Glaubwürdigkeit belegen

2. Juli: „Wer ist Baerbocks Plagiate-Jäger?“

Lebenslauf aufpeppen, ein Buch schreiben, in dem nichts anderes steht als im Wahlprogramm der Grünen – geschenkt. Aber, Frau Baerbock will Bundeskanzlerin werden und muss ihre Glaubwürdigkeit belegen. Das kann sie leicht, indem sie ihre Magisterarbeit veröffentlicht und zeigt, dass sie wissenschaftlich korrekt arbeiten kann.

Sonja Diekmann, Hamburg

Mehr Zurückhaltung

1. Juli: Leserbrief: „Öffentlicher Eindruck leidet“

Der Auffassung in dem Leserbrief, dass Frau Baerbock in dem Buch „Jetzt“ sich ohne Nennung einer Quelle mit „fremden Federn“ geschmückt habe, muss entschieden widersprochen werden. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei den inkriminierten Zitaten um historische Ereignisse, die in jedem Geschichtsbuch nachgelesen werden können. Ein Zitat ist nur dann erforderlich, wenn der Verfasser eine bestimmte Auffassung als seine eigene ohne Kenntlichmachung des Urhebers ausgibt. Man sollte mit dem Vorwurf, ob es sich um ein Plagiat handelt, Zurückhaltung üben, um nicht den Eindruck einer Verunglimpfung von Frau Baerbock entstehen zu lassen.

Dr. Claus Rabe

Veraltetes Planungsrecht

30. Juni: „Bahnhof Diebsteich – ,Die Verwaltung schläft‘. Politiker werfen dem Bezirksamt vor, nicht genug für die Aufwertung der westlichen Umgebung zu tun. Das Amt weist die Vorwürfe zurück“

Der Artikel zum Bahnhof ist eine reichlich verkürzte Darstellung der Situation in Altona und allgemein im Hamburger Westen. Hier wurde kein Bauherr hängen gelassen. Es wurde das geltende Planungsrecht exekutiert und das Gewerbeflächenkonzept des Bezirkes umgesetzt. Beides wird immer im Einklang mit der Politik vorgenommen. Das nicht immer alles rechtens ist, was in den Baugenehmigungsbescheiden steht, kann unter Umständen eine Besonderheit des Bezirkes Altona sein. Dazu fehlt mir aber das Wissen aus dem Rest der Stadt. Die spannendere Frage ist doch, warum gibt es immer noch das Planungsrecht welches Baustufenpläne aus dem Jahr 1938 zugrunde legt? Warum haben nicht das Landesplanungsamt oder an der Entwicklung der Stadt interessierte Oberbaudirektoren eine Planung angeschoben, die neues Planungsrecht schafft? Das kann ein Bezirk alleine nicht leisten. Denn dazu gehören auch Themen wie die Infrastruktur in Bezug auf Schulen und Verkehr um nur zwei Themen zu nennen. Auf der kommunalen Ebene ist die Politik ein Teil der Verwaltung, ohne sie geht es nicht und manchmal mit ihr auch nicht. Hier sollte von einigen beteiligten Personen auf dem eigenen Hof gekehrt werden.

Martin Arriens

Dank und Anerkennung fehlen

1. Juli: „,Darauf haben die Taliban nur gewartet‘. Viele Afghanen befürchten, dass ihr Land nach dem Abzug der Nato-Truppen in die Hände der Islamisten fällt. Der Bundeswehr-Einsatz ist beendet“

„Tempora mutantur?“ In den Tagesschauen des deutschen Fernsehens wurde die Heimkehr deutscher Soldaten – letztes Kontingent – aus Afghanistan gezeigt. Der Kontingentführer, Brigadegeneral Meyer, meldete „Mission accomplished.“ Für mich als Soldat ist es befremdend und unverständlich, dass weder die Bundesministerin der Verteidigung noch ein Staatssekretär in ihrer Vertretung an dem Begrüßungsappell teilnahmen. Die politische Führung ist für den militärischen Einsatz der Bundeswehr verantwortlich. Ich hätte bei der Rückkehr der Soldaten auf dem Flugplatz in aller Öffentlichkeit Anerkennung und Dank von der politischen Führung erwartet. Unsere Soldaten haben den ihr von der Politik erteilten Auftrag unter Einsatz ihres Lebens erfüllt. Der längste Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr dauerte über 20 Jahre. Mit Blick auf meine Zeit als aktiver Soldat stelle ich fest, dass die Herren Verteidigungsminister Dr. Stoltenberg, Dr. Wörner bis hin zu dem von der Truppe hochgeschätzten Verteidigungsminister Leber hier anders gehandelt hätten. Auf dem Flugplatz hätten die Minister gegenüber den Soldaten der Bundeswehr und unserer Gesellschaft die politische Verantwortung für den Einsatz in Afghanistan und die Anerkennung des militärischen Dienstes betont.

Henning von Ondarza, General a. D.

Niveaulose Anti-Werbung

30. Juni: „Hamburger Originale werben für die Stadt. Die neue Initiative hat deutschlandweit eine Plakatkampagne gestartet. Ziels ist es, die Touristen wieder für die Elbmetropole zu begeistern

Zu „Musst nach Hamburg kommen für“: Wer eine solche Holper-/Stolper-Formulierung für eine Hamburg-Werbung hält, muss sprachlich wohl von allen guten Geistern verlassen sein. Diese Anti-Werbung unterstellt ja, dass man sich in Hamburg sprachlich auf oder sogar unter Klippschul-Niveau bewegt. Wer hat sich diesen Unsinn bloß ausgedacht? Wieso hat die Redaktion des Hamburger Abendblatts als Teilnehmer der Initiative nicht korrigierend eingegriffen?

Lutz Bremer