Jetzt effektive Maßnahmen

24. März: „So hart wird der Oster-Lockdown“

Warum ist unsere Regierung nur so hilflos und stochert mit Maßnahmen herum, die ja schon ein Jahr lang kaum etwas gebracht haben? Und trifft dann auch noch seltsame Entscheidungen, einen Donnerstag als freien Tag zu deklarieren, um stattdessen lieber am Mittwoch und vor allem am Samstag vor Ostern für Chaos zu sorgen. Sind die denn jetzt alle verrückt geworden? Gerne hätte ich jetzt einen Helmut Schmidt mit seiner Entscheidungskraft, Dinge zu realisieren, die unkonventionell, aber wirkungsvoll gewesen sind. Warum nicht auch für Hamburg eine Notfallzulassung für Sputnik-V verfügen. Oder gerne etwas mehr Geld für einen schneller lieferbaren Impfstoff ausgeben, das wäre allemal günstiger für eine schnellere Wirtschaftserholung! Unverständlich auch die geplante zusätzliche Verteilung von Impfstoffen an die südlichen Bundesländer, wo doch in Hamburg die Inzidenzzahlen deutlich höher liegen, als z.B. im Saarland. Bereits vor einem Jahr hätte man Produktionsstätten für eine Impfstoffherstellung und potenziell benötigte Chemikalien, Flaschen und Verteil-Logistik planen können, ebenso wie dezentrale Impfmöglichkeiten. Und auch der Datenschutz muss in so einer Pandemie zum Wohle der Gesamtbevölkerung einfach gesetzlich schnellstmöglich bis zu dessen Beendigung ausgesetzt können. Dann wäre eine effektive Nachverfolgung endlich möglich und Herr Scholz könnte viele Milliarden zur Bekämpfung einsparen. Außergewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, die schnell nützen!

Volker Behning, Hamburg

Wir warten auf Impflinge

24. März: „So geht es an Schulen und Kitas weiter“

Ich komme gerade von einer Schicht als Impfarzt in den Messehallen. Der heutige Tag war eher frustrierend! Während Deutschland in einen immer tieferen „Lockdown“ taumelt, warten wir im Impfzentrum auf Impflinge! Der Grund: offensichtlich denken noch immer viele Menschen, das ihre, auf AstraZeneca gebuchten, Impfungen nicht stattfinden und nehmen die Termine nicht wahr. Es muss ein Umdenken zu den Impfungen stattfinden. Die Kanzlerin fordert impfen, impfen, impfen. Ja bitte, dann tun wir das doch auch. Schluss mit den Priorisierungen und soll doch jeder der möchte möglichst bald eine Schutzimpfung erhalten. Die vielen Helfer/-innen, MFAs, Ärzt/-innen sind bereit.

Dr. Thomas Gent, niedergelassener Arzt und Impfarzt in den Messehallen

Testzentren stehen bereit

Warum wird weder im Bund-Länder-Beschlusspapier vom 22. März noch in den Ausführungen von Bürgermeister Peter Tschentscher auf die Möglichkeit des kostenlosen Tests vor einem Verwandtenbesuch hingewiesen? Es stehen 80 Hamburger Testzentren zur Verfügung, auch an den Feiertagen. Dadurch gibt es zumindest die Möglichkeit, sich mit einem Test auch innerhalb der Familie sehen zu können. Warum wird nur „verboten“, statt alle Möglichkeiten des Sich-Treffens zu erwähnen? Fünf Tage Ruhe, das ist nicht nur an der Lebensqualität von uns mit dauernden Durchhalteparolen seit einem Jahr vorbei, sondern ein unverständliches Verlangen.

Gisela Reimer

Amerika zeigt es uns

23. März: „Joe Bidens Impf-Turbo wirkt. Der US-Präsident hat geklotzt: Mehr als 80 Millionen Amerikaner haben bereits eine erste Vakzin-Dosis erhalten – erste Beschränkungen fallen“

Wow, da zeigt uns ein 78-jähriger alter, weißer Mann, was man erreichen kann, wenn man alles, wirklich alles einem Ziel (der Überwindung von Corona) unterordnet. In dem Artikel wird haarklein beschrieben, mit welchen Mitteln man es schaffen kann, innerhalb von 60 Tagen 80 Millionen Amerikanern (einem Viertel der Bevölkerung) eine Erstimpfung zu verabreichen. Gleich neben diesem Artikel wird in einem kleinen Ausschnitt beschrieben, dass Herr Spahn sich damit brüstet, dass in Deutschland immerhin schon mehr als 7,5 Millionen Bürger (etwa neun Prozent innerhalb von 85 Tagen) eine Erstimpfung erhalten haben. Ich (Rentner, 66 Jahre alt) habe mich schon längst damit abgefunden, mein „Impfangebot“ zu erhalten, wenn ich entweder: 80 Jahre alt werde oder die sechste Welle vorbei ist oder alle über 80-Jährigen bereits die vierte Impfung erhalten haben oder fähige Politiker für die Durchführung der Impfkampagne gefunden wurden.

Michael Brockhöft-Kahnert

Fragen über Fragen...

23. März: „Kampf gegen die dritte Welle“

Und weiter duckt sich die Politik weg in der Lockdown-Deckung. Kein Wort in den Medien über die Weiterentwicklung der Strategie, null komma null Perspektive für einen Ausbruch aus der Dauerwarteschleife. Das macht allmählich auch besonnene Zeitgenossen wütend. Nur einige von vielen offenen Fragen:︎ Wann genau impfen alle verfügbaren Ärzte und Fachärzte mit? Heute? Morgen?︎ Was konkret tut die Politik diese Woche, um die Impfstoffproduktion weiter hochzufahren?︎ Wann genau laufen alle Testergebnisse in einheitlicher Software aller Gesundheitsämter zusammen? Heute? Morgen?︎ Wie viele Intensivpfleger sind im vergangenen Jahr eingestellt worden? Wie viele werden diesen Monat eingestellt? Um den seit Jahren bekannten Krankenpflegenotstand wollte sich Jens Spahn ja schon seit Amtsantritt 2018 kümmern, aber auch hier der Offenbarungseid.

Christian Conring, Ahrensburg

Vorsicht und Mut statt Angst

19. März: „Corona treibt Jugendliche in die Sucht. Alkohol, Drogen, exzessiver Medienkonsum: lange Wartelisten für Therapieplätze – und schlechte Prognose danach“

Seit 1987 in Frauenhand

23. März: „Die Präsidentin mit der klaren Kante“

In dem schönen Artikel über die langjährige Präsidentin der Bürgerschaft, Carola Veit, ist zu lesen, dass dieses Amt vor ihrer Zeit „meist älteren Herren vorbehalten war“. Bis 1987 war das so, aber das Hamburgische Parlament war danach in diesem Punkt doch sehr fortschrittlich und frauenfreundlich: Hamburgs höchstes Staatsamt hatten in den Folgejahren diese Frauen inne: Elisabeth Kiausch (1987 und 1991-1993), Helga Elstner (1987-1991), Ute Pape (1993-2000) und Dorothee Stapelfeldt 2000-2004 und 2011). Zusammen mit Carola Veits jetzt zehn Amtsjahren seit 2011 war das Amt in den 34 Jahren seit 1987 bis jetzt also 27 Jahre lang in Frauenhand, was nur von 2004 bis 2011, also lediglich für sieben Jahre, durch die Herren Röder und Mohaupt unterbrochen wurde. Zudem titelte das Hamburger Abendblatt 1999: „Erste Landtagsdirektorin!“ als ich unter meinem damaligen Namen Hoffmann-Riem Direktorin bei der Bürgerschaft wurde – Leiterin der Parlamentsverwaltung – ein Amt, das bis dahin noch nie eine Frau in Deutschland innehatte.

Ulrike Stapelfeldt, Hamburg