Alle Termine ausgebucht

18. November: „,Impfangebote in Hamburg sind völlig ausreichend‘. Booster bald ab 18 Jahren – Kassenärztliche Vereinigung sieht Hansestadt gut gerüstet

Jeden Tag erscheinen Artikel bei Ihnen, die über die Wichtigkeit einer Booster-Impfung noch vor Weihnachten informieren. Dazu veröffentlichen Sie auch Internetadressen, bei denen man einen Impftermin buchen kann. Leider sind sowohl auf der Seite der städtischen Terminvergabe wie auch auf der entsprechenden Seite der Kassenärztlichen Vereinigung und auch bei Doctolib alle Termine bis mindestens Jahresende ausgebucht! Mutet die Politik alten Menschen wirklich zu, in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln durch die halbe Stadt zu fahren, um sich stundenlang anzustellen und dann eventuell gar nicht den gewünschten Impfstoff zu erhalten? Ich hätte mir mehr vorausschauende Planung gewünscht.

Karin Wachtel, Hamburg-Rissen

Warum erst jetzt?

17. November: „Hamburg sperrt die Ungeimpften aus. 2G drastisch ausgeweitet. Restaurants, Bars und Schwimmbäder dürfen nur noch Geimpfte und Genesene zulassen“

Jetzt endlich ringt sich die Politik durch, den ungeimpften Personen massiv den Zutritt zu bestimmten Veranstaltungen zu verbieten. Warum erst jetzt? Warum müssen zunächst Menschen sterben, Krankenhäuser kollabieren und Millionen Bürger mit immer höheren Inzidenzen verunsichert werden, bevor reagiert wird? Unsere Politiker sind entscheidungsschwach und konfliktscheu. Der alleinige Appell an die Vernunft der Bürger ist in dieser Gesellschaft absolut realitätsfremd. Es funktioniert nur noch mit ganz klaren Ansagen, einer konsequenten Überwachung und massiven Konsequenzen bei Übertretungen. Das alles konnte man bereits letztes Jahr erkennen. Es war auch ganz klar vorhersehbar, dass nur konsequentes Durchimpfen der Bevölkerung die Katastrophe verhindern kann. Aber in Deutschland ist ja schon die Frage, ob jemand geimpft ist, ein Angriff auf den Datenschutz. Wir schützen lieber die Daten einiger Impfverweigerer als die Gesundheit der großen Mehrheit der Bevölkerung.

Lutz Krüger

Friedhof wieder öffnen

17. November: „Bürgerprotest wirkt – Verkehrsführung bei Vollsperrung des Wellingsbüttler Wegs soll geprüft werden“

Dass kein Vertreter der Verkehrsbehörde bei der Informationsveranstaltung dabei war, ist ja ein Unding! In vier Monaten sind nicht alle Optionen geprüft worden! Unfassbar! Ich möchte auch gerne alte Bäume erhalten wissen, aber die alten Kastanien an der Wellingsbüttler Landstraße sind – wie berichtet wurde – sowieso krank und nicht zu retten, dann können sie auch gefällt und andernorts für Ersatz gesorgt werden. Der Weg über den Friedhof war früher immer offen. Dann sollte man ihn in dieser prekären Situation halt vorübergehend wieder öffnen. Insgesamt hat man nicht den Eindruck, dass die zuständigen Behörden gut gearbeitet haben. Ich bin gespannt, was in zehn Tagen vorgelegt wird.

Silvia Marwede

Bürgernähe: eine Lachnummer

So also geht Verkehrsplanung in Hamburg. Da ist es beschlossene Sache, dass ab 2022 eine Hauptverkehrsader fünf Jahre voll gesperrt wird. Der Verkehr soll durchgeleitet werden durch eine kilometerlange 30er-Zone im Wohngebiet mit benachbarter Schule auf eine zweite Hauptschlagader, die schon heute wegen Bauarbeiten Staus erlebt und an der ab 2022 eine neue U-Bahn-Station gebaut wird. Der verantwortliche Bauleiter von Hamburg Wasser räumt offen ein, „dass wesentliche Alternativen zur lückenhaften Verkehrsplanung gar nicht geprüft worden sind“. Auch die Bedürfnisse der Geschäftsleute seien „weniger berücksichtigt worden“. Da fragt man sich, was hier überhaupt berücksichtigt wurde. Diese Frage hätte man gerne auch einem Vertreter von Verkehrssenator Anjes Tjarks gestellt. Aber keiner dort hat es für notwendig gehalten, sich Fragen und Kritik zu stellen: „Der Stuhl der Verkehrsbehörde blieb leer.“ An Arroganz und Ignoranz ist das wirklich nicht mehr zu überbieten. Die Grünen sind mal mit Begriffen wie „direkter Demokratie“ und „Basisdemokratie“ angetreten, die Stadt wirbt für Bürgernähe. Eine Lachnummer. Aber passt zur ideologischen Verkehrs„planung“ in Hamburg.

Dr. Anton Notz,

Hamburg-Wellingsbüttel

Neue Radwege machen Angst

16. November: Leserbrief: „Lebensgefährliche Radstreifen“ und 15. November: „CDU: ,Rückbau von Radstreifen in Mittellage prüfen!‘“

Ich bin gern mit dem Rad unterwegs, meist im Nordwesten von Hamburg, aber auch manchmal in die City zur Arbeit. Ich bin 63 Jahre alt und fahre seit 50 Jahren regelmäßig Rad, aber bei den neuen Radwegen bekomme ich Angst. Beim Siemersplatz oder in der Steinstraße ist der Radweg erschreckend freizügig. Man hat als Radfahrer zwar Recht, aber Schutz hat man trotzdem nicht, wenn ein Auto- oder Busfahrer die Radwegführung nicht versteht oder im Dunkeln nicht erkennen kann. Ich wünsche mir die „alten“ Radwege, aber saniert, wieder. Da fühlt man sich sicherer, und wenn die Unebenheiten durch Baumwurzeln verbessert werden, ist alles super. Hamburg war bereits eine Stadt, in der man gern Rad gefahren ist. Die neuen Velorouten sind eine tolle Möglichkeit, aber da geht es zu, wie auf der Autobahn. Sehr viel Gedränge und mögliche Gefahren. Da fahre ich doch lieber hier durch die Baumschulen, wenn sich das nicht ändert. Übrigens als Autofahrer kann man beim Abbiegen manchmal gar nicht sehen, ob von hinten ein Radfahrer kommt, da es ein sehr spitzer Winkel sein kann. Dann muss man sich zentimeterweise vorwagen und hoffen, dass gerade kein Radfahrer kommt.

Angela Selke

„Normalbürger“ ohne Schutz

16. November: Leserbrief zum „Pimmelgate von Senator Grote“

Hier einige Anmerkungen zum Pimmelgate von Senator Grote. Zu meiner Person: Ich war 40 Jahre lang Amtsrichter in Hamburg und bin seit einem Jahr im Ruhestand. Als „Normalbürger“ saß ich am 16. November mit Tee und belegten Brötchen vor der Schanzenbäckerei am Bahnhof Holstenstraße. Ein jüngerer Mann, der einen sogenannten Kampfhund an der Leine führte, kam heran und schlang die Leine direkt neben mir um den großen Abfalleimer, den der Schanzenbäcker jeden Morgen aufstellt, also kein Befestigungspunkt für Hundeleinen ist. „Das ist jetzt nicht Ihr Ernst!“ „Was denn?!“ „Ich möchte nicht neben dem Hund sitzen.“ „Fass’ die Leine nicht an! Dann sitzt Du eben neben dem Hund! Halt das Maul, Du Fotze!“ Das war der Dialog, bevor der Mann sich in die Bäckerei begab. Ich verhielt mich noch ruhiger als ohnehin, um den Hund nicht zu reizen. Der Mann verließ mit einer Tüte die Bäckerei, entfernte die Leine von dem Abfalleimer und sagte zu mir: „Ging doch! Oder war was?! So schnell kann man was auf die Fresse kriegen, wenn man sein Maul nicht hält, Du Fotze!“ Der Mann verließ mit dem Hund den Außenbereich der Bäckerei, plauderte noch kurz mit einigen Mitgliedern der Holstenbahnhof-Szene und ging sodann Richtung Stresemannstraße, freundlich zurückwinkend zu den erwähnten Mitgliedern. Was hätte ich als der mehrfach heftig Beleidigte tun können? Ein weiterer Dialog hätte erstens nichts gebracht und zweitens aller Wahrscheinlichkeit nach dazu geführt, dass der Mann handgreiflich geworden wäre. Was kann ich noch tun? Und diese Frage ist die Gewichtigere. Ein Strafantrag würde sich selbst dann verbieten, wenn ich aus irgendeinem Grunde wüsste, wer der Mann ist! Denn Polizei, Staatsanwaltschaft und Strafgericht könnten mich nicht davor schützen, dass der Mann, um Vergeltung zu üben, mich irgendwann und irgendwo attackiert, womöglich mit Unterstützung des erwähnten Hundes. So ist die Situation, in der die „Normalbürger(innen)“ leben.

Martin Weise