Sind die Gesetze zu liberal?

10. November: „Vergewaltigung: Aufruf zu Selbstjustiz im Netz. Gewalt- und Todesdrohungen: Verdächtige werden mit Namen und Bildern an den Pranger gestellt. Tausende unterzeichnen Petition

Wir sind hier nicht im „Wilden Westen“! Selbstjustiz ist ein Verbrechen und abzulehnen. Die Frage, warum Menschen das doch als Alternative ansehen, muss erlaubt sein. Könnte es sein, dass unsere Gesetze zu liberal, mehr auf den Täter zugeschnitten als abschreckend wirken? Sicherlich wird es auch bei den schärfsten Strafen weiterhin Verbrechen geben, nur muss die Strafe angemessen sein und sich schützend auf die Menschen auswirken. Die Menschen verlieren sonst das Vertrauen in unsere Justiz. Diese abscheuliche Tat war kein Ladendiebstahl Minderjähriger!

Fred Bonkowski

Sowas lässt man nicht laufen

5. November: „Wo bleibt der Aufschrei? Hamburg kann die Gruppenvergewaltigung nicht achselzuckend hinnehmen“

Von der Tat hat doch die Bevölkerung in den letzten 12 Monaten nichts mehr gehört und somit gab es auch leider keinen Aufschrei. Auch der Bürgermeister hat sich nicht mehr dazu geäußert. Dabei hätte er sich immer wieder über den Fortgang informieren lassen müssen, um ggf. einzugreifen und das Verfahren beschleunigen zu können. Insbesondere hat aber die Justizsenatorin auf ganzer Linie versagt. Sie hätte ihr Augenmerk auf diesen Fall richten und eine schnelle Verurteilung forcieren müssen, auch um Schaden von unserer Stadt und den Bürgern zu nehmen. Solche Untaten und deren Verfahren lässt man als verantwortliche Senatorin nicht einfach laufen. Warum hat man immer wieder den Eindruck, dass Täterschutz vor Opferschutz geht?

Jörg Friederichs

Kosten befördern die Einsicht

9. November: „Erleben wir eine ,Tyrannei der Ungeimpften‘? Weltärztebund-Chef Montgomery sorgt mit Äußerung für Aufsehen. Tschentscher fordert 2G in ganz Deutschland“

Sicherlich ist die Bemerkung von Herrn Montgomery nicht sehr geschickt, wenn auch verständlich. Aber warum müssen die Wichtigtuer gleich böswillig hineininterpretieren, dass alle Ungeimpften gemeint sind? Eine pauschale Schuldzuweisung ist doch gar nicht angebracht. Ich sehe drei Gruppen von Ungeimpften: die „verbissenen“ Impfverweigerer und Verschwörungstheoretiker (die erreichen wir auch nicht mit den besten Argumenten, Fakten ), die Zögerlichen, denen es noch nicht richtig erklärt wurde oder die Schwierigkeiten mit unserer Sprache haben (hier hilft unermüdliche Aufklärung), und die Ignoranten, die Gleichgültigen, die sich einfach dafür nicht interessieren, keine wissenschaftlichen Analysen lesen und lieber Instagram und Facebook folgen. Diese Personen aber, die können wir deutlich über ihren Geldbeutel erreichen, also durch Kosten für PCR-Tests und 2G-Regelung. Den Beweis liefert u.a. Österreich: Sowie 2G-Einschränkungen und Geld für Tests anfallen, bilden sich Schlangen an den Impfständen. Einsicht geht eben auch bei einigen Menschen nur über den Geldbeutel. Es ist traurig, dass wir zu solche Maßnahmen ergreifen müssen, aber es ist eben die Realität, der wir uns stellen müssen: Also lassen Sie uns die Menschen da abholen, wo sie sich befinden.

Hans Negle, Nahe

Zur Impfung hinten anstellen

Danke, Herr Professor Montgomery, endlich Klartext. Als einer von über -zig Millionen Bundesbürgern habe ich den Medizinern vertraut und mich solidarisch und ohne Vorbehalt impfen lassen. Andere haben sich freiwillig gegen eine Impfung entschieden und damit bisher ihren sogenannten Rechtsanspruch umsetzen können. Wer sich nun anders entscheiden will, kann das natürlich jederzeit tun – muss sich nur, wie wir alle, natürlich ohne Geschenke, hinten wieder anstellen. Diejenigen, die sich bisher aus verschiedenen Gründen nicht impfen lassen konnten und auch die beispielsweise bisher auf einen OP-Termin-Wartenden, haben bei anstehenden Planungen selbstverständlich den Vortritt.

Peter Reuter, Hamburg

Eine große Freude

9. November: Leserbrief zur Karikatur auf Seite zwei

Mit der treffenden Karikatur auf Seite zwei, in der Herr Tomicek das „Neue Lenker-Duo“ der SPD unterwegs sieht, haben Sie mir eine große Freude gemacht. Man fühlt sich angeregt, sich vorzustellen, was in den drei Personen vorgeht, die hier, im Wagen SPD vereint, gerade an der Ampel vorbeirauschen. Lars Klingbeil scheint schon von mehreren Regierungsperioden zu träumen, Saskia Esken als Mitlenkerin lächelt hintergründig angesichts der Chancen, die sich ihr eröffnen, das Profil der Partei neu zu schärfen, und Olaf Scholz, hier auf dem Hintersitz, schaut äußerst irritiert nach draußen, als sei ihm nicht geheuer, wohin die Reise nun gehen könnte...

Klaus Lutterbüse

Richtig verhalten im Verkehr

9. November: „Diese neuen Strafen muss man sich merken. Ab dem heutigen Dienstag gilt ein härterer Bußgeldkatalog im Straßenverkehr“

Nein, nicht die Strafen muss man sich merken, sondern wie man sich richtig im Straßenverkehr verhält.

Martin Börner, Henstedt-Ulzburg

Es besteht Gesprächsbedarf

9. November: „Fünf Jahre Vollsperrung: Bürger greifen Senator an. Schon 2500 Unterschriften für Petition der Initiative“

Gut, dass sich die Bürgerinitiative „Fünf Jahre Vollsperrung im Alstertal“ gegründet hat! Es bleibt zu hoffen, dass sie im Senat gehört wird, und die Befürchtungen der Anwohner, Gewerbetreibenden und Einzelhändler ernst genommen werden. Allein der Plan, eine der zwei „Hauptadern“ des Alstertals für fünf Jahre außer Gefecht zu setzen, ist mehr als grob fahrlässig. 21.000 Fahrzeuge, welche täglich diese Verbindung aus dem Alstertal in die Innenstadt und zurück nutzen, durch die Wohngebiete in Wellingsbüttel und Klein Borstel „umzuleiten“ ist schlicht nicht machbar. Es besteht Gesprächsbedarf zwischen den Planern und Betroffenen und zwar jetzt!

Sylvia Wehde,

Anwohnerin im Wellingsbüttler Weg

Erst die Niederlage aufarbeiten

9. November: „Wie Friedrich Merz sein Comeback vorbereitet. Der Sauerländer plant einen dritten Anlauf für den Vorsitz der Christdemokraten – und hat diesmal gute Chancen“

Die CDU würde einen großen Fehler machen, wenn sie mit Friedrich Merz in die nächste politische Auseinandersetzung geht, ohne ihre Niederlage ausreichend aufzuarbeiten. Der Verlust der Macht ist vor allem der immer noch bestehenden Spaltung der Union in zwei Parteien geschuldet. Beide Parteien tun so als seien sie vollständig selbstständig. Dies ist aber nicht der Fall. Seit Bestehen der Bundesrepublik sind die Parteien in einer Fraktion im Bundestag vereint. Dies gilt auch für das später gebildete Europaparlament. Viele der jungen Wähler haben kein Verständnis für die vermeintliche Eigenständigkeit der Parteien und deren „Hahnenkämpfe“. Sie wählen deshalb lieber andere bürgerliche Parteien, wie die FDP oder die Grünen. Im Übrigen kann ich nicht verstehen, dass die CDU zurzeit nur über Kandidaten aus dem Rheinland spricht, die obendrein der katholischen Kirche nahestehen. Die Mehrzahl der Wähler in Nord- und Ostdeutschland stehen nach meiner Einschätzung dem rheinischen Katholizismus kritisch gegenüber. Weiter müssen sich die Unionsparteien fragen lassen, warum so wenig Frauen in ihren Reihen tätig sind. Sollte Angela Merkel daran Schuld sein?

Bert Kämpf