Warten auf die Koffer

18. Oktober: „Ferienstart und Urlaubsende: Viel los am Flughafen. Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen

Schon vor Corona war der Hamburger Flughafen für die problematische Gepäckabfertigung bekannt. Für den wirtschaftlichen Aufschwung dieses Standorts wäre ein klares Signal wichtig gewesen, aber am Ferienende war es wieder soweit: Wir mussten ab halb elf über eine Stunde auf die Koffer warten! Besonders Familien mit Kindern haben darunter gelitten. Im Vergleich zu Hannover ist nach wie vor weder finanziell noch zeitlich ein Standortvorteil erkennbar.

Dr. Andreas Franke-Thiele

Das beruhigt mich doch sehr...

16./17. Oktober: „,Mindestlohn von 12 Euro wäre brandgefährlich‘. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger kritisiert Pläne der Ampel-Parteien“ und „Wie viel Wohnungen in Hamburg jetzt kosten“

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger bezeichnet die sehr bescheidenen 12 Euro Mindestlohn (also etwa 2000 Euro brutto monatlich) als „brandgefährlich“. Wie schlimm muss es um die deutsche Wirtschaft stehen! Da beruhigt es mich doch sehr, wenn ich auf Seite 37 lesen darf, dass die im Bau befindlichen Eigentumswohnungen zu Preisen von 6800 bis 22.600 Euro pro Quadratmeter bereits überwiegend verkauft sind.

Michael Kratz

Union: Totaler Realitätsverlust

16./17. Oktober: „Fast schon ein Vertrag. Mit dem Sondierungspapier haben SPD, FDP und Grüne bereits viel beantwortet“

Noch nie wurde während einer Sondierung so ernsthaft und sachorientiert über Deutschlands Zukunftsaufgaben verhandelt. Noch nie wurden schon so früh klare Linien und Einzelbeschlüsse des zukünftigen Regierungsprogramms festgeklopft. Die größte Herausforderung bleibt die Finanzierung der Zukunftsinvestitionen im Rahmen der Schuldenbremse. Da sich die Beteiligten bei der Notwendigkeit der Stärkung von Infrastruktur, Bildung, Soziales und Klimaschutz einig sind, kann diese Aufgabe im Koalitionsvertrag gelöst werden. Was als Schatten der Vergangenheit bleibt ist, dass viele Weichenstellungen und Reformen nun alle gleichzeitig nachgeholt werden, die schon längst hätten in Angriff genommen werden müssen. Vor diesem Hintergrund ist die Kritik des Fraktionsvorsitzenden der Union Brinkhaus, dies sei die strammste Linksagenda seit Jahrzehnten, ein Zeichen für völligen Realitätsverlust. Wer meint, so Oppositionspolitik betreiben zu können, wird keinen Neuanfang schaffen, sondern in der Bedeutungslosigkeit enden.

Dr. Wolfgang Hammer, Norderstedt

Transparenz und Ehrlichkeit

16./17. Oktober: „,Ab jetzt wird Klimaschutz auch wehtun‘. Der rot-grüne Streit über CO2-Ziele und Befindlichkeiten kaschiert bisher noch, welche Härten der Umbau der Stadt für viele Bürger bringen wird“

Der Artikel adressiert das bisherige elementare Defizit unserer Klimapolitik: das Fehlen einer umfassenden, faktenbasierten CO2-Reduktionsstrategie. Nachdem in Wahlkämpfen glühende Bekenntnisse zu immer schärferen Klimaschutzzielen wohlfeil als Klimapolitik verkauft wurden, kommt jetzt die Phase der Wahrheit. Es müssen konkrete schlüssige Umsetzungsprogramme erarbeitet und beschlossen werden, die zwingend von quantitativ nachvollziehbaren Wirksamkeits- und Kostenanalysen geleitet sind. Hier hat Bürgermeister Peter Tschentscher vollkommen recht, denn es gilt, die besten Ergebnisse zu optimalen Kosten zu erreichen und sich nicht wie bislang vielfach mit grandiosen Zielen und banalen Einzelmaßnahmen (Lastenfahrrad u. ä.) populistisch in Szene zu setzen. Die Bürger haben ein Recht auf Transparenz und faktenbasierte Ehrlichkeit mit einem Programm, das der strikten Überprüfung durch ein unpolitisches Expertengremium unterworfen wird. Die einseitige Fokussierung auf die Elektrifizierung des Verkehrs wird dann z.B. wohl vorläufig eine weniger wichtige Rolle spielen als behauptet, angesichts unseres noch CO2-trächtigen Primärenergiemixes für die Stromerzeugung, zumal nach den geplanten AKW-Abschaltungen. Bestandsaufnahme und strategisches Programm müssen mit dem neuen bundespolitischen Programm abgestimmt sein und den Menschen bei allen Zumutungen endlich Klarheit und Vertrauen geben. Das verlangen wir jetzt.

Johann Lindenberg, Hamburg

Klimaschutz ohne Schmerzen

Es ist beachtlich, mit welch unbekümmerter Überheblichkeit Hamburger Politiker nach der Entscheidung für die Ampel und den damit wahrscheinlichen Entwicklungen zu Lasten der Bürger reagieren. „Ab jetzt wird Klimaschutz wehtun“ ist eine brutale Drohung für die Mehrzahl der Hamburger und aller, die nicht betucht sind. Die Wahlen sind ja gelaufen, jetzt wird gehobelt. Hoffentlich wird der vielgelobte Aufbruch nicht ein solcher für den Zusammenbruch. Es gibt genügend Anzeichen, die leider (bewusst) unter den Tisch gekehrt werden. Die Liste der Fehlentscheidungen des Senats ist lang. Klimaschutz muss nicht weh tun. Die erforderlichen Maßnahmen dürfen nur nicht an ideologische Zielsetzungen und wirtschaftlichem Nutzen orientiert sein, sondern an realistischer Vernunft und Machbarkeit, nachzulesen in dem Gastbeitrag von Professor Dr. Lüder Gerken auf Seite zwei.

Dietrich Teudt

Endlich ein nüchternes Fazit

16./17. Oktober: „Schadstofffreiheit? Pure Effekthascherei der EU! Europas neuer ,Generalplan‘ zum Umweltschutz ist ein gefährlicher Irrweg – realitätsfern und ohne Kosten-Nutzen-Abwägung“

Endlich hat ein kompetenter Bürger nicht die verbreitete Klimahysterie weiter angefeuert, sondern ein nüchternes Fazit gezogen. Europa mit seinem Anteil von sechs Prozent der Weltbevölkerung bzw. Deutschland mit einem Anteil von nur 1,2 Prozent können die Klimaerwärmung allein nicht aufhalten. Das Klimaproblem ist ein globales Problem, welches nur gemeinsam zu lösen ist. Anfangen müssen wir dort wo die größten Emittenten sind, auch mit Unterstützung durch unser Know-how im Umweltschutz. Aber nicht durch das Vorschreiben von uns erlassener Umweltschutzmaßnahmen.

Gerhard und Monika Dämel

Trainerwechsel bringt nichts

18. Oktober: „Die große Ernüchterung. Der HSV tritt in Liga zwei auf der Stelle“

Die Hamburger können stolz sein auf ihren Kiezklub St. Pauli, die Spieler bringen echte Leistung und sind mit Recht die Nummer 1 in der 2. Bundesliga. Es würde mich nicht wundern, wenn der Klub aufsteigt – verdient hätte er es. Ganz anders beim HSV: Der schafft es immer wieder, seine Fans zu enttäuschen und kommt einfach nicht aus dem Quark. Insofern ist der Verein genau dort, wo er hingehört – nämlich in der zweiten Liga. Und so lange kein Ruck durch die müde Mannschaft geht, wird das auch so bleiben, da kann der Verein so viele Trainer auswechseln wie er will, das allein bringt nichts. Vielleicht sollte man dazu übergehen, die Spieler nach Leistung zu bezahlen, denn mit Geld kriegt man sie alle.

Helmut Jung

Staatlicher Kunstgriff

14. Oktober: Leitartikel: „Nehmt die Inflation ernst“ und „Inflation über 4 Prozent! Was richtig teuer wird“

In beiden sehr lesenswerten Berichten wird leider nicht konkretisiert, dass der Staat über die Mehrwertsteuer an jeder Preiserhöhung partizipiert. Dieses wird besonders bei den Kraftstoffpreisen deutlich, wo der Kunstgriff gelang, auch die enthaltene Mineralölsteuer mit einer Mehrwertsteuer zu belegen. Steuern auf Steuern, das soll einem erst einmal einfallen!

Bernd Rachold