Wie bleibt Hamburg schön?

16. September: „Hamburgs schönste Gebäude der letzten 25 Jahre“ und „Richtfest in der HafenCity für zwei Luxus-Wohntürme“

Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, wie schon Thukydides in der Antike feststellte, jedoch gibt es Grundprinzipien von Harmonie und Werthaltigkeit, die nicht ungestraft vernachlässigt werden sollten. Mit den Bauten in Hamburg ist das so eine Sache: Erhaltenswerte Bauten, die entweder schön sind oder geschichtlich wertvoll, werden abgerissen zugunsten von Bauten, mit denen sich Bauherren selbst ein Denkmal setzen, die aber für die meisten Menschen weder schön sind, noch ins Umfeld passen. Damit die einstmals schöne Stadt Hamburg weiterhin oder wieder eine schöne (und möglichst lebenswerte) Stadt bleibt oder wird, schlage ich eine große Aktion vor, in der die Hamburger ihre Wünsche und Vorstellungen zur Stadt äußern. Eigentlich wäre es Aufgabe der Stadtentwicklungsbehörde, so eine Studie zu erstellen, die macht es aber nicht. Dazu sollten Bereiche gehören wie Bauten, Grünflächen, Verkehr, Wasserflächen, soziale Begegnungsräume, Freiflächen, Industrie usw. Erst nach Erstellung von Gesamtentwürfen, die dann diskutiert werden müssen, können Einzelplanungen besser, harmonischer und akzeptierter erfolgen. Hamburg – lebenswert und schön.

Mark Gudow

Eine wunderliche Stadt!

14. September: „Ein Wahrzeichen im Werden. Der Rohbau des aufgestockten grünen Bunkers an der Feldstraße ist fertiggestellt – Eröffnung im ersten Halbjahr 2022 geplant“

Hamburg ist eine wunderliche Stadt! Da werden die wenigen noch stehenden Gründerzeithäuser abgerissen, teilweise Villen und sehr sehenswerte Häuser. Es wird Stadtgrün vernichtet, ein Baum nach dem anderen fällt – aber es wird ein Bunker begrünt und möglicherweise Bushaltestellen. Wunderlicher und schlimmer geht’s nimmer.

Johann von Maien

Fahrer statt Digital-Monster

16. September: „Moia ohne Fahrer startet auf der Uhlenhorst“

Ich persönlich würde mein Beförderungsentgelt lieber für einen Fahrer aus Fleisch und Blut ausgeben, anstatt ein Digital-Monster damit zu finanzieren. Viel wichtiger als autonom fahrende Autos wäre für Hamburg eine autonom funktionierende Verkehrsbehörde. Die, ohne ideologisch gesteuertes Führungspersonal, per künstlicher Intelligenz den Verkehrsfluss fließen lässt. Im Gegensatz zu ein paar selbststeuernden Moias wäre durch effektive Stau-Vermeidung eine gewaltige CO2-Reduktion möglich.

Thorsten Schima

Grober Unfug

Da will auch Moia das Verkehrszivilrecht, das Straßenverkehrsgesetz und das Schadenersatzrecht im BGB u.a. umschreiben lassen, nur um die Kosten eines Busfahrers zu sparen. Das Strafgesetzbuch kennt für solches Vorhaben den Begriff „grober Unfug“. Warum bewerben Sie diese Arbeitsplatzvernichter? Gott sei dank haben wir eine Demokratie, in der gewählte Abgeordnete und nicht VW unsere Zukunft gestalten und verändern werden.

Dieter Wiedemann

Teamarbeit ist gefragt

15. September: „Scholz will SPD-Minister allein aussuchen. Im Falle eines Wahlsiegs werde der Kanzlerkandidat sich ,nicht reinreden lassen‘“

Ich glaube, der Artikel spiegelt gut wieder, wie ein Herr Scholz das Kanzler:innenamt versteht. Er bestimmt ganz alleine, wer fähig ist und wer nicht. Die großen Herausforderungen die in den nächsten Jahren ganz sicher zu bewältigen sind, können aber nicht von einem Befehlsgeber bewältigt werden. Hier ist Teamarbeit, Beratung und Beratung annehmen, Zusammenarbeit und keine, nicht zu widersprechenden Vorgaben von oben nach unten erforderlich. Herr Scholz hat in Hamburg leider gezeigt, dass er anscheinend beratungsresistent ist. Ein vergesslicher Mensch, der Situationen nur schlecht einschätzen kann (G20), ist in meinen Augen kein Vorbild für zukünftiges Regieren. Das ist ein Auslaufmodell, das war Gestern, das können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten.

Jutta Kodrzynski

Zweitklassige Kandidaten

15. September: „Die Welt wartet nicht. Die neue Bundesregierung muss stärker Flagge zeigen“

Ich kann Ihrem Artikel nur beipflichten. Auch uns war die Tatsache aufgefallen, dass das Thema „Ausland“ keiner Diskussion wert war. Und das bei einem Trio, von dem einer oder eine die europäische Wirtschaftsmacht Nummer eins vertreten soll. Nicht nur in der EU, sondern weltweit. Das dort ein Vergleich mit der Vorgängerin erfolgt, dürfte nachvollziehbar sein. Aber ein Vergleich – nicht nur bei dem Thema „Ausland“ – mit den Vorgängern (angefangen bei Helmut Schmidt, endend bei Angela Merkel) ergäben eine traurige Erkenntnis. Und so fühlten wir uns, wie in den vergangenen Wochen, wieder bestätigt: Alle drei Kandidaten sind nur als zweitklassig zu bezeichnen. Es kann uns Bange um unsere Zukunft werden. Besser: Wir irren uns! Mein Wahlrecht werde ich aber trotz allem nutzen.

Jürgen Frank

Impfpflicht wäre ehrlicher

15. September: „Kein Ausfallgeld für Ungeimpfte. Viele Länder wollen Beschäftigten ohne Impfschutz bei Quarantäne keinen Lohnersatz mehr zahlen. Das ist umstritten“

Mit der Logik dieser Regelungen müsste dem Raucherbeinamputierten ebenfalls die Lohnfortzahlung gestrichen werden oder dem im Pkw oder mit dem Fahrrad Verunglückten in einer Großstadt – schließlich hätte eine mögliche Nutzung von Bus oder Bahn das latent höhere Verletzungsrisiko individueller Verkehrsmittel vermieden. Selbst schuld? Erhellend ist die Rechtsprechung zu sogenannten Risikosportarten, die für den Entzug der Lohnfortzahlung ein Verschulden wie z.B. Fahrlässigkeit voraussetzt. Aber handelt jemand schuldhaft, wenn er die Impfung verweigert, weil er meint, seinen Körper vor Impfschäden schützen zu müssen, die ja auch erst in seiner ferneren Zukunft auftreten könnten? Selbst die Staatshaftung für einen zugelassenen und empfohlenen Impfstoff kann ja einen dauerhaften Körperschaden nicht wirklich ausgleichen. Bei uns darf sich jeder diesem Risiko verweigern und sei es auch noch so klein. Und was erlaubt ist, kann nicht schuldhaft sein. Was da jetzt abläuft, ist unanständig und wahrscheinlich rechtswidrig. Eine allgemeine Impfpflicht wäre ehrlicher – allerdings politisches Gift für Mandatsträger – gerade jetzt.

Wolfgang Ahrens

Das geht zu weit

15. September: Leserbrief: „Als Innensenator überfordert“

Wo leben wir eigentlich? Wann hören wir auf, die offensichtlich Unerzogenen in Schutz zu nehmen, wenn diese öffentliche Personen schamlos diffamieren und beleidigen? Selbstverständlich müssen die Menschen, die andere Menschen öffentlich beleidigen, damit rechnen, dass sie angezeigt und strafrechtlich verfolgt werden. Einen Senator der Hansestadt Hamburg im Schutze der (a)sozialen Medien als „Pimmel“ zu bezeichnen, geht zu weit. Das hat nichts, aber auch gar nichts, mit Meinungsfreiheit zu tun. Vielmehr sollten wir schnellstens über die inzwischen erreichten Ausmaße des Datenschutzes nachdenken. Wenn Datenschutz offensichtlich dazu führt, dass im Schutz der vermeintlichen Anonymität leichter gegen Moral und Recht verstoßen werden kann und es einer Hausdurchsuchung bedarf, um den Täter zu ermitteln, und kreischende Minderheiten sich dann noch über staatsanwaltliche Ermittlungen aufregen, dann läuft einiges schief in unserer Gesellschaft.

Thorsten Schmatz