Das ist kein Computerspiel

12. Februar: „Wo ist eigentlich die Friedensbewegung? Die weißen Tauben sind müde: In Politik und Medien geben Kriegstreiber den Ton an – die Zwischentöne gehen unter“

Genau diese Frage habe ich mir ebenfalls gestellt. Es finden gefühlt beinahe täglich Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen statt. Sofern diese untersagt werden, trifft man sich zum Spazierengehen, es wird für mehr Maßnahmen in Sachen Klimaschutz, gegen Massentierhaltung etc. auf die Straße gegangen. Wo aber bleibt eine Friedensbewegung? Fehlt es wirklich an Fantasie und Vorstellungskraft, was für Probleme auf uns zukämen? Es wäre kein Spiel an Computern, sondern bittere Realität! Sofern es tatsächlich zum Krieg in Europa kommen sollte, hätten die Menschen bestimmt andere Sorgen als Shoppen geimpft oder ungeimpft, mit oder ohne Maske. Vielleicht sollten die Prioritäten überdacht werden - also auf zur Demo: #FriedenSchaffenOhneWaffen - ich wäre dabei!

Wiebke Schult

Eine existenzielle Frage

Ihre Frage, wo die Friedensbewegung bleibe, beschreibt das Problem sehr gut. Ich teile ihre Besorgnis über die medial verbreitete Einheitsmeinung, nach der die Ukraine Opfer und Russland Täter ist. Sie weisen zurecht darauf hin, dass die Außenministerin durch einseitige Schuldzuschreibung an Russland die wichtige Rolle Deutschlands als Vermittler aufs Spiel setze. Bitte helfen Sie weiter mit, dass die Friedensbewegung ein zweites Mal erfolgreich sein kann nach dem Abzug der Mittelstreckenraketen aus West und Ost Ende der 1980er Jahre. Es ist eine existenzielle Frage für Europa, ob jetzt kritische Medienstimmen wie die Ihre lauter werden oder ob weiter das alte und neue Feindbild Russland gemalt wird. Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns spätestens auf dem diesjährigen Hamburger Ostermarsch treffen würden.

Holger Griebner

Umweltschutz ist global

9. Februar: „Klimapolitik: Baerbock holt Greenpeace-Chefin ins Auswärtige Amt“

Ein beeindruckender Doppelcoup der auch von mir misstrauisch beäugten Außenministerin: Internationale Expertise durch eine Ex-Lobbyistin ins Lager der Politik zu holen und gleichzeitig noch deutlich nach außen zu spiegeln und nach innen zu realisieren, dass Umweltpolitik ohne internationale Maßnahmen, Verpflichtungen und Verknüpfungen zum Scheitern verurteilt sein muss, zeigt, dass die Grünen ihre Umweltpolitik, die Gefahr von unseren Planeten abzuwenden, als globale Aufgabe erkennen und sich dieser Herausforderung stellen. Gleichzeitig das beängstigende Bevölkerungswachstum und die aus den Menschenrechten abzuleitende Verteilungsgerechtigkeit im Auge zu behalten, ist damit ebenfalls Thema geworden. Da spielt dann auch das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine Schlüsselrolle. Jedem wird deutlich vor Augen geführt: Ein Ministerium für Umweltschutz ist keine Lösung, nachhaltige Politik muss Regierungsprinzip werden.

Uwe-Carsten Edeler

Fahrpreistransparenz fehlt

9. Februar: „HVV schafft Bargeldzahlung in Bussen ab“

Es war alles schon einmal da. Vor etlichen Jahren konnte man auf dem Chip seiner Geldkarte einen Betrag buchen und diese an den Automaten der U-Bahn zum Fahrkartenkauf benutzen. Ursprünglich sollte das auch in den Bussen möglich sein. Das wurde bald wieder abgeschafft, weil die Technik in den Bussen zu empfindlich war. Schließlich wurde diese Möglichkeit auch an den feststehenden Automaten an den U-Bahn-Stationen und an ausgewählten Bushaltestellen wieder eingestellt. Und nun führt man extra eine Prepaid-Karte ein. Warum nutzt man nicht wie früher die Debitkarte, die die meisten Menschen sowieso haben? Und es stellen sich weitere Fragen: Woher sollen die Fahrgäste die Fahrpreise für ihre Fahrt wissen? An den betreffenden Haltestellen sind ja noch nicht einmal die Zahlgrenzen erkennbar. Oder gibt es zukünftig nur noch einen Einheitspreis, egal, ob ich Kurzstrecke oder im ganzen Netz fahren will? Und wie ist es mit den Tageskarten? Werden die ganz abgeschafft?

Gerhard Schultz, Hamburg-Alsterdorf

Respektvoller Umgang

9. Februar: „Lob und Kritik für Post von PR-Frau. Alexandra von Rehlingen lebt vegan, forderte es auf Instagram auch von Ricarda Lang“

Schulkinder, gefragt nach den Gründen aus welchen sie einer Herabsetzung, einer Beleidigung, sprich Mobbing von jemandem zusahen oder sich sogar beteiligten, antworteten, dass es die Angst sei, sonst selbst betroffen, Opfer zu sein. Was veranlasste die Freunde von Frau von Rehlingen zu „klatschen“, sie „mutig“ zu nennen für ihren Post, anstatt ihr Möglichkeiten aufzuzeigen, sich mit Herz und Verstand zu engagieren, zum Beispiel in allen bestehenden Organisationen, die sich mit aller Kraft gegen die Zerstörung einsetzen? Für einen achtungsvollen Umgang miteinander lohnt es auch, sich zu engagieren.

Regina Venzke