Holland ist negatives Beispiel

17. Dezember: „Experten: Cannabis-Freigabe schadet Kindern“

Vielen Dank für den Artikel zum Thema Cannabis-Freigabe. Nach eigener Erfahrung wirkt sich Cannabis sehr stark auf die Emotionen von Jugendlichen aus, was bis zu psychischen Störungen führen kann. Ich möchte aber noch auf einen anderen sehr wichtigen Aspekt hinweisen. Der „Spiegel“ hatte bereits einmal von der erforderlichen Logistik für den Verkauf von Cannabis berichtet. Denn selbst wenn der Verkauf legal ist, ist der Handel mit den dafür erforderlichen Mengen illegal. Es werden kriminelle Netzwerke unterstützt, die mit derselben Logistik auch Kokain beschaffen können. Hier ist der Gewinn ungleich höher. Holland dient als sehr gutes Negativbeispiel.

Stephan Fester

Wo bleibt der klare Verstand?

Die Begründung, man wolle die Justiz entlasten, lässt sich mit Leichtigkeit nach einem Gespräch mit Juristen widerlegen. Erwachsenen diesen zweifelhaften „Genuss“ zu ermöglichen, ist so an den Haaren herbeigezogen wie irgendetwas. Frau Baerbock hat zwei kleine Töchter. Wie wird sie damit umgehen, wenn ein kranker Erwachsener ihrem Kind diese Droge unterschiebt. Ebenso den Kindern von Herrn Habeck und anderen Eltern. Gott bewahre uns vor diesem Ansinnen. Wir brauchen kein Volk von bekifften Menschen. Wie viele Straftaten werden nicht verfolgt, weil der Täter berauscht war. Ebenso wie jetzt bereits Trunkenheit immer wieder als Entlastung bei Verbrechen angeführt wird. Ein Drogentoter und zwei durch Drogen verpfuschte Leben im privaten Umkreis und mein gesunder Menschenverstand sind für mich Grund genug, alles zu tun, um gegen dieses Vorhaben aktiv zu werden. Übrigens Herr Scholz, wo bleibt der hanseatische klare Verstand? Ich hoffe sehr, dass Sie den Mut haben, dieses Vorhaben mit aller Kraft zu unterbinden und auf Ärzte und Wissenschaftler mit Sachverstand zu hören.

Katja Müller

Hört auf die Fachleute

Unfassbar, dass die neue rot-grüne Regierung Cannabis legalisieren will. Es gibt doch auch Alkohol- und Rauchverbote. Hört auf die all Fachleute, die vor Cannabiskonsum schon in jungen Jahren warnen. Oder will die neue rot-grüne Regierung viele bekiffte Bürger, die nicht mehr klar denken können?

Antje Netz

Serienkrimi bei der Bahn

17. Dezember: „Neuer S-Bahnhof Ottensen: Eröffnung erneut verschoben“

Der Bau der S-Bahn-Station Ottensen an der Bestandslinie der S 1/S 11 gestaltet sich zu einem Serienkrimi, wie ihn nur die Deutsche Bahn fertig bringt. Geplant wurde die Station bereits seit 2008. Wurden bei Planfeststellung in 2017 noch Kosten für die zusätzliche Station von zehn Millionen Euro genannt mit Fertigstellung Ende 2018, kletterte diese Summe bei Baubeginn in 2019 auf bereits 22 Millionen Euro mit Fertigstellungsdatum Ende 2020. Im Mai 2020 prognostizierte die Bürgerinitiative „Prellbock-Altona e.V.“ eine Fertigstellung nicht vor Ende 2021 und Kosten von mehr als 35 Millionen Euro. Das klang mir wie Kassandrarufe, wie sie bei solchen Initiativen üblich sind. Aber dass die Realität dies mit der jetzt verkündeten Kostensteigerung auf über 40 Millionen Euro und Fertigstellung Ende 2022 noch toppen würde, hätte ich nie geglaubt. Und dann kommt noch eine S-Bahnstation heraus, die nicht einmal voll barrierefrei ist, weil der westliche Zugang nur über Treppen und Brücken möglich ist, und der östliche Zugang nur über einen einzigen Aufzug und keine Rolltreppen verfügt. Was machen Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen, wenn der Aufzug defekt ist? Kommt dann der freundliche Mitarbeiter der DB und hilft den Betroffenen vom Bahnsteig runterzukommen? Eher unwahrscheinlich. Das alles hätte verhindert werden können, wenn man die Station mit zwei Außenbahnstiegen gebaut hätte, die von beiden Seiten mit Rampen und ohne störanfällige Technik zugänglich gewesen wären. Und das sicher zum halben Preis. Aber einfach und kostengünstig geht bei der deutschen Bahn offensichtlich nicht.

Jutta Wallmann, Hamburg

Inkompetenz und Ignoranz

16. Dezember: „Senat nimmt die Vollsperrung im Alstertal zurück. Nach Bürgerprotesten wird neu geplant. Wellingsbütteler Weg und Wellingsbütteler Landstraße bleiben offen“

Gut, dass es jetzt Bewegung gibt und die Planungen überarbeitet werden. Das ist aber auch schon das einzig Positive an dieser Sache. Als ehemaliger Beamter, der jahrzehntelang für eine möglichst bürgerfreundliche Verwaltung gearbeitet und gekämpft hat, bin ich gelinde gesagt entsetzt, dass Behörden heute noch so arbeiten. Ohne vorherige Bürgerbeteiligung und mit ganz offensichtlich nicht einmal rudimentären Kenntnissen über die Auswirkungen auf das Umfeld und die Ausweichstrecken eine solche komplexe Planung zu erarbeiten, zeugt von hochgradiger Inkompetenz und Ignoranz (sorry Kollegen, aber das kann man nicht anders ausdrücken). Und dass die für den Verkehr zuständige Behörde noch nicht einmal eine Vertretung zur Bürgerversammlung geschickt hat, setzt dem Ganzen die Krone auf. Aber der Herr Senator fährt offensichtlich lieber Fahrrad, anstatt sie ordentlich zu leiten.

Wolfgang Heidenreich

„Keime trägt jeder rein“

16. Dezember: Gastbeitrag: „Warum wir über eine Impfpflicht für alle reden müssen“

Jetzt werden Berufsgruppen mit einer Impfpflicht bedacht, um die Patienten zu schützen. Jeder Mensch in seinem Beruf ist gleichzeitig eine Privatperson. Alle sollten sich testen lassen, um niemanden anzustecken. Es soll nur ein Bonus an Pflegekräfte ausbezahlt werden, die geimpft sind? Wie kann das sein? Ist die Arbeit nicht gleichwertig? Ich kenne keine Pflegekraft, die sich wissentlich nicht impfen lässt, um die ihr anvertrauten Patienten zu gefährden. Das ist eine unfassbare Unterstellung. Wie kann es sein, dass wir so etwas zulassen? Der Deutsche Pflegerat hat sich dafür ausgesprochen, dass ungeimpften Mitarbeitern im Falle einer Impfpflicht in Pflegeheimen gekündigt wird. Ist das gerechtfertigt? Wo sind die Verbesserungen für die Pflegekräfte? Wenn die Stellen ausreichend besetzt werden und es angemessene Gehälter gäbe, dann könnten sich auch kranke Mitarbeiter zu Hause auskurieren. Seit Jahren wird auf diese Problematik hingewiesen. Es gab auch schon von verschiedenen Verbänden weitere Ideen zur Verbesserung der Situation von der Abschaffung der Fallpauschalen über die Einführung einer Care-Steuer. Auch gibt es die Idee zu kleineren Wohneinheiten in Altenheimen mit hohem Betreuungsschlüssel. Wir dürfen den Menschen nicht den Kontakt zu ihren Angehörigen verweigern, nur weil Ungeimpfte Keime in die Heime tragen können. Keime trägt jeder rein. Ich bewundere die Pflegekräfte, und ich möchte heute meine Solidarität mit diesen bekunden!

Ingrid Noeske, Hamburg

Für Vernunft und Moral

15. Dezember: Leserbrief: „Impfgegner respektieren“ und 13. Dezember: Leitartikel: „Die Fehler des Senats. Hamburg muss beim Impfen wieder mehr Tempo aufnehmen. Selbst Berlin ist besser“

Ich möchte auf den interessanten Leserbrief von Herrn Albrecht eingehen. Die Motivationen der Impfverweigerer sind eigentlich der kleinere Teil des Problems. Was wütend macht, ist der aberwitzige Anspruch, als nicht Geimpfter trotzdem an allem teilzuhaben: „Ich trage nichts bei zur Pandemiebekämpfung, will aber alles von der Gesellschaft.“ Und die höhere Gefährdung der Mitmenschen wird einfach in Kauf genommen. Ist der Begriff „Impfverweigerer“ korrekt? Natürlich, neben den juristischen Gesetzen gibt es die der Vernunft und der Moral. Beiden verweigert man sich hier.

Manfred Liefke, Hamburg