Masken schränken kaum ein

29. März: „Corona-Hotspot-Regel: Hamburg soll Vorbild für Deutschland sein

Herr Kruse will gegen den Hotspot-Beschluss klagen? Die FDP, deren Landesvorsitzender er ist, ist nicht ohne Grund bei der letzten Bürgerschaftswahl an der Fünfprozenthürde gescheitert. Anscheinend kann die FDP über dieses traumatische Erlebnis, im Lande marginalisiert zu sein, nicht hinwegkommen und scheint aus ideologischen Gründen die große Mehrheit bevormunden zu wollen. Herr Kruse sollte sich klarmachen: Masken sind ein wirkungsvoller Schutz vor einer Coronainfektion und schränken die individuelle Freiheit nur marginal ein. Sollte die sinnvolle Möglichkeit der Länder, diese Schutzmaßnahme aufrechtzuerhalten, wegfallen, wird dies Menschenleben kosten. Es gibt viele Menschen mit Vorerkrankungen, die sich nicht impfen lassen können und die sind ohne Masken im Supermarkt einer großen Gefahr ausgesetzt. Aber die FDP nimmt genau das im Namen der Freiheit hin und hat im Bund auf genau diese unpraktikablen Regelungen im Infektionsschutzgesetz hingewirkt, damit sie nicht rechtssicher angewandt werden können. Herr Lindner hat seine Unkenntnis des Grundgesetzes bei seiner Absolutsetzung der Freiheit offengelegt. Nein, Freiheit ist nicht absolut, sie endet bei der Freiheit des anderen Menschen und dessen Gesundheit. Und im Grundgesetz ist die Würde des Menschen unantastbar, nicht die Freiheit. Und das ist auch gut so!

Bernd Wittmann, Hamburg

Schaden für die Gesellschaft

29. März: „Das große Corona-Hotspot-Chaos“

Wie kann es sein, dass eine kleine Partei der Gesellschaft so einen Schaden zufügt, wie die FDP es gerade tut. Ich widerspreche Herrn Lindner und seinen Followern. Unser Gesundheitssystem ist mindestens seit zwei Jahren stark überlastet und hat Schlagseite. Jetzt fehlen auch noch ca. 30 Prozent des Pflegepersonals und der Ärzte, weil sie an Omikron erkrankt sind. Aber das wichtigste hat die FDP verdrängt, es geht hier nicht um die persönliche Freiheit, es geht um Leben oder Tod. Täglich sterben viele Menschen in Deutschland an Corona. Dahinter stehen zehntausende von Angehörigen und Freunden mit Kummer und Schmerz. Zusätzlich sterben als Kollateralschaden noch viele weitere Menschen mit anderen Erkrankungen/Verletzungen, die man nicht ausreichend behandeln oder operieren und pflegen kann, weil das Gesundheitssystem überlastet ist. All das nehmen die FDP-Politiker billigend in Kauf, um mit dem hier falsch verstandenen Freiheitsbegriff bei den kommenden Wahlen zu punkten. Hier geht es um die Verantwortung von uns allen im Kampf gegen eine fiese Pandemie, die wir noch lange nicht überwunden haben. Dafür und zu meinem Selbstschutz trage ich Maske und verzichte auf vieles, was mir Freude machen würde, aber wo zu viele Menschen auf einem Platz zu viel Gefahr bedeuten. Was nützt den Toten die persönliche Freiheit?

Thomas Schwieger, Hamburg

Putin: Irre oder rational?

28. März: Kommentar: „Putins irres Spiel mit der Angst. Wie sich der Westen darauf einstellen sollte“

Nach langen Jahren des Kalten Krieges und der als Gewissheit getarnten Hoffnung, dass die Abschreckung mit nuklearer Bewaffnung funktioniert, bin ich fast schon entsetzt, mit welcher Leichtfertigkeit in den Leserbrief- und Kommentarspalten der Printmedien der Einsatz von Atomwaffen oder zumindest die Bereitschaft, sie einzusetzen, propagiert wird. Wissen alle, wovon sie da reden? Einerseits wird Putin als ein Irrer dargestellt, der die Welt in einen Krieg stürzt, im nächsten Satz wird ihm aber offenbar doch soviel Intelligenz zugestanden, dass er die Folgen eines eigenen Atomwaffeneinsatzes abschätzen und ihn deshalb unterlassen wird. Was denn nun? Irre oder rational? Für den Westen gilt hinsichtlich der Atomwaffen: Wer die Lippen spitzt, muss auch pfeifen. Dieses Lied sollten wir uns aber alle nicht wünschen. Offenbar fehlt vielen die Fantasie, wie die Welt danach aussieht. Trotz Filmen wie „The Day After“. Ich stehe recht fassungslos vor dieser moralgetriebenen Verantwortungslosigkeit im Denken.

Andreas Kaluzny

Gedanken entwirrt

Vielen Dank, Herr Haider, Sie haben mit Ihrem Kommentar genau und noch exakter meine – in dieser schrecklichen Zeit – wirren Gedanken in Ordnung gebracht!

Ulf Witt, Hamburg

Die Liste der Opfer ist endlos

28. März: „Polizisten finden keine Parkplätze. Stadt richtet immer neue Anwohnerzonen ein“

Sie sollten nicht vergessen, dass es auch noch andere Berufsgruppen gibt, die Opfer des Anwohnerparkens werden – z.B. Ärzte, Krankenpflegepersonal und Pflegedienste und sicher auch so manche Mitarbeiter von Feuerwehr und Stadtreinigung. Die Liste dürfte endlos sein. Von Menschen, die „nur“ zur Arbeit wollen und deren Tätigkeit nicht für das Allgemeinwohl wichtig ist, wollen wir hier gar nicht erst reden – auch nicht von Behinderten und von auswärtigen Besuchern. Wenn es der Stadt Hamburg gefällt, überall unsichtbare Mauern zu ziehen, die Menschen mit ihrem Auto nur gegen eine saftige Gebühr überschreiten dürfen, ist das traurig genug. Die Absurdität dieses „Anwohnerparkens“ zeigt sich jedoch schon darin, das solche Parkzonen bevorzugt in Gegenden eingerichtet werden (und wohl auch werden sollen), in denen überhaupt keine Parkplatznot herrscht.

Leon Mengden

ÖPNV ist keine Alternative

Der zuständige Landesbetrieb Verkehr (LBV) sollte seinen übertriebenen Eifer, immer neue Anwohnerparkzonen auszuweisen einstellen, bis das entsprechende Bundesgesetz zum Anwohnerparken novelliert worden ist. Bisher werden nämlich in diesem Gesetz in Anwohnerparkzonen ansässige Firmen, aber auch Institutionen wie Krankenhäuser, Polizei- und Feuerwachen oder Theater nicht berücksichtigt. Der Hamburger Senat sollte schnellstens über eine Bundesratsinitiative eine entsprechende Gesetzesänderung auf den Weg bringen. Die allermeisten Beschäftigten solcher Einrichtungen haben nicht das große Glück, in unmittelbarer Nähe zu ihrem Arbeitsplatz zu wohnen und für die häufig im Schichtdienst tätigen Arbeitskräfte ist der ÖPNV nur zu bestimmten Zeiten eine Alternative.

Gerhard Schultz, Hamburg-Alsterdorf

Verfrühter Aprilscherz?

Ich habe ernsthaft gedacht, ich lese einen verfrühten Aprilscherz: Die Deutsche Polizeigewerkschaft beschwert sich darüber, dass ihre Mitglieder keine Parkplätze in der Nähe ihrer Dienststellen mehr finden? Mehrere 100.000 Berufstätige, die auch teilweise im Hamburger Umland wohnen und/oder nicht zu den üblichen Tageszeiten ihre Tätigkeit ausüben, müssen sehen wie sie ihre Arbeitsplätze erreichen. Darum kümmert sich keine Menschenseele, aber die Gewerkschafter der Polizei jammern rum. Es ist nicht zu fassen und macht einfach nur sprachlos.

Willy J. Rohde

Beleidigen für ein billiges haha

29. März: „Haudrauf in Hollywood. Will Smith ließ sich von Chris Rock, einem der Präsentatoren der Preise, provozieren“

Ja, ich kann verstehen, dass Herr Smith diesem Herrn eine Ohrfeige gegeben hat. Irgendwann ist Schluss damit, das jeder Hofnarr meint, unter der Marke Comedian jeden und alles beleidigen und Unwahrheiten verbreiten kann, nur für ein billiges haha. Wie heißt es so schön: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt auch für die selbst ernannten Besserwisser und Moralapostel.

Karl-Heinz Wendt