Das ist nicht zielführend

21. Januar: „Behörde plant Anwohnerparken an der Osterstraße“

Das Anwohnerparken kann nicht zielführend sein, denn Anwohner und Pendler können sich bei ihrer Wohnung oder Firma privat einen Stellplatz besorgen, während Gäste auf Kurzzeitparkplätze angewiesen sind. Zielführend kann sein, die Parkzeiten zu begrenzen: zunächst auf zwölf Stunden und dann dieses Zeitfenster jährlich verkürzen, bis es auf vier Stunden begrenzt ist. So kann sich jeder auf die Situation einstellen. Werden überall Anwohnerparkzonen ausgewiesen, kann man das Auto zwar im eigenen Quartier abstellen, aber es gibt keine Möglichkeit, an einem anderen Ort zu parken, damit erübrigt sich dann die Fahrt. Aber vielleicht ist das ja auch das Ziel und dann wäre Anwohnerparken natürlich zielführend.

Dr.-Ing. Michael Heinrichowski

Falsche Anziehungskraft

21. Januar: „Kiez-Bewohner rufen nach ,mehr Ordnung’. Müll und Lärm im ,Park Fiction’ auf St. Pauli seien nicht mehr tragbar“

„Park Fiction“ hat eine Anziehungskraft der unerwünschten Art und wurde wie manches andere schlichtweg nur verbal „gehypt“ als eine besondere Kunstform. Im Grunde ist diese Fläche nicht umsonst Anziehungspunkt für eine Szene, die zwar nicht wegzudiskutieren ist, aber an dieser exponierten Stelle durch die verwahrlosten Flächen eine zusätzliche Anziehungsqualität erhält. Die Kunststoffbäume im Spielpark für die Kinder am Sandtorkai ähneln den Kunstwerken in der Form, ohne dass man dieser Gewöhnlichkeit eine besondere Aufmerksamkeit, geschweige denn Kunstform gewidmet hätte. Insofern könnten die Park Fiction-Bäume im Hafencity-Bereich zu ungeahnter Wertsteigerung beitragen, während das Konzept hier anstelle der Verwahrlosung als Gegenentwurf vielleicht gerade eine kleine Kunstform botanischer Anordnung verdienen würde. Dazu ein gepflegter Apothekergarten im Vorgarten der St. Pauli-Kirche und schon würde man hier ganz gerne auch als Tourist sitzen und die Atmosphäre genießen. Die Basketball-Fläche kann viel besser auf dem Millerntor-Platz gleich mehrere Felder erhalten, wenn nicht gerade eine anderweitige Nutzung dagegen spricht.

Frank Michael Schmidt

Sie schützen nur die Institution

21. Januar: „Schwere Vorwürfe gegen Ratzinger. Ein neues Missbrauchsgutachten wirft dem deutschen Papst und einstigen Kardinal vor, Täter geschützt zu haben“

Das Ergebnis des gestern vorgestellten Gutachtens und die Vorwürfe gegen Herrn Ratzinger sind erschreckend, waren leider aber zu erwarten. Auch das Herr Ratzinger die Vorwürfe bestreitet, ist wenig überraschend. Ich bin zehn Jahre auf katholische Schulen gegangen und konnte so einen kleinen Einblick in die katholische Welt erhalten. Unsere Familie ist allerdings nicht katholisch. Ich war schon im Grundschulalter teils regelrecht angewidert von der Verlogenheit und Scheinheiligkeit der dort Tätigen. Das Gesagte passte selten zum Handeln. Demütigungen von Schülern waren an der Tagesordnung, auch Lehrer, die handgreiflich gegenüber Schülern wurden, gab es. Interessiert hat das niemanden, Konsequenzen gab es keine. Damals wie heute gilt für die Verantwortlichen vor allem, die Institution katholische Kirche zu schützen, sonst nichts. Das sieht man nun im Fall Ratzinger wieder ganz deutlich.

Birgit Peters

Erst mal alles abstreiten

Ich bin 71 Jahre alt, wurde katholisch getauft und auch so erzogen. Im letzten Sommer bin ich aus der katholischen Kirche ausgetreten und in die evangelische eingetreten. Ich konnte es nicht mehr ertragen, wie die katholische Kirche mit den Missbrauchsvorfällen umgegangen ist. Keiner übernahm Verantwortung, es wurde nur vertuscht und gelogen. Das Verhalten der hohen Würdenträger Wölki und Marx hat nichts dazu beigetragen, mich in der katholischen Kirche zu halten. Dass aber auch ein Papst nicht mehr integer ist, erschüttert mich schon sehr. Wenn man nicht mal mehr dem Papst glauben kann, wem denn dann? Aber es ist in unserer Gesellschaft leider gang und gäbe, erst mal alles abzustreiten und dann vielleicht scheibchenweise zuzugeben. Viele Politiker haben uns bravourös gezeigt, wie das geht. Aber sowohl die katholische Kirche, als auch die Parteien wundern sich, dass Ihnen die Menschen den Rücken kehren. Wäre ich nicht letzten Sommer schon konvertiert, dann aber spätestens heute.

Marion Schulz

Wie schützen wir die Kinder?

20. Januar: „Massive Kita-Schließungen drohen“

Erzieher/innen müssen mit denen arbeiten, die sich nicht impfen lassen können. Sie sind demnach einem großen Risiko ausgesetzt, an Corona zu erkranken. Aber wer schützt unsere Kinder? Die Sozialbehörde gab an alle Hamburger Kitas die dringende Handlungsempfehlung heraus, wonach das komplette Kita-Personal bei der Arbeit mit den Kindern Masken tragen solle. Erzieher/innen können sich mit einer Impfung und auch dem Tragen einer Maske vor unseren Kindern schützen. Leider kommen der Empfehlung der Sozialbehörde, trotz der hohen Inzidenz in Hamburg, nur wenige Einrichtungen nach. Auch in der Einrichtung meiner fünfjährigen Tochter trug das Personal bis vor ein paar Tagen keine Masken – und dass, obwohl mehrere Erzieher/innen ungeimpft sind. Es ist mir schleierhaft, wieso es einerseits ungeimpften Personen untersagt ist, Zugang zu Geschäften (mit Maske) zu bekommen, aber andererseits dürfen sie 24 Kinder ohne Impfschutz und ohne das Tragen jeglicher Schutz-Maske betreuen?

Lina Louisa Clausen

Unnützes Bürokratiemonster

20. Januar: „Heizkosten steigen noch weiter. Weil die Abrechnung den monatlichen Verbrauch zeigen muss, zahlen Mieter ohne E-Mail-Adresse bis zu 90 Euro mehr im Jahr“

Die neue Regelung, dass in Zukunft Mieter monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert werden müssen, haut mich um. Man könnte darüber lachen, wenn es nicht ernst gemeint wäre. Wer denkt sich solch ein Bürokratiemonster aus? Und für wie blöd muss man Menschen halten, wenn man ernsthaft glaubt, damit den Mietern eine sinnvolle Hilfestellung zur Senkung ihres Verbrauches zu geben? Da hilft es auch nicht, wenn die neue Bundesministerin Klara Geywitz (SPD) entschuldigend erklärt, das nicht die neue, sondern noch die alte CDU-SPD Regierung dafür verantwortlich ist. Die einzig vernünftige Reaktion wäre es, diese Regelung umgehend wieder rückgängig zu machen.

Bernd Behrens

Fabelhafte Rezensionen

20. Januar: „Einsteigerkonzert für Fortgeschrittene“

Mit zwei so fabelhaften Rezensenten wie Frau Fischer-Zernin und Herrn Mischke wird das Hamburger Abendblatt zum Genusslesen. Als Neunzigjähriger Ramelsloher wage ich mich im Winter abends nicht mehr mit dem Auto in die Stadt, aber Dank dieser zwei so fabelhaften Rezensenten lassen sich für mich kulturelle Höhepunkte in Hamburger Musiksälen noch mitverfolgen und sogar erfühlen. Dafür sei Ihnen ganz herzlich gedankt!

Wolfgang Heeckt, Seevetal

Bäume oder Parkplatz?

18. Januar: „Kampf um die Bäume am Alsenplatz“

Ein Blick auf ein Luftbild zeigt, dass das „Wäldchen“ eigentlich ein Parkplatz mit Bäumen drum herum ist. Ob wohl auch der Wegfall dieser Parkplätze den Widerstand der Anwohnerinitiative gegen das Bauvorhaben beflügelt? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Bärbel Kostuszynski, Hamburg