: „Ich habe einen Fehler gemacht“. Kehrtwende: Gesundheitsminister Lauterbach hält nach massivem Protest nun doch an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte fest“

Was die deutsche Politik in Sachen Corona aufführt, nimmt inzwischen den Charakter eines Kasperletheaters an – mit unserem Bundesgesundheitsminister als Hauptdarsteller. Impfpflicht nein, dann wieder ja, dann vielleicht, dann ab 50, nein, doch ab 60, jetzt doch gar nicht. Quarantäne ja und verpflichtend, dann nur noch verkürzt, dann nur noch freiwillig, einen Tag später rudert Herr Lauterbach zurück und will doch wieder verpflichtend fünf Tage. Die Bundesländer machen, jedes Land für sich, was sie wollen. Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern erklären sich flächendeckend zu Hotspots, andere Länder wieder nicht, überlassen es dem Einzelhandel, wie er mit der Maskenpflicht umgeht. Herr Söder hängt sein Fähnchen nach dem Wind, will sagen, nach dem Ergebnis von Meinungsumfragen in seinem Königreich Bayern. Die Umsetzung der gesetzlich gebotenen Impfpflicht für Pflegeberufe, die eigentlich eine klare Regelung vorsieht, nach der Ungeimpfte nicht mehr in der Pflege arbeiten dürfen, wird auf Betreiben diverser „Pressure Groups“ so lange verwässert, bis sie praktisch wirkungslos ist. Wer hätte gedacht, dass es ein Virus schafft, so dermaßen schnell, deutlich und schonungslos die Unzulänglichkeiten in der deutschen Politik und Verwaltung aufzudecken?

Dr. Thomas Koch, Hamburg

Grünes Update für das Klima

7. April: „Wie Hamburgs Hafen grün werden soll. Windräder und Wasserstoff, LNG und Landstrom: Bürgermeister Peter Tschentscher skizziert vor dem Übersee-Club neue Senatsstrategie“

In der von Peter Tschentscher vor dem Überseeclub skizzierten Vision für einen grünen Hafen fehlt noch ein entscheidendes Puzzlestück. Schließlich gibt es andere Standorte wie zum Beispiel Rotterdam, die ihr Hafenareal schon seit langem dazu nutzen, um an Kaimauern und auf vorhandenen Freiflächen größere Biotope anzulegen, da sich auf diese Weise nicht nur für den Klimaschutz viel CO2 binden, sondern ebenfalls der so wichtige Hochwasserschutz vor Überflutungen zusätzlich verbessern lässt. Deshalb sollte der Erste Bürgermeister beim Thema der maritimen Nachhaltigkeit in jedem Fall über das klassische Wirtschaftsleben hinausdenken, zumal sich für ein grünes Update insbesondere am Spreehafenufer zwischen der Veddel und Wilhelmsburg eine sehr gute Möglichkeit bieten würde, wo bislang nicht nur in ökologischer Hinsicht trotz einer spannenden (Ausgangs-)Lage für innovative Projekte leider seitens der Hamburg-Port-Authority (HPA) und anderer städtischer Entscheidungsträger die Kreativität äußerst dünn gesät ist.

Rasmus Ph. Helt

Darauf wäre ich nie gekommen

5. April: „Filmdialoge häufig kaum zu verstehen. Nuscheln die alle?“

Schön, dass sie es einmal benennen, ich zweifelte bereits an meinem Hörvermögen. Es ist schon eine Herausforderung manchen Spielfilmen, meistens Krimis, mit Ohren und Augen die richtigen Gespräche abzulauschen. Ist die Unterhaltung der Schauspieler, mit phonetischer Ausbildung wohlgemerkt, von raumgreifenden Geräuschen und Filmmusik auch noch wenig dezent untermalt, so wird das Gemurmel wirklich nicht hörbarer. Dass es jetzt auch noch an der Technik liegt, ist fast schon eine Offenbarung im 21. Jahrhundert. Darauf wäre ich nie gekommen!

Cordula Kuhr

Das ist ein echtes Ärgernis

Nachdem einige Leser sich zurecht über die schlechte Tonqualität beklagt haben, möchte ich ein anderes Ton-Problem ansprechen, dass sich in den letzten Jahren zu einem echten Ärgernis entwickelt hat. Es geht um die Musikuntermalung in redaktionellen Fernsehbeiträgen und Dokumentationssendungen. Diese Musik wird oft eingespielt, wenn der Sprecher nicht zu sehen ist. Immer häufiger ist sie viel zu laut, stört die Verständlichkeit, lenkt vom gesprochenen Text ab und ist im Grunde bei sachlichen Themen völlig unnötig. Wer ist dafür zuständig? Sind es Musikredakteure, die sich profilieren wollen? Sind es Produzenten, denen es egal ist, wie das Endprodukt beim Zuschauer wirkt? Ist es eine nachlässige Qualitätssicherung des Senders? Diese akustische Umweltverschmutzung sollte eingestellt werden!

Uwe Behrens