Ergebnis unserer Erziehung

8. Februar: „Wofür Straßenblockierer in Hamburg kämpfen. Radikale Klimaschützer besetzen immer häufiger Fahrbahnen

Wenn wir unsere Kinder zu moralisch hochstehenden Menschen erziehen, wenn wir sie lehren, keinen Abfall auf die Straße zu werfen, keine Lebensmittel verkommen zu lassen und anderen Kindern etwas vom eigenen Besitz abzugeben, müssen wir uns wirklich nicht wundern, wenn sie später gegen eine Gesellschaft rebellieren, die Plastik ins Meer kippen lässt, täglich tonnenweise Lebensmittel vernichtet, Menschen an unseren Grenzen erfrieren lässt und aus unserer Erde einen ausgeweideten Klumpen macht.

Jörg Teepe

Eine Diskussion bleibt aus

Das Verhalten dieser Menschen hat nichts mehr mit dem Ausüben der Demonstrationsfreiheit zu tun. Es bewirkt genau das Gegenteil von dem, was sie fordern. Entnervte Mitmenschen, die künftig bei diesem Thema auf stur stellen. Leider ist ein Großteil der jungen Generation nicht mehr in der Lage zu diskutieren. Nun müssen sie halt zu recht, mit der Härte des Gesetzes rechnen.

Oliver Bischoff, Hamburg-St. Georg

Deutschland hat eigenes Ziel

8. Februar: „,Wir werden dieselben Schritte ergreifen‘. Kanzler Scholz will als verlässlicher Partner in der Ukraine-Krise erscheinen – US-Präsident Biden droht Russland mit dem Ende von Nord Stream 2“

Jim Risch ist ein 78-jähriger US-Senator aus dem schönen ländlichen US-Staat Idaho. Dieser Politiker hat den Zenit seines langen politischen Wirkens überschritten, ist aber weiterhin in einigen Ausschüssen tätig, z.B. für mittelständische Unternehmen. Jim Risch meint nun, der deutschen Regierung sagen zu müssen, dass sie ihre Haltung gegenüber Russland/Ukraine überdenken soll. Diese Meldung ist symptomatisch für die Kakophonie der politischen Meinungen von Personen und Institutionen, bei denen man den Verdacht haben kann, dass etliche Eigeninteressen verfolgt werden. Die deutsche Regierung hat ein eigenes, primär europäisches Ziel, nämlich einen Krieg zu verhindern. Das tut sie nicht besonders werbe- und öffentlichkeitswirksam, aber mit unterschiedlichen Mitteln auf diplomatischen Wegen. Ziel muss sein: keine Waffen in die Ukraine, keine gewaltsame Auseinandersetzung mit Russland. Krieg ist keine Option.

Dr. Arno Kromminga,

Hamburg-Niendorf

Ein wertvolles Fundament

27. Januar: Gastbeitrag: „Warum das IZH kein Partner Hamburgs sein sollte. Das Islamische Zentrum Hamburg zählt zu den Verbänden, mit denen die Stadt einen Staatsvertrag hat. Das birgt Gefahren“

Bei der gesamten Berichterstattung fällt auf, dass es nie um die Verträge selbst geht, sondern immer nur um einige Vertragspartner. Das sehen wir als großes Manko an. Derartige Verträge gibt es mit allen Religionsgemeinschaften, sie regeln Rechte und Pflichten beider Seiten. Es gibt deshalb auch Versprechungen an die muslimische Seite. So verpflichtet Hamburg sich dafür einzusetzen, dass Muslime in öffentlich-rechtlichen Aufsichtsgremien wie den „Rundfunkräten“ „angemessen vertreten“ sind. Hamburg verpflichtet sich auch, den Grundstücksbedarf der „islamischen Religionsgemeinschaften“ etwa bei der Erschließung neuer Stadtteile „zu berücksichtigen“. Stichwort: Moscheebau. Was ist in zehn Jahren diesbezüglich geschehen? Nichts! Was für einen Eindruck müssen Muslime in Hamburg haben, wenn sie immer noch in Hinterhöfen, Tiefgaragen und Straßen beten müssen? Oder dass sie nicht einen einzigen Platz in den 58 NDR-Rundfunkräten im Gesamt-Norden haben? Stattdessen arbeiten sich Parteien wie die CDU und die FDP intensiv daran ab, die einzige sichtbare Moschee in unserer Stadt zu schließen: Die schiitische blaue Moschee an der Außenalster, seinerzeit als Prunkstück der Stadt errichtet. Die argumentative Grundlage ist eher bescheiden. Man zitiert den Verfassungsschutzbericht, wonach die Moschee „der erwiesene verlängerte Arm des Mullah-Regimes in Teheran“ sei. Eine Verbindung zum Iran wird niemand bestreiten, doch „der verlängerte Arm“? Werden hier Hasspredigten gehalten? Werden hier antisemitische Schriften verteilt? Agitieren Geistliche dieser Moschee in Schulen? Das ist nicht zu erkennen. Es ist bekannt, dass IZH-Funktionäre früher an den jährlichen israelfeindlichen Al-Kuds-Kundgebungen in Berlin teilgenommen haben. Das ist vorbei, nicht nur dank Corona. Auch die oft vorgebrachte Behauptung, die Moschee sei direkt vom Revolutionsführer in Teheran abhängig, ist so nicht haltbar. Die Struktur ist viel komplexer und damit offener. Die Moschee ist eben nicht Befehlsempfängerin einer zentralen Instanz. Die „Blaue Moschee“ ist ein Teil von Hamburg und Hamburg ist eben nicht der Iran. Verträge auch mit solchen Muslimen in Hamburg zu haben, heißt im Gespräch zu bleiben. Was würde es bringen, die Staatsverträge mit den muslimischen Verbänden zu kündigen? Der symbolische Schaden wäre immens. Die Stadt, alle Parteien und auch die Medien sollten endlich die Staatsverträge in ihrer Vielfalt wahrnehmen. Hamburg ist eine weltoffene Stadt. Die Verträge mit ihrer ausführlichen werteorientierten Präambel sind ein wertvolles Fundament zum Regeln des Zusammenlebens. Ihre Möglichkeiten sind noch längst nicht ausgeschöpft.

Marion Koch, i.A. für HAFIZ Hamburg

Merkmal der Demokratie

7. Februar: „Parteien ohne Kurs. Wer steht für welche Corona-Strategie – das ahnt man derzeit nur bei der FDP“

Ich kann Matthias Iken verstehen, wenn er bei den großen Parteien einen klaren Kurs in der Pandemiebekämpfung vermisst. Ich habe allerdings auch Verständnis dafür, dass sie bei so einem komplexen Thema eine gewisse Meinungsvielfalt an den Tag legen. Mit etwas Wohlwollen kann man das doch auch als Merkmal einer funktionierenden Demokratie betrachten, dass nicht in allen Fragen Lagerdenken oder Fraktionsdisziplin vorherrschen.

Andreas Uber

Schaden für die Wirtschaft

7. Februar: „Fegebank: Corona-Regeln jetzt stark zu lockern wäre falsch und fahrlässig. Grüne Senatorin: Brauchen Beschränkungen noch. Fällt zumindest die 2G-Regelung im Handel?“

Frau Fegebank hat Sorge, dass die Krankenhäuser „in anderen Landesteilen“ überlastet sein könnten. Soll das heißen, dass Hamburg als letztes in Deutschland Lockerungen anordnen kann, wenn alle anderen schon wieder geöffnet haben? Ich habe Sorge, dass der Hamburger Wirtschaft damit erheblicher Schaden zugefügt wird. Wir haben schon während der letzten Corona-Lockdowns gesehen, dass sofort ein Einkaufs- und Restauranttourismus einsetzen wird, sobald Schleswig-Holstein und Niedersachsen öffnen, Hamburg aber geschlossen bleibt. Solidarität ja, aber nicht zu Lasten der Hamburger Wirtschaft.

Eike Oldenburg

Ein engagiertes Konzept

4. Februar: „Neues Bündnis will Wildgehege Klövensteen retten“

Von dem neuen engagierten Konzept der Bündnisinitiative „NaturErleben Klövensteen“ bin ich begeistert und überzeugt, da dieses in die richtige Richtung weist. Der Ausbau der Naturpädagogik ist in der heutigen Zeit ein zentrales Thema, um Kinder ans Naturgeschehen heranzuführen. Schaugehege gibt es in Hamburg schon zur Genüge. Entscheidend sind auch die Argumente, dass ein freier, kostenloser Zugang zum Gehege weiterhin erhalten bleiben muss, und dieses neu gedachte Konzept nicht so kostenintensiv ist. Wünschenswert ist auch, dass der Zugang zum Gehege endlich wieder aus allen Richtungen möglich wird.

Christel Groth-Mau