Initiativen immer noch aktiv

Silvester/Neujahr: „Was wird aus Hamburg? ,Der Mensch ist keine Rohrpost‘. Der Autor Arno Luik ist Bahnkenner und -kritiker zugleich. Er lehnt den Umzug des Fernbahnhofs nach Diebsteich ebenso ab wie den Bau einer U-Bahn

Ich freue mich sehr über den Stadtentwicklungs-Podcast „Was wird aus Hamburg?“, und dass Sie sich unserer schönen Stadt annehmen. Ich möchte die Aussagen von Arno Luik gerne ergänzen: Ein Fernbahnhof am Diebsteich bietet keinesfalls mehr Geschwindigkeit, da die Gleiskapazität verringert wird, die Pufferfunktion des Bahnhofs Altona entfällt, und die Züge dennoch abgefertigt werden müssen. Der Bahnhof Diebsteich würde ja trotz Verlegung Endbahnhof bleiben (Züge werden ein- und ausgesetzt). Widerstand gegen den Bahnhof gibt es nach wie vor. Die Bürgerinitiative Prellbock, die im Übrigen die Klage gegen die Bahnhofsverlegung initiiert hat und auch Teilnehmerin der Faktenscheckgespräche war, ist aktiver denn je und hat sich mit mehreren Initiativen rund um Bahn und Stadtentwicklung vernetzt. Viele Bewohner Altonas möchten den Bahnhof im Herzen des Bezirks erhalten. Der Unterschied zu Stuttgart ist, dass sich die Menschen dort wegen der massiven Untertunnelung in ihren Wohnungen und Häusern nicht mehr sicher fühlen. Der Widerstand ist existenzieller Natur. Außerdem ist das Vorhaben Stuttgart 21 sehr viel umfangreicher und teurer. Diebsteich ist sozusagen die kleine Schwester von Stuttgart.

Bettina Stülpnagel-Pomarius

Hört auf die BürgerInnen!

Meine volle Zustimmung zu der engagierten Analyse von Arno Luik. Es wird höchste Zeit, die Entscheidung zu einer Verlegung des Bahnhofs Altona zu revidieren. Die Prämissen in der Gesellschaft haben sich vollkommen verändert. Das Vorhaben steht einem bürger- und lebensfreundlichen Altona vollkommen entgegen. Entscheider und PolitikerInnen: Hört auf die BürgerInnen! Endlich sollte zu der leidigen Bahnhofsverlegung eine Bürgerbefragung stattfinden, statt mit dem Argument Wohnungsbau den einschneidenden großen Bahnprojekten zu folgen und hier über die Lebenssituation der Menschen hinweg zu entscheiden.

Maria Sabine Förster

Großartige Satire

Silvester/Neujahr: „Exklusiv im Abendblatt: Das war 2022“

Diese Satire ist Ihnen ganz großartig gelungen. Besonders gefiel mir der Einfall mit dem gelangweilten Praktikanten der Umweltbehörde. Vielen Dank!

Dietrich Pauly

Zu nah an der Realität

Herrlich der satirische Jahresrückblick 2022 von Sven Kummereincke. Zu kritisieren ist nur, dass er zu nah an der Realität ist.

Bernhard Murra

Das soll einer verstehen!

30. Dezember: „Corona-Alarm: Wer warnt wann? Woran es liegt, wenn die Corona-Warn-App eine Risikomeldung schickt, die Luca-App aber stumm bleibt“

Wie schützen die Corona-Warn-App und die Luca-App, wenn die Benachrichtigung der durch engen Kontakt potenziell Infizierten bis zu 14-Tage dauern kann, weil das Gesundheitsamt diese Information erst anstoßen muss? Wir wissen doch inzwischen, dass auch doppelt Geimpfte Virusträger der Omikron-Variante sein können, selbst wenn sie noch keine Symptome zeigen, da die Inkubationszeit einige Tage dauert. Inzwischen potenzieren sich die Infizierten um ein Vielfaches, da die Verdopplungszeit der Infektionen wesentlich kürzer ist als die Information durch die Gesundheitsämter bearbeitet werden. Mein Nachbar hat sich nachweislich (PCR-Test) mit Corona infiziert. Seine Frau in häuslicher Gemeinschaft ist noch symptomfrei. Sie arbeitet bei Pflege- und Wohneinrichtung im Betreuten Wohnen und soll, weil ohne Symptome, nicht in Quarantäne, sondern zur Arbeit erscheinen. Dort wird dann ein Antigen-Test durchgeführt, der bei der Omikron-Variante nur bedingte Sicherheit bietet. Das Hamburger Gesundheitsamt bestätigt nun das Arbeitsgebot. Der Test oder Quarantäne sei erst geboten, wenn Symptome auftreten. Einen PCR-Test müsse sie allerdings jetzt selbst bezahlen. Das soll einer verstehen! Kommt jemand aus einem Hochrisikogebiet geht dieser in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen frei testen. Ein Einzelnachweis der Omikronvariante bei einer 2G-Party und der Rest von Hunderten Besuchern muss in Zwangsquarantäne. „Die Lage ist besorgniserregend“, aber das Gesundheitsamt schickt einen potenziell Infizierten ohne Sorge in das Betreute Wohnen und nimmt das Risiko einer Übertragung auf schutzbedürftige Menschen in Kauf. Die „rechtliche Pflicht zur Selbstisolierung“ (Leonard) besteht doch nicht nur für Infizierte, sondern doch auch für Verdachtsfälle, um vor Ansteckung insbesondere der Schutzbedürftigen zu schützen, bis die Virusfreiheit bewiesen ist.

Heino von Osten, Hamburg

Neue Freunde gefunden

Silvester/Neujahr: „Neue Heimat Hamburg. Vom unbegleiteten Flüchtling zum Elektrotechniker und Feuerwehrmann: die gelungene Integration des Syrers Yassin Al Mesreb“

Vielen Dank für Ihren Artikel über die gelungene Integration Yassins. Meine Nachbarn und ich könnten mehrere solcher Geschichten erzählen. Seit spätestens 2015 haben sich in unserer Straße im Hamburger Südosten von bestimmt 200 Häusern mindestens 20 auf unterschiedliche Weise um Geflüchtete gekümmert: Deutschunterricht, Fahrradwerkstatt, Kinderbetreuung, Kleiderkammer. Als sich die Unterbringung in den Baumärkten immer unerträglicher gestaltete, wurden auch Zimmer zur Verfügung gestellt. Während sich andere Menschen, die wahrscheinlich noch nie mit einer geflüchteten Person gesprochen haben, hasserfüllt zu Demos gegen Flüchtlinge oder sogar zum Abbrennen von Flüchtlingsunterkünften verabredeten, haben wir mit Saif, Mahran oder Fahed gemeinsam gegrillt, getanzt, Ausbildungsplätze gesucht und uns Geschichten aus ihrer Heimat angehört. Auch unter den Deutschen sind seitdem viele neue Freundschaften entstanden. Saif hat mittlerweile ein IT-Studium begonnen, der studierte Archäologe Mahran arbeitet nach seiner Ausbildung zum IT-Kaufmann bei der Telekom und Tischler Fahed fährt Lkw, wenn er nicht gerade Salsa tanzt.

Silke Schopmeyer

Nähe zur Unwahrheit

29. Dezember: „Wusste Scholz von Ermittlungen? Sein Anwalt forderte in ,Cum-Ex‘-Affäre die Einstellung des Verfahrens gegen ihn“

Es sind weniger die Erinnerungslücken des früheren Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz, welche nicht vermittelbar sind, sondern die Nähe eines Volksvertreters zur Unwahrheit. Es ist also an der Zeit, dass uns reiner Wein eingeschenkt wird.

Peter Reuter

Wir sind entsetzt...

21. Dezember: „Ringelnatz-Ameise erneut gestohlen. Skulptur an der Elbchaussee erinnert an berühmtes Gedicht“

Als häufige Hamburg-Besucher erfreuen wir uns stets an der Ecke Elbchaussee/ Liebermannstraße an der Skulptur der beiden Ameisen. Zu unserem großen Entsetzen mussten wir vor einigen Tagen feststellen, dass wieder einmal jemand in scheinbar purer Zerstörungslust eine der Ameisen von ihrem Podest abgesägt und entfernt hat. Bei der zweiten ist der Versuch wohl gescheitert. Wir haben doch viele dringlichere Probleme derzeit, die eine große Wichtigkeit in unser aller Leben einnehmen, muss man dann eine Kleinigkeit, die einfach nur erfreut, so zerstören?

Dr. Hermann und Petra Liekfeld,

Mülheim an der Ruhr