Sowas Leckeres!

16. Dezember: „Neue Hoffnung für alte Fischgaststätte. Hamburgensie auf der Veddel von Abriss bedroht. Stadt will Verbleib noch einmal prüfen

Ihr Bericht wird hoffentlich helfen, dieses Kleinod in der bestehenden Form zu erhalten! Aufgrund vorhergehender Artikel waren wir erstmalig vor 14 Tagen dort und waren begeistert. Meine Frau hatte Bedenken wegen der großen Portion Backfisch, hat die dann aber doch verputzt inklusive Kartoffelsalat. Sowas Leckeres! Diese Gaststätte muss unbedingt erhalten werden. Ich hoffe, die Behörde wird ihre Entscheidung überdenken. Wir hatten allerdings Probleme bei der Anfahrt, sind dreimal über die Autobahnen auf Suche gewesen und haben uns dann endlich über das kleine Schild *nur für Anlieger* hinweggesetzt. Der Wirt sagte, er hätte mehrere Male ein Hinweisschild beantragt, es wäre aber abgelehnt worden. Völlig unverständlich, weil ein Schild für das in der Nähe liegende Hotel aufgestellt werden durfte. Reine Schikane! Wir drücken die Daumen, dass dieses Restaurant erhalten wird!

Bernd Lange

Wirtschaftliches Desaster

15. Dezember: Leitartikel: „Rückkehr der Atomkraft? Die EU könnte Kernenergie als nachhaltig einstufen – das erhöht den Druck auf Berlin“

Der Leitartikel von Herrn Iken lässt mich zweifeln, ob unsere bundesdeutsche Vorgehensweise in Sachen Klimaschutz kurzfristig wirklich erfolgreich sein kann. Die Abkehr von der Atomkraft nach Fukushima war, zumindest emotional, aus damaliger Sicht vertretbar. Es wurde auf Zeit gespielt und kein Politiker hatte die Traute ein ernsthaftes, belastbares Energiekonzept für die Zeit nach Atom- Kohle- und Gasenergie auf den Tisch zu legen. Vermutlich war die Politik auch überfordert. Außerdem ist sie selten bereit, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Fazit: Wenn wir ein vereinigtes Europa wollen und dass sollte unbestritten sein, so müssen wir es aushalten, auch andere Maßnahmen zur Energiewende zu akzeptieren. Zumindest für eine Übergangszeit, bis die Infrastruktur vorhanden ist, um genügend eigenen grünen Strom zur Verfügung zu haben. Was nützt es uns, den notwendigen Strom unter anderem aus Frankreich und vielen anderen EU-Ländern aus Atomkraft zu kaufen, nur um unser abgegebenes Versprechen zu halten. Umwelttechnisch lobenswert, wirtschaftspolitisch ein Desaster. Mit Windrädern und Photovoltaik allein wird es ein noch langer Weg.

Eggert Oldenburg, Hollenstedt

Nicht genügend Speicher

Wenn 2023 keine Kernkraftwerke mehr in Betrieb sind, fehlen 12,5 Prozent unseres bisher erzeugten Stroms, nämlich rund 60 Terawattstunden (TWh). Bei der Grundlast, die für eine sichere Stromversorgung steht, fallen ca. neun Gigawatt Leistung von durchschnittlich 45 GW benötigter Leistung einfach weg. Ersetzt werden müssten diese sechs Kernkraftwerke durch ca. 15.000 Windkraftwerke oder eine gigantische Fläche von ca. 500 km² Photovoltaikanlagen, wobei hier natürlich keinerlei Versorgungssicherheit gegeben ist, da im Gegensatz zu Kernkraftwerken Wind und Sonne nicht immer vorhanden sind. Erschwerend kommt hinzu, dass der Stromnetzausbau, der dafür sorgen soll, Windstrom von der Küste in den Süden Deutschlands zu transportieren, auch nur sehr zögerlich vorangeht. Um größere Strommengen für die Versorgung während einer Dunkelflaute bereitstellen zu können, bedarf es großer Speicher, die es aber absolut nicht gibt. Das größte Batterie-Speicherkraftwerk Europas steht in Jagelund bei Flensburg und hat eine Kapazität von 50 MWh, die gerade ausreichen, 5000 Haushalte 24 Stunden lang mit Strom zu versorgen. Man fragt sich, wie das weitergeht, wenn in den nächsten Jahren auch noch die Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden sollen, aber der Stromverbrauch aufgrund von E-Mobilität, elektrisch betriebenen Wärmepumpen, zunehmender Kommunikation, E-Fuels und grünem Wasserstoff für die Industrie immer weiter steigt. Erdgas-Kraftwerke für eine Übergangszeit müssten längst geplant und projektiert sein, was aber nicht der Fall ist. Ich frage mich wirklich, wie Politiker eine solche „Energiewende“ verantworten können.

Ernst Mutz

An die Bestimmungen halten

15. Dezember: „,Das ist wie in der DDR – nur noch schlimmer‘. Dezentral, in kleinen Gruppen: In vielen deutschen Städten protestieren Menschen gegen die Pandemie-Regeln“

Angenommen, eine Gruppe von Bürgern betrachtet die vor der benachbarten Schule eingerichtete Tempo-30-Zone als ein Eingriff in ihre persönliche Freiheit, dann steht ihnen in unserem Land selbstverständlich das Recht zu, dagegen zu demonstrieren. Und falls sie dieses in Form eines Autokorsos tun möchten, wäre selbst das genehmigungsfähig. Allerdings hebt das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit nicht die geltenden gesetzlichen Bestimmungen auf. Um im Beispiel zu bleiben: Die Demonstrationsteilnehmer müssten mit ihren Autos die von ihnen abgelehnte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h einhalten. Übertragen auf die allgegenwärtigen Protestaktionen der Impfgegner bedeutet das: Selbst auf einer genehmigten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen unterliegen die Teilnehmer den aktuell geltenden Bestimmungen zum Abstand halten und Maske tragen. Halten sie sich nicht daran, hat der Staat nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, dagegen einzuschreiten.

Hans-Jörg Bieger, Hamburg

Auf Kosten der Gesellschaft

15. Dezember: Leserbrief: „Impfgegner respektieren“ und 13. Dezember: Leitartikel: „Die Fehler des Senats. Hamburg muss beim Impfen wieder mehr Tempo aufnehmen. Selbst Berlin ist besser“

Respekt für Ungeimpfte? Ja! Verständnis? Nein! Die Lanze, die der Leser Thomas Albrecht für alle (?) Ungeimpften brechen will, weil er glaubt, das „Narrativ der Pandemie“ differenziert betrachten zu können, ist leider nur ein Modell aus der Spielzeugkiste. Derzeit wichtigster Fakt ist doch, dass der Anteil von Ungeimpften, die wegen schwerer gesundheitlicher Folgen im Krankenhaus behandelt werden müssen und unser gesamtes Gesundheitssystem gefährden, weit höher ist als der Anteil der Geimpften. Und das wäre vermeidbar! Wen das nicht wachrüttelt, verdient kein Verständnis mehr. Er/Sie vertritt eine Meinung, beziehungsweise handelt dann nämlich auf Kosten der Mehrheit der Gesellschaft. Und das ist, zurückhaltend formuliert, mit klarem Verstand nicht hinnehmbar. Dass viele Geimpfte hier eine weit deutlichere Wortwahl nutzen, sollte Impfgegner, die keinen nachvollziehbaren Grund für ihre Weigerung angeben können, eigentlich nachdenklich machen.

Peter M. Lange, Henstedt-Ulzburg

Vorbild in schweren Zeiten

14. Dezember: „Der Tod im Bunker an der Hamburger Straße. Abendblatt Serie verschwundene Orte. 1943 sank das Karstadt-Kaufhaus von 1928, ein wunderschöner der Art-déco-Bau, in Schutt und Asche. 370 Menschen starben“

Vielen Dank für dieses Erinnern! Mein sehr geliebter Großonkel Herbert Brinkmann verlor in dieser Nacht zum 30. Juli 1943 seine Frau, fünf Kinder, sowie Mutter und Schwester seiner Frau, die extra nach Hamburg gekommen waren zur Unterstützung, denn das jüngste Kind war gerade geboren und nur ein paar Tage alt. Mein Onkel meldete sich nach dieser Katastrophe nur noch zu Himmelfahrtskommandos in der Hoffnung, den Krieg nicht zu überleben. Er hat ihn überlebt, um dann bei der großen Flut in Hamburg abermals sehr viel zu verlieren. Zum Glück nicht seine zweite Frau und die gemeinsamen zwei Töchter. Ich habe ihn in Erinnerung als einen sehr ruhigen und besonders liebenswürdigen Onkel, der mir ein Vorbild blieb, alles zu schaffen – auch in sehr schweren Zeiten.

Lea Grunewald-Schreier