Solidarität mit der Kultur

30. April - 1./2. Mai: „Geimpfte sollen wieder feiern dürfen. Justizministerin Lambrecht will Beschränkungen für Immunisierte aufheben

Wenn wir über Solidarität reden, wem gegenüber sollten wir denn solidarisch sein? Denen gegenüber, die vor Neid ganz grün werden, weil sie sich noch etwas gedulden müssen, bis ihr uneingeschränktes Leben wieder möglich ist? Oder denen gegenüber, die sich gar nicht erst impfen lassen wollen und trotzdem Gleichbehandlung einfordern? Oder der Kultur, den Konzertveranstaltern, den Gastronomen, den kleinen Einzelhandelsgeschäften gegenüber, die das Leben in unserer Stadt lebenswert machen und viel zu lange so idealistisch um ihr Überleben kämpfen mussten, um uns zu unterhalten, uns Freude zu bereiten, die unser Leben in unserer wunderbaren Stadt definieren? Denen sollten wir jetzt eine Chance geben, mit Geimpften und Genesenen sofort, nicht erst im Juni, wieder durchzustarten. Sie haben unseren Respekt und unsere Solidarität verdient. Nicht die Egoisten. Auch Sporteinrichtungen sollten für Geimpfte und Genesene wieder öffnen dürfen. Steht doch zu befürchten, dass die Gesundheitskosten aufgrund von Pandemie bedingten Krankheiten sonst explodieren. Und wir müssen an die Kinder denken, warum gibt es diese Priorisierung von alt nach jung immer noch? Manch einer hat seine Pubertät womöglich bei Homeschooling eingesperrt, in der elterlichen Wohnung erlebt. Und wenn diese dann vielleicht nicht in den Elbvororten liegt und über einen Garten verfügt, sondern aufgrund beengter Verhältnisse zu häuslicher Gewalt führt, ist das wirklich gestohlene Lebenszeit. Wir müssen uns von der Ordnungs- und Gerechtigkeitsversessenheit lösen und endlich Probleme pragmatisch angehen, uns der Geschwindigkeit der Entwicklungen anpassen. Wir leben im schnellen Zeitalter der Digitalisierung, nicht im Zeitalter der Postkutschen und Faxgeräte.

Dierck Beckmann

Warten für die Allgemeinheit

Sehr gut geschrieben, Dierck Beckmann! Aber leider für meinen Geschmack zu sehr aus Sicht der Geimpften. Ich bin mehr als verwundert, dass ganz besonders die Erst- und Zweitgeimpften die Öffnungen vehement fordern. Eines dürfen sie dabei nicht vergessen: Unser aller grundgesetzlich verbriefter Gesundheitsschutz stellen wir zu Gunsten der schon Geimpften zurück. Wir warten zum Wohle der Allgemeinheit ab. Wenn jetzt diese Priorisierten die Rückerlangung ihrer Grundrechte fordern und erhalten sollten, werden wir ein Land der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, der unterschiedlichen Chancen sein. Daraus entsteht ein Land der Neider und Besserwisser. Diese Ungleichheit war definitiv nicht von unseren Verfassungsvätern- und müttern, denen wir das doch sehr ausgleichende und faire Grundgesetz zu verdanken haben, gewünscht. Es geht also nur um das Eine und Wichtigste: Impfen, impfen, impfen! Nur so können wir unsere Probleme lösen.

Lars Mengers

Kritik in angemessener Form

30. April - 1./2. Mai: Hamburger KRITiken: „Dann ist das nicht mehr mein Land. Die Wut, mit der manche auf die Künstler von #allesdichtmachen einprügeln, verstört. Zeit, zur Vernunft zu kommen“

Ich kann Ihrem Artikel nur zustimmen! Man muss die Aussagen von #allesdichtmachen nicht teilen, man kann sie auch ablehnen. Aber die Art und Weise wie Teile der Öffentlichkeit und auch der Presse damit umgehen, ist völlig unverhältnismäßig. Kritik müssen die Künstler aushalten können, aber in angemessener Form. Drohungen, etc. gehören bestimmt nicht dazu!

Rainer van der Meirschen

Lachen muss gepflegt werden

Wer Ironie nicht als wichtiges Werkzeug der Kunst und Rhetorik begreift, wird Mohammed-Karikaturen, Monty Pythons „Das Leben des Brian“, oder Satiremagazine aus dem Schatz der Kultur verbannen müssen. Dabei wird die Gesellschaft nicht nur um eine erhellende, aufrüttelnde und befreiende Kraft beraubt, sondern zugleich ihre Verarmung und Sprödheit befördert, in der das Lachen verkümmert. Gerade dieses muss in Zeiten der Krise umso mehr gepflegt werden.

Dr. Olaf Krämer

Wechselunterricht für alle

30. April - 1./2. Mai: „Schulöffnung für fünfte Klassen. Auch die Jungen und Mädchen der sechsten Klassen nehmen nach den Maiferien am Wechselunterricht teil“

Es ist einfach unfassbar, dass nur ein Teil der Kinder berücksichtigt werden soll. Die fünften und sechsten Klassen sollen zurück in den Wechselunterricht. Was aber ist mit den andern Kindern? Die siebten bis neunten und die elften Klassen sind schon seit Dezember nicht mehr in der Schule. Wahrscheinlich ist das Ziel von Bürgermeister Tschentscher, die Kinder in diesem Schuljahr auch nicht mehr in die Schulen zu holen. Die Schäden (gerade die seelischen), die diese Kinder erleiden, sind gar nicht wieder gut zu machen. Die Zahlen sinken in Hamburg. Nach den Maiferien müssen alle Jahrgänge zurück in den Wechselunterricht.

Anja Wischnewski, Hamburg

Danke für den Newsletter

29. April: „ZUGABE“ – der Kultur-Newsletter des Abendblatts

An dieser Stelle einmal vielen Dank, was Sie uns mittels „ZUGABE“ servieren. So können wir als Hamburger Kulturbegeisterte überleben!

Sigrid Curth,

Freunde des Eichtalparks e. V.