Gerechtigkeit durch Gendern?

12. Januar: „Geschlechtergerechtigkeit durch Gendern? Bürger*innenschaft oder Bürger*innenmeister*inwahl – wohin das neue Sprechen führen könnte

Solidarität in allen Ehren, aber beim Gendern hört bei den meisten Menschen das Verständnis auf! Zu Recht, denn in diesen uns alle belastenden Corona-Zeiten mit mehrfach gearteten Mutationen sowie anderen schwerwiegenden Herausforderungen für Gegenwart und Zukunft gibt es wahrlich wichtigere Dinge, mit denen sich beschäftigt werden sollte! Es ist illusorisch anzunehmen, dass die weibliche, männliche oder divers geschlechtliche Gerechtigkeit durch das Gendern mit fester Verankerung in der deutschen Sprache gewährleistet wird. Sprich: Das Selbstbewusstsein eines Individuums wird nicht durch gegenderte Komposita erreicht werden, sondern hängt einzig und allein vom Selbstbewusstsein jedes Einzelnen ab!

Silvia Böker

Gendern ohne Maskulinum

Frau Inge Blatt spricht mir aus der Seele, herzlichen Dank. Eine ganze Reihe eigentlich sprachgewandter Männer und Frauen in Funk und Fernsehen – selbst in der Presse – fühlen sich berufen, diese Verunglimpfung der deutschen Sprache zu unterstützen. Dabei sind es gerade die Beschäftigten in diesen Branchen, die eine Vorbildfunktion für die korrekte Anwendung und zum Schutz unserer Sprache haben sollten. Das Gendern hat sich inzwischen so sehr eingeschliffen, dass das Maskulinum oftmals unter den Tisch fällt, weil der Gendergap einfach nicht mehr stattfindet.

Manfred Christen, Tornesch

Imageschaden für Impfpflicht

11. Januar: „Überzeugen statt zwingen. Die geplante Impfpflicht scheint sich zu erledigen – und das ist besser so“

Der Artikel bringt es auf den Punkt. Das Wort Impfpflicht ist leicht ausgesprochen, aber mit all seinen Facetten eben nicht so leicht umzusetzen. Das Wort Impfpflicht hat mittlerweile einen katastrophalen Imagewert. Leider hat die von Politikern und medizinischer Fachwelt wie ein Mantra vorgetragene Aufforderung, sich impfen zu lassen, einen Langweiligkeitswert erreicht, der auch den verantwortungsvollen abwägenden Bürger in Richtung Gleichgültigkeit trudeln lässt. Gleichwohl, es gibt Ärzte und auch andere Fachleute, die mit wirklich guten Argumenten den Abwägungsprozess so steuern können, dass nachdenkliche Bürger den Vorteil einer Impfung nachvollziehen können. Ich frage mich deshalb, warum es der Politik nicht gelingt, durch entsprechende Werbekampagnen mit unseren vielfach vorhandenen Experten aus allen Klassen der Medizin, Überzeugungsarbeit zu leisten. Es gäbe meines Erachtens genug Möglichkeiten, sämtliche Medien einzubinden. Zum Beispiel, indem man unmittelbar vor den Nachrichten, wie vor Wahlen auch, die prägnanten Argumente vortragen lässt. Am besten durch Persönlichkeiten aus der Ärzteschaft, denn Ärzte genießen allgemein ein hohes Maß an Vertrauen in der Bevölkerung.

Folkert Bildhauer

Ungeimpfte zur Kasse bitten

Die Einführung einer Impfpflicht halte ich auch für sehr problematisch. Allerdings sollte man endlich damit aufhören, hinter diesen Hardcore-Impfgegnern herzulaufen. Diese Leute sind der felsenfesten Überzeugung, dass ihnen nichts passieren kann und wenn doch, können und dürfen sie davon ausgehen, dass ihnen über unser Gesundheitssystem die nötige Hilfe zuteil wird. Statt einer Impfpflicht sollte man meines Erachtens darüber nachdenken, ab einem Tage X (wenn alle geboostert sind) die Impfungen kostenpflichtig zu machen und freiwillig Ungeimpfte im Falle einer Krankenhausbehandlung mit einer erheblichen Selbstbeteiligung zur Kasse zu bitten. Dies scheint mir eine gerechte Lösung zu sein und der Grundsatz, dass wir in einem „freien Land mit freien Bürgern“ leben, bleibt gewahrt.

Dieter Buchholz

Lautstark distanzieren

10. Januar: Leitartikel: „Seit’ an Seit’ mit Extremisten. Die Demonstrationsfreiheit ist eine der höchsten Errungenschaften. Aber …“

Auch ich bin mit verschiedenen Corona-Maßnahmen nicht einverstanden, allerdings würde ich mich nie in einer Demonstration einreihen, in der auch Rechtsextreme mitlaufen. Ich verstehe nicht, warum die Organisatoren dieser Demonstrationen nicht von vornherein öffentlich und auch über ihre Lautsprecheranlagen deutlich erklären, dass eine Teilnahme von Rechtsextremen, Reichsbürgern, Antisemiten und Hooligans nicht erwünscht ist? Wieso hat man so eine Distanzierung nie von ihnen vernommen? Kann es vielleicht daran liegen, dass diejenigen, die diese Aufzüge auf die Beine stellen, eine so unkritischen Einstellung zum äußeren rechten Rand haben, dass sie kein Problem darin sehen, wenn undemokratische Kräfte mitmarschieren?

Thomas Ennenga

Frieren im Homeoffice

11. Januar: „Gaspreise steigen immer weiter: Das kommt auf die Verbraucher zu“

Es bedarf wenig Fantasie, um sich vorzustellen, welche menschlichen Dramen sich dahinter verbergen. Plötzlich sehen sich Menschen der Tatsache gegenüber, aus Geldmangel frieren zu müssen, selbst wenn sie bisher ihre Grundbedürfnisse durch Arbeit befriedigen konnten. Wer vor Corona im warmen Büro saß und am Computer arbeitete, muss nun im Homeoffice die Kosten für Strom und Heizung tragen, die explosionsartig in die Höhe schnellen. Ist es nicht die vordringliche Aufgabe der Politik, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Bürger sich durch eigene Anstrengung ein angenehmes Leben leisten können? Dabei sollten außenpolitische Interessen oder Ideologien zurückstehen. Die Inbetriebnahme von Nord Stream 2, durch die sich zumindest die Gaspreise stabilisieren oder sogar wieder sinken könnten, darf deswegen nicht verzögert werden. Und auch das Verständnis für Klimaschutz wird in der Bevölkerung sinken, wenn die Menschen im Dunkel sitzen müssen. Solche Entwicklungen wie bei den Energiepreisen können eine Revolution entfachen.

Christiane Mielck-Retzdorff

Unisex-Toiletten in der Elphi

11. Januar: „Was wäre Hamburg bloß ohne die Elbphilharmonie. Zum fünften Geburtstag des Konzerthauses eine Bestandsaufnahme“

Ich besuche regelmäßig Konzerte in der Elbphilharmonie und teile die Begeisterung für die interessante und schöne Architektur und das einzigartige Musikerlebnis im großen Saal. Bei aller Begeisterung für diesen Ort gibt es jedoch auch Kritikpunkte. Ein für mich wesentlicher, ist die zu geringe Anzahl der Damentoiletten, vor allem auf der Ebene 15. Es ist irgendwie beschämend, an diesem schönen Ort die Pause in der sehr langen Warteschlange vor den Toiletten zu verbringen. Man möchte doch viel lieber mit einem Getränk in der Hand die schöne Umgebung genießen. Mein Vorschlag an die Adresse der Elbphilharmonie, die vorhandenen Herrentoiletten in Unisex-Toiletten umzuwandeln, fand leider kein Gehör.

Agnes Kellermann

Selten so amüsiert

10. Januar: „Mein Morgen-Land: Siezen oder Duzen? Wie mich ein Grüner aufregte. Werden Sie neuerdings einfach geduzt?“

Die meisten Artikel in den Medien sind zurzeit doch sehr negativ. Ein Glück, dass es auch noch andere gibt, wie zum Beispiel der oben genannte von Frau Zinkler, in dem es um die Frage Siezen oder Duzen geht. Einfach köstlich, habe mich selten so amüsiert und schallend gelacht. Als Krönung der letzte Satz: „Denk da mal drüber nach“. Das habe ich getan und danke hiermit Frau Zinkler für diesen wunderbaren Artikel. Bitte mehr davon.

Anke Behdau