Lauterbach macht es richtig

7. April: „,Ich habe einen Fehler gemacht‘. Kehrtwende: Gesundheitsminister Lauterbach hält nach massivem Protest nun doch an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte fest

Die Aussage von Herr Lauterbach finde ich richtig. Man muss auch mal kurzfristig Änderungen gestatten, wenn die Sicht sich verändert. Ein Festhalten an einer Absprache, die dann doch zweifelhaft erscheint, ist aus unserer Sicht verkehrt, das haben wir ja in der Vergangenheit bei der CDU gesehen.

Jörn Giese

Besser als das Falsche tun

Es ist richtig, dass Herr Lauterbach sich umentschieden hat. Das ist übrigens schwerer als stur bei einer (falschen) Linie zu bleiben.

Hermann Esser

Druck auf Deutschland wächst

6. April: „Ersatz für russische Kohle gesucht. Die EU-Kommission will Importe von Steinkohle, Zement und Wodka aus Russland verbieten, um den Druck zu erhöhen“

Wenn es so ist, dass der Importstopp für russische Kohle „Russland nicht besonders hart“ trifft, wie der Ökonomie-Professor von der Uni Düsseldorf meint, weil wir „bis Mitte des Jahres ohnehin unabhängig von russischer Kohle sein“ wollten, fragt man sich, weshalb dann überhaupt eine solche Sanktion erlassen wird? Womöglich ist sie aber nicht unwichtig, weil mit ihr eine Eskalationsstufe beschritten wird, um am Ende eben doch das Gas-Embargo EU-weit durchzusetzen. Nicht nur Mitgliedsländer wie Polen oder Tschechien fordern es längst, die Ukraine sowieso, sondern auch der französische Staatspräsident. Derzeit ist Macron allerdings mit seiner Wiederwahl beschäftigt, bei der er keinen öffentlich ausgetragenen Streit mit Deutschland gebrauchen kann. Spätestens nach seiner Wiederwahl wird der Druck auf Deutschland, Österreich und Italien aber weiter wachsen, koste, was es wolle, sich einem Embargo anzuschließen. Die deutsche Wirtschaft mit ihrer chemischen Industrie, den Stahl- und Walzwerken und der Autobranche wäre besonders betroffen – die deutschen Privathaushalte ebenfalls, während Frankreich mit seinen 56 Atomkraftwerken besser davon käme.

Ulrich Reppenhagen

Strafen tun immer weh

6. April: Kommentar: „Ein Sorry reicht nicht. Deutsche Russland-Politik – die Fehler sind gravierend“

Mit Recht wird in der Öffentlichkeit der Umgang Deutschlands mit Russland spätestens nach der Annexion der Krim kritisiert. Allerdings wurde verbal durchaus reagiert. Nur Taten folgten nicht, weil Wirtschaft und Menschenrechte oder Völkerrecht getrennt gesehen wurden. Dem Volk – bzw. den Wählern – sollten spürbare Veränderungen des Wohlstandslevels erspart bleiben. Unterstützungszahlungen für Ärmere passten nicht zum Ideal der Schuldenfreiheit und der „Eigenverantwortung“. Erst Corona brachte einen ideologischen Wechsel: Durch eigenes Verhalten kann jeder andere schützen, der Stärkere muss den Schwächeren schützen. Reichtum verpflichtet. Und jetzt ist das „für Vernünftige“ Undenkbare passiert: Der Angriffskrieg eines Despotenstaates gegen einen Nachbarstaat, Menschen wie du und ich kämpfen gegeneinander, Tod, Mord, Kriegsverbrechen. Genau wie in Syrien, Vietnam, Afghanistan, Bosnien, Georgien, Tschetschenien, Irak usw. Menschen sind grausam. Aber Menschen sind auch Idealisten und Liebende und können sich auf das besinnen, was sie auszeichnet und vom Tier unterscheidet: Seele, Gewissen, Unrechtsbewusstsein. Deshalb sind jetzt Taten nötig. Strafen tun immer weh, auch dem Strafenden. Die geltenden Rechtsformate wie UN, Den Haag, Menschenrechtsquarta – die Völker haben sich mühsam darauf verständigt – müssen jetzt angewandt werden. In Europa, dem christlichen Abendland. Sonst ist es Nacht.

Dr. Susanne Heinrichowski

Keine Schönfärberei

Es war und ist töricht, sich elementare Konflikte schönzufärben. Der Gegensatz zwischen der Diktatur des Sowjetregimes oder seines Erben und der freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung bei uns ist dadurch kaum zu überbrücken. Putin versteht ausschließlich die Sprache der Stärke. Widersteht man seiner Politik, etwa durch glaubhafte Abschreckung, hält er sich zurück. Zeigt man Schwäche, geht er weiter vor. Hätte er rasche Erfolge in der Ukraine, beließe es der Westen dabei, reaktionslos zu jammern, dann wäre es rasch um Moldawien und Georgien geschehen. Das Baltikum stünde, mit erhöhtem Risiko, als nächstes Opfer fest. Echte Hilfslieferungen für die schwer um ihr elementares Recht ringende Ukraine ermöglichen bislang deren Erfolge. Auch der Gasboykott gehört dazu, wachstumshemmend, oder nicht. Allein der Umstand, dass Putin jederzeit die Erpressung aktiv zur Beeinflussung unseres politischen Handelns einsetzen könnte, zeigt doch, dass wir dringend hier aktiv werden müssen. Es beschämt, dass wir versorgungsrechtlich diesem Regime aus Bequemlichkeit und ökonomischer Angst um Wohlstand und Wachstum noch partnerschaftlich „vertrauen“. „Nie wieder Krieg“ klingt moralisch hochwertig und gut, jedoch ist das nur zu haben, wenn der Aggressor das Risiko scheut!

Günter Danner

Schämen für Deutschland

5. April: „CSU-Chef Söder: Lambrecht ,komplett überfordert‘“

Ich muss ausnahmsweise Herrn Söder Recht geben. Die Verteidigungsministerin ist völlig überfordert mit ihrem Job. Wir stehen in der Mitverantwortung und die Ukraine wird zu wenig mit Waffen unterstützt. Wir müssen jetzt alles auf den Weg bringen, was die Ukrainischen Soldaten bedienen können, um weiteres Kriegsverbrechertum und bestialischen Völkermord zu verhindern. Die Verteidigungsministerin sagt immer nur „haben wir nicht“ oder „brauchen wir selbst“. Nein brauchen wir nicht, die Ukraine braucht alles. Wir hätten Partner, die uns zuschmeißen mit Waffen aller Art, falls wir sie brauchen. Wir haben Rüstungsfirmen, die sogar Gerätschaften auf Lager haben. Es ist so bitter, dass Deutschland nicht angemessen reagiert und nur verschleppt. Ich schäme mich für unser Land. Ich kann nur noch weinen.

Richard Kahlfuhs-Dameron

Höheres Einstiegsgehalt

5. April: „Hamburgs Polizei: Sorge um den Nachwuchs“

Mit Interesse habe ich als ehemaliger Polizeibeamter und Fachlehrer an der damaligen Landespolizeischule den Artikel gelesen und war über die Einschätzung von der Polizeisprecherin Frau Levgrün erstaunt! Die geringe Zahl von Bewerbern für den mittleren Polizeidienst ist nicht unbedingt auf die geringe Zahl von Schulabgängern mit mittlerem Bildungsabschluss zurückzuführen. Vielmehr ist der Umstand ursächlich, dass die umliegenden Bundesländer ausschließlich für den gehobenen Dienst ausbilden. Hier liegt dann das Einstiegsamt in der Besoldungsgruppe A9! Diese Besoldungsgruppe bedeutet schon fast das Ende der Besoldung des mittleren Dienstes (heute A9mZ)! Sollte sich die Polizei Hamburg diesbezüglich nicht neu aufstellen, werden es schwierige Zeiten mit der Nachwuchsgewinnung!

Jens Komatowsky

Zigaretten richtig entsorgen

5. April: „,Hamburg räumt auf‘ mit 68.000 Teilnehmern“

Wie gut, dass es diese Aktion gibt und Sie darüber berichten! Mir fällt allerdings auf, dass die achtlos am Straßenrand, auf den Parkplätzen, ja sogar im Wald liegenden Zigarettenkippen immer zahlreicher werden. Mir scheint, dass viele Menschen überhaupt nicht wissen, dass sie das Grundwasser damit vergiften. Wie leicht ist es, etwas für die Umwelt zu tun, indem man die Zigaretten ordnungsgemäß entsorgt.

Berthild Lehmann-Wörmer