Wichtige Fragen blieben aus

14. September: „,Das Triell‘: Nervöser Moderator und kein schlüssiges Konzept. TV-Kritik: Elf Millionen Zuschauer sahen Diskussion bei ARD und ZDF

Waren dies die besten ModeratorInnen, die die öffentlichen TV-Sender zu diesem Highlight der Demokratie, der fairen Auseinandersetzung zwischen KandidatInnen, aufgeboten haben? Die WählerInnen zeigten ein erfreulich hohes Interesse (36,5 Prozent) und erwarteten ein Aufzeigen der Bandbreite der unterschiedlichen politischen Positionen, die zur Wahl stehen. Herr Köhr blieb weit hinter seinem formulierten Ziel zurück, „die entscheidenden Zukunftsfragen“ zu thematisieren. Er verzettelte sich gleich zu Beginn in einer zu diesem Zeitpunkt völlig überflüssigen Kaffeesatzleserei bzgl. möglicher Koalitionspartnerschaften. Es stehen jetzt nicht Koalitionen zur Wahl, sondern Parteien. Dennoch auf dieser Frage herumzureiten, bedeutete in der knappen Zeit, wirklich entscheidende Zukunftsfragen auszublenden. Auch im weiteren Verlauf wurden Fragen mehrfach vor dem populistischen Hintergrund gestellt, es möge doch bitte alles bleiben, wie es ist: Wir wollen konsumieren und Co2 ausstoßen zu günstigen Preisen, nach uns die Sintflut! Dass die „Sintflut“ uns enorm teuer zu stehen kommt, erleben betroffene BürgerInnen und Kommunen bereits. Viele Zukunftsthemen wie alternative Mobilitätskonzepte, Schutz der Artenvielfalt, nachhaltiges Wirtschaften blieben so auf der Strecke. Ich hätte beim öffentlichen TV erwartet, dass ein Team mit einem ausgefeilten Konzept und souveränem Überblick diesen besonderen demokratischen Abend leitet, und dies auf der Höhe der relevanten Zukunftsthemen.

Hans Hintze

Völlig genderrammdösig

Als beim Triell die „Bürgerinnenundbürger“ und „Wählerinnenundwähler“ immer nerviger wurden und bei Scholz nur noch ein lustloses „Bünnabünna“ über die Lippen rollte, kappte die Moderatorin das ganze Gewirr einmal mit dem Wort Zuschauer. Jetzt legen Sie in ihrem Artikel wieder nach und machen mich völlig genderrammdösig. Der letzte – ungegenderte – Satz („Mehr als jeder dritte TV-Zuschauer an diesem Abend schaltete das Triell ein“) hinterlässt deshalb völlige Verwirrung. Ja, wer jetzt? Jeder dritte Mann, jede dritte Person aus männlichen und weiblichen Zuschauenden? Oder haben Frauen gar nicht zugesehen? Es ist schon so weit, dass man genderfreies Deutsch nicht mehr versteht und schon reflexhaft am Anfang Ihres Artikels neben den Platzhirschen die Hirschkühe vermisst.

Dr. Martina Raith, Hamburg

Moloch ohne Übergänge

13. September: „Ampelschaltung nach Vorbild von Los Angeles? CDU fordert bessere digitale Synchronisierung für einen optimalen Verkehrsfluss“

Sich den Verkehrsmoloch Los Angeles zum Vorbild zu nehmen, klingt nach Schildbürgerstreich. Jeder kennt sicher die Bilder dieser Stadt, auf denen sich auf weit verzweigten Straßen eine unüberschaubare Anzahl von Autos dahin schiebt. Mag ja sein, dass dank einer intelligenten Ampelschaltung der Autoverkehr fließt. Das funktioniert dort aber auch nur, weil es keine Fuß- und Radwege mit entsprechenden Straßenübergängen gibt. Wollen wir diese Zukunft für Hamburg wirklich?

Lüder Ahrlich, Lüneburg

Neue Auflagen für Neubauten

13. September: „Mehr Autos, weniger Parkplätze. 2021 und 2022 fallen mehr als 1600 Abstellmöglichkeiten weg. CDU kritisiert ,realitätsferne Politik‘ von Rot-Grün“

Hier stellt sich schon einmal die Frage, warum es seit vielen Jahren keine Auflage bei Neubauten in Hamburg hinsichtlich Errichtung von Parkplätzen auf dem (Neubau-) Grundstück gibt? In unserer kleinen, nur vier Meter breiten Straße müssen immer mehr Mieter von Neubauten mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig parken. Dies ist nicht erlaubt und hat ein Strafmandat von 20 Euro zur Folge und erzeugt weiterhin auch Unfrieden unter Alt- und Neubürgern. Und das alles, weil es wohl immer noch Bezirksamtsleiter und Kommunalpolitiker gibt, die von sinkenden Zulassungszahlen von Autos in Hamburg, bzw. in ihrem Bezirk ausgehen. Gerade in Außenstadtteilen kann ein Teil der Mobilität u.a. bei Senioren nicht immer durch ein Fahrrad ersetzt werden.

Heinrich Flügge, Hamburg-Schnelsen

Immer mehr Transporter

Es ist nicht nur der Verlust von Parkplätzen, der die Parksituation weiter verschärft. Nach meinen Beobachtungen werden in Wohngebieten immer mehr Transporter und Klein-Lkw geparkt. Neben diesen, überwiegend weißen Fahrzeugen, die wohl Kleinunternehmern gehören, sieht man zunehmend noch Fahrzeuge namhafter Paketdienste, die vermutlich den Fahrern erlauben, die Fahrzeuge zu Hause abzustellen. Steckt bei den Paketdienstleistern eine Einsparung an Firmenfläche für diese Fahrzeuge dahinter?

Ulrich Hornig

Schlager statt Dokumentation

13. September: „Giovanni Zarrella schlägt Gottschalk und Hirschhausen“

Dem Abendblatt stets ein Dank für die Berichte über die täglichen Einschaltquoten des Fernsehens, die an der Kultur interessierten Lesern auch seit langem einen Pegelstand in Sachen Kulturnation vermitteln. Das Angebot in den konkurrierenden Hauptprogrammen der zwangsfinanzierten ARD und ZDF am 11.9. war mit Schlager gegen Quiz besonders an diesem Tag ein Schlag in die Magengrube. Der 20. Jahrestag des Terroranschlags, der die Welt veränderte und bei dessen Anbahnung Deutschland mit der Hamburger Terrorzelle eine wesentliche Rolle spielte, hätte anderes verdient als die Verlagerung der Dokumentationen in die Spartenkanäle.

Peter Schmidt

Als Innensenator überfordert

11./12. September: „Grote-Affäre: Staatsanwaltschaft gerät in den Fokus. War die Razzia angemessen?“

Da zeigt sich einmal mehr, dass dieser Innensenator diesem Amt überhaupt nicht gewachsen ist und einen total überforderten Eindruck macht. Was müssen sich Polizistinnen und Polizisten tagtäglich für Beschimpfungen und Beleidigungen auf der Straße und im Dienst anhören. Wenn sie da jedes Mal eine Strafanzeige stellen würden, dann wäre die Staatsanwaltschaft ja nur damit beschäftigt, anstatt sich um Einbrecher, Gewalttäter, Vergewaltiger und Mörder zu kümmern. Herr Grote muss schleunigst durch einen kompetenten Innensenator ersetzt werden, aber davon hat die SPD ja keine. Gerade von einem Innensenator erwartet man ein gewisses Gespür für Verhältnismäßigkeiten, was geht und was nicht, aber das ist Herrn Grote ja schon bei seiner Feierei bei Amtseinführung und bei dem Verstoß gegen die Corona-Auflagen abhanden gekommen. Meiner Meinung gehört er eher in den Kindergarten, da kann er dann ja die beleidigte Leberwurst geben.

Claudia Polefka

Naherholungsgebiet Diekmoor

10. September: „,Rettet das Diekmoor‘ startet Volksinitiative für Grünerhalt“

Ich kannte Helmut und Loki Schmidt von vielen Spaziergängen am Abend durch die Gärten, sie sprachen immer mal wieder auch mit den Menschen hinter dem Zaun. Besonders Loki hatte ihre Freude daran, wenn sie Tipps zu Pflanzen geben konnte. Ich glaube nicht, dass hier jemals zu Lebzeiten der beiden auch nur einer gewagt hätte, dieses Gebiet als Baugebiet auszurufen. Auch jetzt sollte alles Mögliche getan werden, um dieses noch zu stoppen! Warum nicht stattdessen dieses Gebiet als Loki-und-Helmut-Schmidt-Naherholungsgebiet ausweisen? Wo bleiben denn unsere Politiker im Rathaus?

Marion Günther, Hamburg