Status der Beamten

23. Juni: „Wie gerecht ist der Beamtensold? Staatsdiener gelten als gut bezahlt. Doch das ist nicht überall der Fall. In Deutschland gibt es gravierende Unterschiede“

Es sollte auch erwähnt werden, dass Beamte im allgemeinen eine sehr qualifizierte Ausbildung haben, für den gehobenen und höheren Dienst üblicherweise ein Studium in Fächern, mit denen auch in der freien Wirtschaft gut verdient wird. Dazu kommt, dass es so gut wie nie Zeiten der Arbeitslosigkeit gibt, was sich natürlich auch auf die Pensionen auswirkt. Im beruflichen Alltag ist es zudem sehr wichtig, nicht unbedingt abhängig vom Wohlwollen der Vorgesetzten abhängig zu sein oder von politischen und äußeren Einflüssen.

Sylvia Zarnack

Ungerechte Gesellschaft

Was erwarten Sie von einem verbeamteten Rentenexperten für eine Antwort auf die Frage, ob es gerecht sei, im Alter höhere Bezüge zu erhalten als im Berufsleben? Das Streikverbot für Beamte ist zudem Makulatur, seitdem der Abschluss im öffentlichen Dienst generell auf die Beamten übertragen wird. Sie lassen also streiken. Und schließlich sollten Sie nicht unerwähnt lassen, dass es die Institution der Beihilfe gibt, die die Privatkrankenkassen-Beiträge der Beamten besonders niedrig ausfallen lässt! Diese Zweiklassengesellschaft ist dringend einer Gerechtigkeitsdebatte auszusetzen und ein solcher Beschwichtigungsartikel ist absolut kontraproduktiv!

Friedrich Meyer-Hildebrand, Tornesch

Nachteile des Lüftens

23. Juni: „Wie können Schulen auch im Herbst offen bleiben? Lehrer und Gewerkschaft fordern Investitionen noch in den Sommerferien, um Präsenzunterricht selbst bei steigenden Inzidenzen zu möglichen“

Der Senator setzt auf das Lüften, was bedeutet, dass alle 20 Minuten die Fenster aufgerissen werden und die Klassenräume im Winter total auskühlen. Die Schüler saßen dick eingemummelt in ihre Jacken einschließlich Kapuze und teilweise zusätzlichen Decken auf ihren Plätzen. Nachdem ihnen jahrelang beigebracht wurde, dass man die Jacke im Raum auszieht und nicht mit Kopfbedeckung in einem Raum sitzt, gilt das natürlich nicht mehr. Ich habe mich nach einem Schultag regelmäßig auf die Sitzheizung in meinem Auto gefreut, die mich dann wieder aufgetaut hat. Welche Firma würde ihren Mitarbeitern ein Arbeiten unter solchen Umständen zumuten? So gerne die Kinder wieder in der Schule waren, sie haben gefroren. Luftfilter würden allen Schulbeteiligten helfen und sind auch langfristig in oft kleinen Klassenräumen eine gute Investition. Aber sie kosten Geld, wogegen das ständige Lüften umsonst ist, was allerdings auch nicht stimmt, denn die teure Heizungswärme wird sprichwörtlich aus dem Fenster geschmissen.

Sabine Steinfeldt

Distanzunterricht vermeiden

Hoffentlich sind die Schulen für das neue Schuljahr besser vorbereitet. Der Distanzunterricht sollte alleine schon wegen der damit verbundenen sozialen Ungerechtigkeit vermieden werden. Ich frage mich, was aus den 500 Millionen Euro geworden ist, die der Bund für Lüftungsanlagen zur Verfügung gestellt hat? Masken im Unterricht zu tragen, darf kein Dauerzustand sein und die kalte Jahreszeit steht einer Lüftung entgegen. Warum hört man nichts vom Einsatz der Lüfter, die erwiesenermaßen wie auch Ventilatoren für bessere Luft sorgen können? Soll hier eine Impfpflicht für Schüler entgegen der Empfehlung der Stiko durchgesetzt werden?

Susanne Domjahn

Ich ärgere mich sehr darüber

21. Juni: „CDU fordert mehr Toiletten in Parks. Der Bestand von 41 öffentlichen Anlagen sei zu wenig und Wildpinkler ein Problem: ,Den Hamburgern stinkt es‘“

Das ist absolut notwendig! Gerade vor dem Hintergrund, dass wir es nicht nur mit Wildpinklern zu tun haben. Es muss hier ekligerweise einmal gesagt werden: In Hamburgs Grünanlagen, Alster und Elbe uvm. verrichten einige Menschen auch ihr „großes Geschäft“! Gerne in größeren Gebüschen. Hundebesitzer wie wir werden das Problem kennen, die Hunde spüren das gerne mal auf. Die beschmierten Taschentücher liegen meistens daneben, an denen kann man den Schlamassel oft schon von weitem erkennen. Ich ärgere mich so sehr darüber, es ist einfach widerlich! Ich hoffe also sehr, dass mehr öffentliche Toiletten Abhilfe schaffen können und dass dieses Verhalten nicht nur der Rücksichtslosigkeit einiger unerzogener Menschen entspringt, denen alles „scheißegal“ ist!

Daniela Houcken

Vieles ist versäumt worden

22. Juni: „Hamburg wächst – aber ,nur’ noch um 5000 Menschen“

Zwar hat der CDU-Senat unter Ole von Beust Anfang der 2000er-Jahre das Motto „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ formuliert, aber viel ist daraus nicht entstanden, denn man versäumte völlig, in die städtische Infrastruktur zu investieren, tatsächlich in größerem Umfang zukunftsträchtige Unternehmen und entsprechende Fachkräfte in die Stadt zu holen, bezahlbare Wohnungen zu bauen und die kulturellen Aktivitäten zu intensivieren, von der Elbphilharmonie einmal abgesehen, wobei die Baukostenexplosion dem späteren SPD-Senat als „Danaergeschenk“ hinterlassen wurde. Außer dem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bei gleichzeitig wachsender Hamburgischer Staatsverschuldung und dem wieder einsetzenden Bau auch von Sozialwohnungen blieb kaum mehr als der Anstieg der Bevölkerungszahl, wofür selbstverständlich der Zuwachs an bezahlbaren Wohnungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein blieb. Will man Hamburg zu einer wirklich wachsenden Stadt mit langfristigen Zukunftsperspektiven machen, muss die Politik viel mehr auf qualitativen Zuwachs achten, wozu der sich womöglich abschwächende Bevölkerungszuwachs beitragen könnte und genutzt werden sollte. Auf die Gefahr zunehmender demografischer Verwerfungen und damit verbundenen sozialen Konfliktpotenzialen muss politisch angemessen reagiert werden, Ghettobildungen und soziale Brennpunkte verhindert, soziale Ungleichheiten verringert und sinnvoller Wohnungsbau gesteigert werden, ohne dabei die Fehler der sechziger Jahre zu wiederholen.

Ulrich Reppenhagen

Ein Schlag ins Gesicht!

23. Juni: „Hamburg schaltet 52.000 neue Impftermine frei. Tempo der Immunisierung zieht kräftig an. Inzidenz sinkt auf 10,0. Tschentscher lockert, mahnt aber zur Vorsicht“

Die Hochschulen haben in der Corona-Krise nahezu klag- und geräuschlos ihren Dienst verrichtet. Durch die Online-Lehre von Stunde Null an fiel deshalb nahezu keine Lehrveranstaltung aus, auch die Forschung lief mit kleinen Einschränkungen weiter. Die Beschäftigten der Hochschulen erwarten für diese Leistung kein Lob oder Anerkennung, aber auch keine Bestrafung! Als eine solche durften sie bereits empfinden, dass die FHH die Aufnahme der Hochschulbeschäftigten in die Prioritätsgruppe drei durch den Bund am 29. April erst Anfang Juni umgesetzt hat. Allerdings sind Steigerungen noch möglich. Als skandalös empfinden es aber 2.500 Beschäftigte der Universität Hamburg, die sich für die eigene Impfkampagne am UKE ab dieser Woche angemeldet hatten. Denn ohne Vorwarnung mussten die Impftermine gestern kurzfristig abgesetzt werden, da die Sozialbehörde ohne Angabe von Gründen keinen Biontech-Pfizer-Impfstoff zur Verfügung stellt. Zwar wurde der Astrazeneca-Impfstoff als Ersatz in Aussicht gestellt, der Großteil des Personals insbesondere der „Nachwuchs“-Wissenschaftler/-innen ist aber unter 60 Jahre! Für diese ist die Absage ihres eigenen Impftermins zusammen mit der heutigen Botschaft auf der Titelseite, dass nun 52.000 zusätzliche Impftermine im Impfzentrum angeboten werden sollen, ein Schlag ins Gesicht!

Prof. Dr. Peter Burger