In Hamburg geht es nur um 2G

22. September: „Behörde erwartet mehr Corona-Fälle durch Herbstferien“

In den meisten Bundesländern wurde ein System vorgestellt, das auf die aktuellen Inzidenz-, Krankenhaus- und Intensivstationszahlen zurückgreift und damit die Regelungen im jeweiligen Bundesland je nach Situation berücksichtigt. Letztendlich geht es doch darum, sich langsam aus der Pandemie zu verabschieden und Regelungen zu finden, die die Belastung des Gesundheitssystems auffangen. Dafür muss aber das System vorhanden sein. In Hamburg geht es nur noch um 2G und nicht darum, wie sich die aktuelle Situation darstellt. Wann kann mit einem entsprechenden System gerechnet werden? Das finde ich sehr viel wichtiger, als sich weitere 2G-Erleichterungen zu überlegen.

Angelika Eilers

Schritt in die falsche Richtung

23. September: „So soll Hamburgs Straße der Zukunft aussehen. Umgestaltung der Königstraße beginnt am Montag.“

Leider wieder ein Schritt in die falsche, weil realitätsferne, Richtung. Hier werden mal wieder von Herrn Tjarks 70! dringend benötigte Parkplätze ersatzlos vernichtet! Nur um einen völlig überdimensionierten Radweg für paar Radfahrer anzulegen. Kostet den Steuerzahler mal eben eine schlappe Million Euro. Leider bestehen für Herrn „Verkehrs“senator Tjarks die Verkehrsteilnehmer in Hamburg offensichtlich nur aus Radfahrern. Das es in Hamburg mindestens 812.000 Autofahrer gibt, kommt in seiner einseitigen Verkehrsideologie nicht vor und wird von ihm ignoriert.

Michael Björnson, Hamburg

Instrumentalisieren

24. September: „Leitartikel: Alle reden vom Klima. Warum die Debatte überfällig ist - und doch etwas eindimensional“

Vielen herzlichen Dank, Herr Iken, endlich traut sich mal jemand, der etwas zu sagen hat, auf den alltäglichen Wahnsinn der Klima Hysterie hinzuweisen. Von Profilierungssucht und Geltungsbedürfnis getrieben, meint eine Schar von echten und Möchtegernpolitikern, wie Sie zu Recht schreiben, „Am deutschen Wesen solle die Welt genesen“. Das wirklich Schlimme daran ist aber, dass diese Leute so tun, als sei jeder, der besonnener denkt, der Antichrist. Sicher ist sich jeder verantwortungsvolle Mensch bewusst, dass gehandelt werden muss. Aber, muss denn bei uns immer das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden? Kernkraftwerke stillgelegt und Kohlekraftwerke überhastet abschalten, ohne dass ausreichend klimagünstiger Ersatz zur Verfügung steht. Die klassischen Energien so extrem verteuern, dass niemand mehr heizen oder kochen, oder Autofahren (gilt auch für Elektro Autos) kann. Dem Staat und der Industrie werden Milliarden Investitionen abverlangt, für zum Teil noch nicht ausgegorene Technik. Angesichts der Tatsache, dass Deutschland nur einen kleinen Teil der klimaschädlichen Emissionen zu verantworten hat, wäre doch wohl sorgfältigstes Planen und Vorgehen möglich. Aber wir Deutschen verwechseln halt gern Besonnenheit mit Untätigkeit. Die jungen Menschen, um deren Zukunft es ja geht, werden von Egomanen instrumentalisiert, die ihnen weismachen, dass ohne deutsches Vorangehen morgen die Welt unterginge. Geistige und materielle Zukunftsinvestition ist unabdingbar. Aber, wer kann diese noch leisten, wenn die benötigten Mittel nicht mehr erwirtschaftet werden können. Corona hat unser Staatswesen und die Menschen an die Grenzen gebracht und schon wird wieder mit nicht vorhandenen Milliarden oder gar Billionen nur so um sich geworfen. Ohne Rücksicht darauf, dass weder Staat noch Bürger sich dies wirklich leisten können. Mir graut, ehrlich gesagt, vor dem, was kommt. Denn alle zur Wahl stehenden Politikerhaben sich „wie die Sau durchs Dorf“ treiben lassen von selbst ernannten Weltrettern und einen Wettbewerb der Überlastung zugelassen. „Denk ich an Deutschland in der Nacht…“

Edgar Baumann, Hamburg

Sprachlicher Unsinn

25. September: „Die sprachliche Umerziehung. Viele verbinden mit dem Gendern gute Absichten – sie erreichen aber oft das Gegenteil. Der Eifer mancher Aktivisten verstört“

Es ist schon verstörend mit welcher Arroganz sich eine kleine Minderheit anmaßt, die Mehrheit der Bevölkerung gegen deren erklärten Willen umerziehen zu wollen, dabei spielen Regeln und Festlegungen keine Rolle mehr. Das hat er Iken in seinem Beitrag sehr deutlich vor Augen geführt. Im Fernsehen kann man wenigstens abschalten, wenn man mit dem Gender-Hicks o. ä. traktiert wird, davon mache ich in letzter Zeit häufiger Gebrauch und freue mich über die gewonnene freie Zeit, aber bei gedruckten Medien oder auch z. B. bei amtlichen Mitteilungen des Hamburger Senats greift das Mittel leider nicht. Beschämend finde ich es, dass Frauen von den Genderisten zu „Innen“ degradiert werden. Wer unbedingt gendern will, muss sich auch die Zeit nehmen von „Betriebswirtschaftlerinnen und Betriebswirtschaftlern“, von „Fleischfachverkäuferinnen und Fleischfachverkäufern“, von „Polizeihauptkommissarinnen und Polizeihauptkommissaren“ zu reden und zu schreiben. Aber damit würde dann der ganze sprachliche Unsinn offenbar und das wollen die Genderisten natürlich vermeiden. Übrigens behielte der letzte Satz des sehr lesens- und bedenkenswerten Iken-Beitrags auch seine Geltung, wenn man zwei Buchstaben durch einen ersetzt. Der Satz würde dann lauten: „Wenn wir uns nicht einmal mehr auf eine Sprache einigen können, verdummt (statt verstummt) irgendwann das Land.“

Franz-Christian Semrau

Was übrig bleibt

Herr Iken beklagt den Mangel an Widerstand gegen das Gendern. Nun, es sind nicht nur der Deutsche Rat für Rechtschreibung, die FAZ und die schleswig-holsteinische Bildungsministerin, die sich gegen die Sprachanmaßung mit Sternchen, Unterstreichungen, Doppelpunkten u.ä. aussprechen, sondern alle Autoren und Dreiviertel der Bevölkerung. Wir sollten die Sache gelassen betrachten. Sie läuft sich eines Tages ohnehin tot. Wenn etwas übrig bleibt, ist es die Nennung von weiblichen und männlichen Anreden. Und das ist gut so.

Helmuth Barth, Borsfleth

Keine Entwicklung der Sprache

Schön zu lesen, dass es unter den Literaten unterschiedliche Meinungen zum Thema gibt. Die können es auch halten, wie sie wollen. Aber leider hat nicht jeder Schüler, Studierender oder auch Angestellter (ich verzichte jetzt mal bewusst auf’s Gendern) die Möglichkeit, sich auszusuchen, ob gegendert wird oder nicht. Es gibt bei Nichtgendern schlechtere Noten oder eine Abmahnung des Arbeitgebers, mit anderen Worten: Hier ist literarische Freiheit nicht gegeben. Also ist Gendern doch eine Bestimmung von oben und keine Entwicklung der Sprache aus der Gesellschaft heraus.

Eike Antje Oldenburg

Moderner Blödsinn

Herrn Ikens Meinung zur Gendersprache kann ich zu 100 Prozent zustimmen. Aber in ihrer Zeitung finden sich oft genug in Artikeln sowohl die männliche als auch die die weibliche Form, wenn es sich um Personen handelt, allerdings auch nicht konsequent durchgezogen. Und was sind „Studierende“, „Forschende“? Auch diese Wörter finden sich in mehreren Artikeln ihrer Zeitung. Das erscheint mir als der letzte Ausweg, um niemandem (niemander?) auf dem falschen geschlechtlichen Fuß zu erwischen. Gibt es übrigens auch „Briefwählende“? Wählen diese Personen Briefe? Die große Mehrheit der Deutsch:innen(!) ist gegen diese Kunstsprache. Wo bleibt da der männliche Teil in den „gendergerechten“ Wörtern? Für mich ist das reine Sprachdiktatur einer Minderheit. Ich frage mich, ob man wirklich jeden modernen Blödsinn gedankenlos mitmachen muss.

Beate Matthes