Danke für die Courage

19. Oktober: „Rassismus-Vorwurf: HSV will Fan lebenslang sperren. DFB ermittelt gegen den Club, der den mutmaßlichen Täter offenbar bereits identifiziert hat. Welche Strafe jetzt droht

Endlich kann gegen derartige Fans des HSV etwas unternommen werden. Ein lebenslanges Stadionverbot ist das Mindeste, was nach einem solchen Verhalten grundsätzlich zu erfolgen hat. Ob die finanzielle Forderung, die seitens des DFB an den HSV als Strafzahlung ergeht, vollen Umfangs vom „Fan“ aufgebracht werden kann, darf bezweifelt werden, sollte jedoch nicht unversucht bleiben. Mein Dank geht an den Zeugen, der die Courage hatte, nicht zu schweigen. Rassismus hat in keinem Bereich der Gesellschaft etwas zu suchen und man muss diesem energisch entgegentreten. Ich nehme Rassismus persönlich!

Wiebke Schult

Empörungslyrik reicht nicht

Es ist unabdingbar, dem Verein einen Schuss vor den Bug zu verpassen, um dem virulenten Rassismus im Volkspark Einhalt zu bieten. Den Vereinsgewaltigen müsste allmählich bewusst sein, dass markig vorgetragene Empörungslyrik, und inkonsequente Ankündigungen nicht mehr tragen. Die Zeit des jovialen Beschwichtigens und Wegschauens sollte jetzt mal endgültig vorbei sein. Zur Tagesordnung überzugehen, wäre mit Sicherheit das falsche Signal.

Thomas Prohn

Zur Strafe Punktabzug

19. Oktober: „Entsetzen über Banner von Rostock-Fans“

Warum greift der DFB nicht endlich mal ein und erteilt Hansa Rostock einen Verweis. Warum nicht jedes Mal, wenn sich die sogenannten Fans solche unsäglichen Entgleisungen erlauben, drei Punkte Abzug zur Strafe. Die Spieler werden ja auch entsprechend sinngemäß sanktioniert, wenn sie gegen Fairness, Anstand und (sportliche) Werte verstoßen. Konsequenter Punktabzug. Vielleicht kapieren die Fans das dann ja irgendwann mal, dass sie ihrem Verein durch ihr Verhalten schaden. Verein, Fans und Spieler ruhig mal als zusammenhängende Einheit betrachten. Was für eine Gurkentruppe: Der Verein seit Jahren mehr oder weniger insolvent, die Fans schon seit langem völlig untragbar, und die Mannschaft hat spielerisch im Profifußball eigentlich nichts zu suchen. Warum schickt der DFB den ganzen Laden nicht einfach wieder zurück in die 4. Liga?

Axel Held

Mit der Behörde abgestimmt

18. Oktober: Antwort des Forest-Garden-Labs-Mitgründers auf den Leserbrief: „Winterfutter für Rehe“

Tatsächlich ist jede Bio-Zertifizierte Ernte mit der jeweilig zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt. Es wird der Natur nirgendwo mehr entnommen als für das natürliche Habitat verträglich. Nachhaltigkeit ist unser Ursprungsgedanke und jedes Kilo Bucheckern ersetzt eine in Kalifornien zur Wasserknappheit beitragende und klimaschädlich weit transportierte Mandel. Dass wir das Thema konsequent ganzheitlich denken, lesen Sie auch gerne auf forestgardenlabs.com.

Dr. Johannes Frankenfeld,

Forest Garden Labs GmbH

E-Autos vehement fördern

18. Oktober: „Ist Strom tanken in Hamburg zu teuer? Kunden ohne Vertrag zahlen in der Hansestadt deutlich mehr als in Berlin oder München – im nächsten Jahr könnte es noch kostspieliger werden“

Es wird Zeit, dass unser rot-grüner Senat endlich akzeptiert, dass viele Menschen auf ein Auto angewiesen sind, sei es aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen. Das ändert sich auch nicht, wenn noch mehr Parkplätze verschwinden und Straßen schmaler werden. Stattdessen werden Staus und Parkplatz-Suchverkehr zunehmen. Da wäre es schlau, den Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto vehement zu fördern, statt die Menschen mit hohen Strompreisen und zu wenig Ladesäulen zu verschrecken. Es mangelt in dieser Stadt an einem vernünftigen ausgeglichenen Umgang mit allen Verkehrsteilnehmern.

Gabi Isbarn

Irrweg ist nicht zu erkennen

16./17. Oktober: „Schadstofffreiheit? Pure Effekthascherei der EU! Europas neuer ,Generalplan‘ zum Umweltschutz ist ein gefährlicher Irrweg – realitätsfern und ohne Kosten-Nutzen-Abwägung“

Die Überschrift des Kommentars lässt vermuten, dass die unfähige EU schon wieder etwas vermurkst hat. Und so wird zu Beginn auf die übertriebene und unbegründete Empfindlichkeit der Bevölkerung gegenüber Umweltschadstoffen hingewiesen, und die rhetorische Frage gestellt, ob die Kosten für die EU dabei keine Rolle spielen würden. Einen „gefährlichen Irrweg“ kann ich bei den dann aufgelisteten Einzelzielen allerdings nicht erkennen. Die Ziele kann ich alle unterschreiben und technische Lösungen wären teilweise bereits vorhanden, beispielsweise bei der Verringerung des Verkehrslärms um 30 Prozent. Und dass Lärm krank machen kann, ist ausreichend belegt. Die Ziele und Grundlagen sind soweit also ok, aber ach, die Überschrift des EU-Plans „Schadstofffreiheit“ stimmt nicht, denn es ist leider nur eine sinnvolle Reduktion und keine Null-Reduktion. Aus diesem schwachen Argument letztendlich abzuleiten, dass die EU damit ihre eigene Seriosität und Glaubwürdigkeit zerstören würde, finde ich gewagt. Diesen Effekt hat eher der Kommentar selbst, der das Klischee der unfähigen EU mit halbgaren Argumenten weiter befeuert.

Marco Silla

Keine Chance für Ältere

18. Oktober: „Mit dem Personalausweis in die Sauna. Wie Spa-Tempel und Bäderland die Corona-Regeln umsetzen. Betreiber halten an 3G-Auflagen fest“

Dem Bäderland-Sprecher Michael Dietel möchte ich entschieden widersprechen! Ein spontaner Ticketerwerb ist tagsüber einfach nicht möglich. Vielleicht zu später Abendstunde, das ist jedoch nicht meine Schwimmzeit. Morgens ab zehn bis etwa 17 Uhr heißt es an der Kasse vom Kaifu immer nur: „ausgebucht“. Ein älterer Mensch, der gerne spontan an einem Wochentag eine halbe Stunde nur schwimmen möchte, hat dazu keine Chance. Ich bin nicht besonders digitalaffin und möchte nicht online buchen – und schon gar nicht umsonst bezahlen, wenn ich den Termin nicht wahrnehmen kann. Zudem habe ich einen hohen Betrag auf meiner Multicard und möchte diese mit der Rabattzahlung nutzen. Es muss eine Regelung geben, die auch uns älteren Menschen gerecht wird!

Margarethe Dembeck

Ältere Menschen wertschätzen

16./17. Oktober: „Die Bewahrung der Schöpfung. Wie nachhaltig sind die Kirchen?“

Die neuen Regelungen der Nordkirche sind zwar vordergründig positiv, haben aber auch viele Schattenseiten. Neue E-Autos und Photovoltaik-Anlagen beinhalten auch sehr viele Schadstoffe, neue Autos verbrauchen wieder viele Ressourcen, ältere noch sehr fahrbereite Benziner werden verfrüht ausgemustert, was für eine Verschwendung von Ressourcen. Wenn sich neuerdings in den Gemeinden vieles nur noch um ÖkoFair dreht, aber Gemeindearbeit verdrängt wird, läuft vieles schief. Wieso wurden Kirchen geschlossen, obwohl mit den AHA-Regeln alles hätte aufbleiben können? Wenn es keine Sprechstunden mehr gibt, Gottesdienste an christlichen Feiertagen ausfallen, Gemeindemitglieder mit anderer Meinung gemobbt werden, welchen Wert hat dann ÖkoFair? Ist Seelsorge nicht auch ein Grundpfeiler für die neue Pastorinnen-Generation? Es ist gut, dass die Bewahrung der Schöpfung an Wert gewinnt, aber die Wertschätzung gegenüber älteren Gemeindemitgliedern sollte es auch.

Antje Netz