So wird sich nichts ändern

7. Mai: „So will Scholz die Wende schaffen“

Politiker wirken wie manisch-depressive Patienten, während der Legislaturperiode – möglichst nichts falsches sagen oder tun, d. h. am besten nichts tun und vor der Wahl manisch aufdrehen. Da werden Wahlkampflokomotiven mal eben aufgebaut wie Martin Schulz bei der letzten Wahl, die sich als Rohrkrepierer erweisen, weil deutsche Wähler auf solche Manipulationen nicht reinfallen, da werden im Eilverfahren mal eben Hunderte neuer Spitzenbeamter bestellt, eine Form der legalen Korruption, die nach der Wahl in den Ruhestand versetzt werden, um Platz zu schaffen für neue Posten. Ansonsten regieren in Deutschland die Parteidelegierten. Das gemeine Volk ist ja zu dumm, um sich einen repräsentierenden Bundespräsidenten zu wählen, das erledigen die Wahlmänner/-frauen. Innerhalb der Parteien werden von den Delegierten nicht die fähigsten Politiker gewählt, sondern diejenigen, die am angenehmsten sind, Beispiel AKK. Vor der Wahl wird plötzlich viel auf Glaubwürdigkeit gesetzt, wovon vor allem die Grünen profitieren. Dabei ist allen Bürgern klar, dass in der Klimakrise am deutschen Wesen die Welt nicht genesen wird, vor allem wenn wir konsequent Autoindustrie und Kernenergie abschaffen, zur Fahrradkultur kommen wollen, damit unsere Trümpfe aus der Hand geben und zuschauen, wie im Ausland an der deutschen Landesgrenze neue Atomkraftwerke hoch gezogen werden. Der Höhenflug der Grünen ist nur dadurch erklärlich, dass die anderen Parteien nicht mehr glaubwürdig sind. Dabei, nachzulesen im Internet, besteht der Lebenslauf der grünen Spitzenpolitiker im wesentlichen in einem Politikstudium und Übernahme eines Parteiamtes, statt an der Arbeitsfront tätig zu sein. Mir persönlich ist ein Typ wie Habeck, der in seiner Landwirtschaft gearbeitet hat, lieber als einer, der mal eben Politik studiert hat und mal eben mit Hilfe des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags in Politik promoviert hat. Das deprimierende ist, dass sich nach der Wahl, die zahlenmäßig von den Nichtwählern gewonnen wird, nichts ändern wird.

Dr. Dietger Heitele, Hamburg

St. Pauli weiß wie’s geht

7. Mai: „Welche Profis profitieren von Horst Hrubesch? Der neue HSV-Coach setzt auf junge Spieler. Im Training deutet sich ein Systemwechsel an. Wie er dem Team Selbstvertrauen vermitteln will“

Wie nicht anders zu erwarten, ist der HSV sich treu geblieben und hat wie in den vergangenen Jahren wieder in der zweiten Hälfte der Spielzeit den Aufstieg in die erste Liga versemmelt und verärgert damit die immer noch trotz allem treu zum Verein stehenden Fans. Dieser unmotivierten Truppe fehlt einfach der Kampfgeist und der Wille zum Sieg, daran wird auch Horst Hrubesch in den verbleibenden drei Spielen kaum noch etwas ändern können, da müsste schon ein Wunder geschehen – warten wir es ab und drücken die Daumen. Der jetzt viel zu spät gefeuerte Trainer hat es nicht geschafft, die Mannschaft aufzurütteln und zu motivieren, am besten war er darin, nach einem wieder vergeigten Spiel Statements vor der Presse abzugeben und zu erklären, warum es wieder nicht geklappt hat, ein Aufstieg aber immer noch möglich sei. Der HSV sollte sich mal Nachhilfe beim Hamburger Kiez-Klub St. Pauli holen, die wissen, wie es geht.

Helmut Jung, Hamburg

Mehr Verlierer als Gewinner

4. Mai: „Mehr Rechte für Geimpfte ... aber es gibt noch viele offene Fragen – zum Ansteckungsrisiko, zum Impfnachweis und zum Ende der Testpflicht für Immunisierte“

So sehr es zu begrüßen ist, dass Geimpfte jetzt einen Teil ihrer Grundrechte zurückerlangen, umso mehr führt dies aber auch zu einer Spaltung in der Gesellschaft, denn es gibt momentan noch mehr Verlierer als Gewinner. Gerade junge Menschen, die sich durch ihren Verzicht enorm solidarisch gegenüber älteren Mitbürgern verhalten haben, müssen noch warten bis sie geimpft werden und damit ebenfalls Freiheiten zurückerhalten. Und alle, die sich nicht mit Astrazeneca impfen lassen wollen, werden noch begünstigt, weil sie bei den mRNA-Impfstoffen früher die zweite Impfung erhalten. Dagegen bekommen all diejenigen, welche keine Bedenken gegen Astrazeneca hatten, ihre Freiheiten jetzt später zurück, weil das Intervall zwischen den Impfungen mit drei Monaten viel länger ist. Letzteres wird auch zu taktischen Überlegungen führen und macht damit den Impfstoff von Astrazeneca noch unattraktiver, als er unverdientermaßen schon ist. Bei mir gab es jedenfalls keine Beschwerden. Die Politik sollte sich überlegen, ob man den noch nicht geimpften ein Äquivalent anbietet, etwa durch freies Testen, oder weniger strengen Regeln bei Quarantäne. Noch besser wäre es natürlich die Freiheiten für alle möglichst schnell zurückzugeben.

Peter Westendorf, Hamburg

Mein Dank an die Jugend!

Mit jetzt 66 Jahren und kurz vor der ersten Impfung freue ich mich darüber, dass ich meine Jugend- und Erwachsenenzeit bis vor einem Jahr mit Freude und Freiheit genießen durfte. Unsere heutige Jugend schützt uns Alten seit einem Jahr durch extreme Einschränkungen. Dafür meine Hochachtung und mein Dank an sie! Es muss vermieden werden, dass sie nun wieder zurückstecken, weil alle Erwachsenen um sie herum wieder ihre alten Freiheiten zurück bekommen. Welche Schäden werden dadurch noch vergrößert? Diese Jugend hat nicht nur seelischen Schaden durch die Isolation erfahren, sondern auch durch erschwerte Bedingungen im Bereich Schule und Ausbildung. Wie wäre es, wenn wir Älteren nun für diese Jugendlichen weiter verzichten?

Dagmar Schaffuß, Jesteburg

Das wäre ein Anfang

7. Mai: Leitartikel: „Globale Impf-Solidarität. Die reichen Länder bleiben verwundbar, solange die armen Länder nicht geschützt sind“

Warum handeln wir nicht selbst? Wie ich von bereits Geimpften erfahren habe –und das ist auch mein Empfinden – ist man erleichtert, froh und dankbar für einen Impftermin (die Vergabe in Schleswig-Holstein ist mehr als problematisch!). Sicher wären viele Impflinge bereit, freiwillig einen Euro (wer kann, mehr) für ihre Impfung zu spenden. Es wäre zumindest ein Anfang und für unser aller Gesundheit von großem Vorteil, Länder wie Indien in der Covid-19-Zeit zu unterstützen.

Wilma Häfele

Keine gute Idee der Behörde

6. Mai: „Einbrecher stehlen 50 Laptops aus Berufsschule“

Es darf doch nicht wahr sein, dass die Schulbehörde keine bessere Idee hat, als die Tablets nach dem Unterricht einzusammeln, um sie für Gauner zum Abtransport bereit zu stellen. Warum dürfen die Kinder ihre Tablets nicht mit nach Hause nehmen und am nächsten Tag wieder mit in die Schule bringen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch die Schulbücher nach dem Unterricht eingesammelt werden, um sie am nächsten Tag neu zu verteilen. Mein Appell an die Handelnden in der Schulbehörde: Statt einmal monatlich einen Einbruch mit großem finanziellen Verlust zu riskieren, nutzen sie bitte ihre Schüler als Aufbewahrer der Tablets.

Carl-Heinz Meyer, Braak

Ärgerliche Ankündigungen

4. Mai: „Hamburgs CDU will mehr Senioren ins Internet bringen“

Ich wundere mich immer wieder, wenn Politiker plötzlich Themen besetzen nur weil sie gerade angesagt sind, die sie aber Jahre vorher ignoriert haben. Wir als Verein bieten seit acht Jahren kostenfreie Tablet/Smartphone-Schulungen für Menschen 65+ an und haben mit über 4.000 Menschen 65+ in Hamburg erste Schritte in die digitale Welt gewagt. Sofort nach dem ersten Lockdown sind wir ins Digitale gewechselt und haben am Telefon und auf Zoom mit großem Erfolg weiter Menschen 65+ geschult. Bis heute hat sich bei uns noch nie ein Hamburger CDU-Politiker gemeldet und sich für unsere Arbeit interessiert. Da ärgern mich solche Ankündigungen schon extrem.

Dagmar Hirche, Wege aus der Einsamkeit e.V.