Das ist keine feine Art

29. Juni: „Zahl der Bäume in Hamburg geht weiter zurück. CDU kritisiert, dass auch in Grünanlagen 2020 deutlich mehr gefällt als nachgepflanzt wurde. Auf Privatgrund sinkt der Bestand ebenfalls“

Wir sollten uns nicht beklagen, letztlich haben wir diesen Rot-Grünen Senat gewählt und müssen uns mit der inzwischen verwelkten Sonnenblume der Grünen abfinden. Das „Neue Bündnis für das Wohnen“ ist unterschrieben, Bezirksämter weitgehend entmachtet. Nun kann weiter lt. Senatsbeschluss sinnlos unser Grün in den noch verbliebenen Erholungsgebieten abgeholzt und bebaut werden. Oft wird die lt. Bebauungsplan vorgegebene Nachpflanzung nicht eingehalten oder am Schreibtisch so geplant, dass durch die Verdichtung für mehr Bäume kein Platz mehr ist. Und all das mit unseren Steuergeldern. Das ist absolut keine feine Art von Bürgervertretern.

Gudrun Schuch-Nehrke

Grünflächen werden vernichtet

Es ist für jeden ersichtlich, dass durch das Nachverdichten für Wohnraum Grünflächen und alter Baumbestand vernichtet werden. Hamburg wird dadurch an Lebensqualität verlieren. Sie sollten darüber einmal ausführlich aus den Bezirken berichten und nicht nur über Planten und Blomen, damit für jeden ersichtlich wird, was der Senat an Zerstörung zulässt.

Uwe Wallaschek, Hamburg

Trug die Frau einen Helm?

29. Juni: „Radfahrerin nach Unfall in Winterhude in Lebensgefahr“

Wie gestern berichtet, erlitt eine Radfahrerin am Wiesendamm lebensgefährliche Kopfverletzungen, weil ein Autofahrer seine Autotür unkontrolliert öffnete. Eine alltägliche Situation, besonders in der Stadt. Es wird nicht berichtet, ob die Frau einen Helm getragen hat. Vermutlich wäre der Unfall mit Helm weitaus glimpflicher ausgegangen, denn die Fallhöhe ist bei dem empfindlichsten Teil des Körpers am größten und die Verletzungsgefahr extrem groß. Trotzdem gibt es für Radfahrer immer noch keine Helm-Benutzungspflicht. Selbst dem ADFC ist diese Gefährdung noch nicht aufgegangen.

Horst Raczkowski

Aufklärungsarbeit erwünscht

Zuerst hoffe ich natürlich, dass sich die Radfahrerin keine bleibenden Schäden zugezogen hat und sich schnell wieder erholt. Die Schuldfrage scheint ja schnell geklärt zu sein: Radfahrerin befährt ordnungsgemäß die Fahrbahn des Wiesendammes, und Autofahrer öffnet unachtsam von innen die Tür seines PKW, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten. Aber auch der Radfahrer/die Radfahrerin ist eigentlich verpflichtet, nach rechts einen gewissen Abstand zu parkenden PKWs einzuhalten, sodass es eben nicht zu solch schwerwiegenden Unfällen kommt, vielleicht mindestens einen Meter. Wenn dann wiederum ein Fahrrad nur mit einem Sicherheitsabstand von anderthalb Meter überholt werden darf, führt das schnell dazu, dass ein Fahrrad ohne Nutzung der Gegenfahrbahn gar nicht überholt werden kann. Sich so als Radfahrer im Straßenverkehr zu bewegen, erfordert schon eine Portion Selbstvertrauen und auch Mut. Ich würde mich freuen, wenn das Hamburger Abendblatt dieses Unfallgeschehen zum Anlass nehmen würde, hier einmal Aufklärungsarbeit zu leisten für Radfahrer die nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten sollten, und was ihre Rechte sind und andererseits auch für Autofahrer, die sich da auch nicht so auskennen.

Manfred Wienberg, Rahlstedt

Wer die Musik bestellt...

24. Juni: „Wie bei der Maklercourtage getrickst wird. Käufer und Verkäufer sollen sich die Provision bei Immobiliengeschäften eigentlich teilen“

Es ist doch ganz einfach: „Wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch.“ Wie in den meisten unserer Nachbarländer wird der Makler vom Verkäufer bezahlt. Punkt! Dadurch wird die Provision langfristig auf ein bis drei Prozent fallen. Es ist doch absurd bei einem Objekt von 800.000 Euro eine Courtage von 57.120 Euro zu zahlen. Bei einem, wie ich finde auskömmlichen Stundensatz von 125,00 Euro (Tagessatz von 1.000,00 Euro) ergebenen sich 457 Stunden, die der Makler für den Verkauf gearbeitet hat. Also über elf Wochen nur für dieses Objekt (bei 40 Stunden Arbeit/Woche). Das ist doch absurd. Und gehört mit der nächsten Regierung geändert.

Heinz N. Fischer

Mehr Differenzierung bitte

28. Juni: Leitartikel: „Bleibt vernünftig! Bei allem Verständnis für die Feiern junger Menschen: Bei Gewalt ist die Party vorbei“ und Leserbrief: „Gemeinsam gegen den Müll“

Ich kann es einfach nicht mehr hinnehmen, dass wieder einmal eine ganze Generation junger Menschen in einen Topf geworfen wird. Aus eigener Erfahrung bin ich mir sehr sicher, dass die Teilnehmenden der „Fridays for Future“-Demonstrationen sehr wohl wissen, was Klimaschutz und Plastikmüll miteinander zu tun haben. Viele junge Menschen auch in unserer Stadt können sich zum Glück viel verantwortungsbewusster verhalten als die meisten Feiernden im Stadtpark. Hier würde ich mir mehr Differenzierung wünschen.

Andrea Wett, Hamburg

Tourismusbudget aufstocken

28. Juni: „Hoteliers sehen für die Zukunft schwarz. Dehoga-Umfrage zeigt: Viele Hamburger Gastronomen fürchten trotz Lockerungen negative Entwicklung“

Hotels und Gastronomiebetriebe stecken in der coronabedingten Krise. Aus eigener Kraft hier herauszufinden, ist schier unmöglich. Noch wird kaschiert, wie es um die Unternehmen wirklich steht, weil die staatliche Unterstützung mit Fördergeldern noch wirksam ist. Doch was kommt danach? Was vor allem fehlt, sind die Gäste, die nach Hamburg kommen und für Umsatz sorgen. Der Tourismus lahmt und muss schnellstens wieder in Schwung gebracht werden, damit die Zahlen der Tages- und Übernachtungsgäste an das Niveau vor Corona anknüpfen. Dafür muss ordentlich Geld in die Hand genommen werden, um mit entsprechenden Marketingmaßnahmen die Lust auf Hamburg bei potenziellen Gästen vorantreiben zu können. 2,2 Millionen Euro, die der Senat dafür zur Verfügung gestellt hat, sind jedenfalls ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Erst recht, wenn man berücksichtigt, dass der Tourismus jedes Jahr gut eine halbe Milliarde Euro in die Staatskasse spült. Da sollte es eigentlich leicht fallen, das Budget erfolgversprechend auszustatten.

Günter Dorigoni

Ärgernis: die Gartenpools

26./27. Juni: „Hamburger verbrauchen mehr Wasser. CDU wirft grünem Umweltsenator Kerstan vor, nicht genug für Einsparungen bei dem knappen Gut zu unternehmen“

Baden statt duschen, Wasser laufen lassen beim Händewaschen oder Zähneputzen, „Regenduschen“ statt Spar-Duschköpfe, Gartenbewässerung usw. – dass das im Zusammenhang mit einer ständig wachsenden Bevölkerung und heißen, trockenen Sommern den Wasserverbrauch steigen lässt, ist klar. Ein weiteres Ärgernis wird in dem Bericht aber leider nicht erwähnt: die Gartenpools. Sie sprießen seit dem vergangenen Jahr wie Pilze aus dem Boden; mittlerweile steht in gefühlt jedem zweiten Garten einer. Was dafür an Grundwasser benötigt wird, möchte ich lieber nicht ausrechnen. Und wenn die Umweltministerin, Frau Schulze dazu nur sagt, die Pools sollten nachts statt tagsüber befüllt werden, hat sie leider das Problem nicht erkannt. Im Gegensatz zu Strom (den man noch einigermaßen nachproduzieren kann) ist Wasser nämlich leider endlich. Und wenn vom Himmel nichts mehr kommt, kommt irgendwann auch aus dem Hahn nichts mehr.

Elisabeth Meyer, Hasloh