Auch die Kinder fragen

1. Juni: Leitartikel: „Kinder impfen? Es ist eine Frage, die auf alle Eltern zukommen wird. Was sie bedenken sollten“

Danke, für diesen sehr klaren und unaufgeregt formulierten Artikel! Mehr gibt es zur Impfung von Kindern eigentlich nicht zu sagen. Eltern sollten vor allem auch ihre Kinder fragen, die dieses Thema schon seit Monaten bewegt. Meine beiden wollen schon lange geimpft werden und zwar möglichst schnell!

Rüdiger Willmer

Dreiste Mentalität

1. Juni: „Hat Spahn zum Betrug eingeladen? Krisengipfel spricht sich für härtere Kontrollen der Testzentren aus“

Ob Herr Spahn bzw. das Gesundheitsministerium zum Betrug eingeladen hat, sei mal dahingestellt. Viel schlimmer finde ich die Mentalität der Betrüger. In Situationen wie einer Pandemie ist es einfach nur dreist so betrügerisch zu handeln. Nicole Göke

Weniger Lärm und Feinstaub

29./30. Mai: „Kurzstreckenflug-Verbot träfe Hamburg hart. Die Pläne von Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock würden mehr als ein Viertel des Geschäfts am Flughafen in Fuhlsbüttel gefährden“

Vorausgeschickt: Frau Baerbock hat nicht von einem Verbot, sondern von einer Reduzierung der Kurzstreckenflüge gesprochen. Wieso soll es Hamburg hart treffen? Es mindert wohl den Gewinn des Flughafens, wäre aber für Zehntausende Menschen in Hamburg und Umgebung ein Segen – denn weniger Flüge bedeuten weniger Lärm und Feinstaub, von den positiven Folgen fürs Klima einmal abgesehen. Ein Beispiel: Eurowings fliegt – steuerlich bevorzugt – Köln 40-mal die Woche an und wirbt mit Flügen ab 34,99 Euro. Die Deutsche Bahn ist teurer, aber auch komfortabler, und man gelangt in vier Stunden von Stadtzentrum zu Stadtzentrum. Wozu dann solche Flüge?

Harald Lübkert

Überkommene Ansichten?

29./30. Mai: „Wie wir die Gesellschaft zersetzen. Es geht nicht mehr um Gemeinsamkeiten, sondern vor allem das Trennende – mit einer überzogenen Identitätspolitik zerfällt ein Land in verfeindete Stämme“

Der Artikel beschreibt im Detail viele Perspektiven dieser Identitätspolitik und mir wird Angst und Bange von der Wucht und dem Druck, mit dem dies umgesetzt wird. Mir scheint, dass es vielen, die hinter dieser Politik stehen, alles zu langsam geht. Und mir kommt es vor, als wenn es nicht nur um die Korrektur geht, sondern darum, etwas völlig Neues zu schaffen, bei dem das Alte überflüssig wird. Ehrlich gesagt, komme ich mir bald überflüssig vor mit meinen anscheinend überkommenen Ansichten und Vorstellungen einer Welt in Deutschland, die schon lange nichts mehr mit dem zu tun hat, wofür ich auch auf die Straße gegangen bin.

Manfred Stöckling

Bindestrich nach Belieben

Das ist schon seltsam: Da wird in der deutschen Sprache unverdrossen der Bindestrich nach Belieben gesetzt (oder weggelassen), der Apostroph wird ebenfalls eher beliebig gesetzt, und die Benutzung des Dativs anstelle des Genitivs ist fast schon üblich. Von der Menge der verwendeten Anglizismen oder englisch klingenden Wörter mal ganz abgesehen. Und da regen sich die Leute über das Gendersternchen auf? Unfassbar!

Gerhard Delfs

Zensur: nicht der richtige Weg

Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der Meinungsvielfalt und freie Meinungsäußerung als schwer erkämpfte Errungenschaften angesehen wurden. Jetzt kommt eine linke Minderheit daher und meint, die Mehrheit umerziehen und vorschreiben zu müssen, was man sagen darf und wie man es zu sagen hat. Jetzt soll auch unsere Sprache durch den Gender-Unsinn verunstaltet werden. Selbstverständlich bin ich gegen Diskriminierung bestimmter Gruppen unserer Gesellschaft, aber eine Zensur wie durch die entstandenen Auswüchse der „political correctness“ kann nicht der richtige Weg sein. Integration muss durch Aufklärung einerseits und Toleranz andererseits erreicht werden. Bemühungen einer linken Minderheit, der Mehrheit ihre eigene verschwurbelte Weltsicht aufzuzwingen, sind inakzeptabel und Parteien, die dies unterstützen, sind für mich nicht wählbar. Ich habe meine Kinder nicht zu aufrechten Demokraten erzogen, damit von der anderen Seite durch die kalte Küche eine andere Diktatur errichtet wird.

Michael Busch

Was sind die Ursachen?

Die Analyse von Herrn Iken ist beeindruckend und deprimierend. Leider spart sie zwei Fragen vollständig aus: Was sind die Ursachen dieser Entwicklung weg von einem Zustand (scheinbar) stabilen gesellschaftlichen Zusammenhalts hin zu individueller Zersplitterung? Was könnte das zumindest nachvollziehbare Anliegen derjenigen sein, die diesen Weg gehen? Ich vermute, dass ein wesentlicher Impuls zu dieser Entwicklung aus der neoliberalen Wende vor etwa 50 Jahren kommt. Seither machen immer größere Teile der Gesellschaft ihr eigenes Ding und kassieren ab.

Christian Lorentz

Räder parken Fluchtwege zu

1. Juni: „Hamburgs erstes Fahrradparkhaus eröffnet. An der U-Bahn-Station Kellinghusenstraße wurde das öffentliche Parkhaus für Fahrräder eingeweiht. Es bietet Platz für 600 Räder“

Nur allzu gern präsentiert sich der grüne Verkehrssenator Tjarks als Sachwalter des Fahrradverkehrs in Hamburg, nun auch des ruhenden, indem er bei der Einweihung eines (architektonisch zweifellos gelungenen) Fahrradparkhauses schon eine „echte Mobilitätswende“ beschwört. Vielleicht sollten er und seine Mitarbeiter sich in den dicht bebauten Stadtquartieren einmal umsehen, um festzustellen, wie knapp es um Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vor Häusern und Vorgärten bestellt ist, so dass an vielen Stellen vorgeschriebene Fluchtwege und ausreichende Zufahrten für Rettungsfahrzeuge nicht mehr gegeben sind, von Behinderungen der Fußgänger durch angekettete Räder an Zäunen, Laternenpfählen und Straßenbügeln ganz zu schweigen. Trotzdem sind die eifrigen Befürworter einer „Fahrradstadt Hamburg“ mit Rücksicht auf den autofahrenden Wähler und die Gewerbetreibenden nicht bereit, Pkw-Stellplätze umzuwidmen und angemessenen Raum für abgestellte Räder zu schaffen, obwohl nur so das bisher übersehene Problem angegangen werden könnte. Parkhäuser wie das an der Kellinghusenstraße werden da nicht helfen können, da sie erstens Park-and-Ride-Zwecken dienen und zweitens zu befürchten ist, dass sie bald von kaputten Dauerparkrädern vollgestopft sein dürften.

Ulrich Reppenhagen

Eine tragische Geschichte

25. Mai: „Die Akte Arp“

Eine tragische Geschichte über einen jungen Mann, den seine erwachsenen Begleiter und Berater alle ins Messer haben laufen lassen, denn außer dem Betroffenen, haben alle anderen damals die Dollarzeichen in den Augen gehabt. Die Worte von dem Berater Jürgen Milewski, den ich als Fußballspieler sehr geschätzt habe, klingen wie Hohn, denn Bayern kauft keine jungen Talente, um sie aufzubauen, sondern meistens, um sie vom Markt zu holen. Von den Eltern sollte man mehr Verantwortung erwarten können als dem schnöden Mammon zu erliegen. Ich glaube, dass Fiete jetzt den Schritt in seine Heimatstadt wagen sollte, hier würde er mit offenen Armen empfangen werden. Allerdings wird sein Berater schon irgendwo ein gutes finanzielles Angebot raussuchen, um sein Konto zu füllen.

Derk Langkamp