Mit dem Virus leben

13./14. Februar: „Gefangen im Lockdown. Wir blicken neidisch nach Taiwan, Neuseeland und Australien – warum nicht endlich nach Münster, Rostock und Tübingen?

Matthias Iken spricht mir wieder einmal aus der Seele. Wann begreifen unsere Politiker sowohl in Berlin als auch in den einzelnen Bundesländern, dass wir lernen sollten, mit dem Virus zu leben. Sehr geschickte und überaus erfolgreiche Vorgehensweisen, wie sie in dieser Kolumne beispielhaft an Münster, Rostock und Tübingen beschrieben werden, sollten genug Denkanstoß sein, von der „Bestrafung“ ganzer Bevölkerungsschichten abzurücken und endlich einen Konsens über die zumindest deutschlandweite Einführung wirklich zielführender Maßnahmen herbeizuführen. Nur im Zusammenspiel mit solchen Maßnahmen und des ab dem zweiten Quartal 2021 zunehmend greifenden Impffortschrittes werden wir der Lage Herr werden, ohne im eigenen Land eingesperrt zu bleiben.

Dr. Roland v. Besser, Oststeinbek

Genialer Artikel

13./14. Februar: „Die Liebe in den Zeiten des Karl Lauterbach. Zum Valentinstag einige Überlegungen zu Eros, Philia & Agape“

Das war ein absolut genialer Artikel in Anspielung auf das Wirken von Karl Lauterbach. Gespickt von Wortwitz und Anspielungen. Ich musste drei Mal das Lesen unterbrechen, da ich so laut lachen musste. Bitte weiter so!

Klaus Brodersen

Mehr Last als Nutzen

13./14. Februar: „Gab es illegale Fällungen für den Bau der S 4? Strafanzeige gegen Bahn. Bürger wollen Bäume halten, bis Gericht über Pläne entscheidet“

Wenn es nicht so traurig wäre, dass schon zahlreiche Baumriesen im Wandsbeker Gehölz von der Bahn gefällt wurden, müsste man sich eigentlich darüber freuen, dass die kritische Aufmerksamkeit für ein gigantisches Güterverkehrsprojekt der Bahn in Hamburg zunehmend den Weg in die Medien findet. Mit Bravour ist es der Marketing-Abteilung der Bahn bislang gelungen, mit dem Feigenblatt des S-4-Neubaus Medien und Umweltschutzverbände abzulenken. Auch die Politik in Hamburg wurde durch weitestgehende Finanzierung des S-4-Neubaus aus Mitteln des Bundes, der seine internationalen Verpflichtungen zum Güterausbau erfüllen muss, auf Linie gebracht. Gemessen an den neu geschaffenen Kapazitäten im Öffentlichen Nahverkehr, laut Anhörungsbehörde rund plus vier Prozent und im Güterverkehr laut Deutsche Bahn rund plus 200 Prozent, wird schnell deutlich, dass die Hamburger mit dem Projekt in der bislang geplanten Form mehr Last als Nutzen davontragen werden. Für viele Bäume im Wandsbeker Gehölz kommt die Aufmerksamkeit leider zu spät. Doch entlang der Strecke in Hamburg sind nicht nur weitere Bäume im Wandsbeker Gehölz, sondern auch Bäume im Naturschutzgebiet Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal bedroht, für die noch durch die Öffentlichkeit dafür Sorge getragen werden kann, dass die Deutsche Bahn ihre nicht korrigierbaren Naturzerstörungen zurückstellt, bis die Gerichte über die berechtigten Anliegen der Hamburger abschließend entschieden haben.

Wolfgang Heins

Einseitige Beratung

12. Februar: „Die 7 größten Fehler in der Pandemie“

Danke für diesen Artikel. Ich würde gerne noch einen achten Fehler anfügen: „Die Beratungsresistenz“. Beginnend damit, dass die eigenen vorliegenden Pandemiepläne missachtet wurden und bis heute kein vielseitig besetzter Krisenstab eingerichtet wurde, haben sich die Regierungshandelnden nur mit Alarmisten und Verbotsbefürwortern umgeben. Deutschland hat als hoch entwickeltes Land vielfältige Kompetenz und zahlreiche hervorragende Wissenschaftler und andere kluge Köpfe. Viele von diesen Menschen haben sich mit vernünftigen Aussagen in die Problemlösung einbringen wollen. Mir persönlich haben viele vorgeschlagenen Konzepte weit besser gefallen, als die ausgeübte Politik. Aber für die politisch Handelnden gab es nur schwarz oder weiß, für mich oder gegen mich. Doch es geht nicht um die Politiker, sondern um die beste Lösung für die Bevölkerung. Mir scheint, es wurden viele sehr vernünftige Ratschläge oder Empfehlungen fahrlässig missachtet. Im Übrigen bin ich dafür, dass im Bundestag und in den Landtagen Untersuchungsausschüsse eingerichtet werden, die das jeweilige Regierungshandeln in der Pandemie überprüfen.

Udo Kellermann

Von Herzen gelacht

13./14. Februar: Karikatur auf Seite zwei: „Haarscharf“

Endlich konnte man mal wieder von Herzen lachen. Diese so gekonnt gezeichnete Karikatur wandert in unserem Seniorenstift von Bewohner zu Bewohner und sorgt angesichts unserer Frisuren für große Heiterkeit. Danke!

Dorothea Kahlén

Ein einziges Debakel

12. Februar: Pro & Kontra: „Ist die Verlängerung des Lockdowns in Hamburg richtig?“

Kein Zweifel: Das Pandemie-Krisenmanagement der Bundesregierung ist ein einziges sachliches und personelles Debakel und wurde ja bereits in den Medien hinreichend behandelt. Skandalös ist allein die Tatsache, dass wir auch nach über einem Jahr Pandemie nicht wissen, wo sich die Haupt-Ansteckungsorte befinden und welche Bevölkerungsschichten nach welchem Schema die Haupttreiber der Infektionsraten sind. Diese nebulöse und gern diskutierte Faktenlage ist der Hauptgrund für die anhaltende Irrfahrt der Regierung mit immer neuen Kurswechseln. Dennoch teile ich nicht das klare „Nein“ zur Verlängerung des Lockdowns. Dass der Verfasser als eine Begründung die „großen Grundrechte unserer Demokratie“ als „unantastbare Rechte der Bürger“ strapaziert, halte ich für unverantwortlich: Diese Rechte gelten selbstverständlich in normalen Zeiten, von denen wir aber derzeit sehr weit entfernt sind. Was jetzt zählt, ist die Infektionsrate weiter zu senken und so die Gesundheit und das Leben von Menschen zu schützen. Ein Abbruch der Lockdown-Maßnahmen wäre vor allem bei den noch nicht abzuschätzenden Auswirkungen der mutierten Viren fatal, etwa so, als würde die Feuerwehr während einer Brandbekämpfung vorzeitig Feierabend machen.

Michael Deil, Bargteheide

Verantwortungsvoll gehandelt

Nein, Peter Tschentscher hat sich nicht bei Herrn Söder untergehakt, um jede Lockerung zu verhindern, wie Matthias Iken unterstellt, sondern er hört auf die Wissenschaft, die sagt, dass es ein viel zu hohes Risiko ist, beim aktuellen Infektionsstand zu lockern, zumal man nicht weiß, wie verbreitet die Mutationen bei uns schon sind. Die Wissenschaftler vermuten, dass die britische Mutation den R-Wert um etwa 0,4 erhöht. Man braucht keine höhere Mathematik, um zu erkennen, dass bei einem aktuellen R-Wert von 0,85 und einer Erhöhung des Wertes um 0,4 und einer Inzidenz von aktuell 67 Neuinfektionen auf 100.00 bei einer sofortigen Lockerung die Zahl der Neuinfektionen sehr bald wieder exponentiell steigt und man von einem Lockdown nach einer kurzzeitigen Lockerung in den nächsten, noch viel schärferen Lockdown kommt. Der Bürgermeister handelt verantwortungsvoll und ist als erfahrener Labormediziner auch nicht darauf angewiesen, sich irgendwo unterzuhaken.

Winfried Wolf

Schnellstmöglich anfangen

11. Februar: „UKE-Studie: Jedes dritte Kind psychisch auffällig“

Die Studie des UKE zeigt sehr deutlich, wie stark Kinder und Jugendliche unter den Folgen des Lockdowns leiden. Besonders für betroffene Kinder aus Risikofamilien soll ein Konzept entwickelt werden. Ich habe viele Gespräche mit solchen Kindern und ihren Eltern geführt und ich denke, dass eine Verbesserung der Situation dieser Kinder ganz dringend nötig ist. Da sollte sich schnellstmöglich eine Gruppe von Fachleuten in Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde daransetzen.

Regina Grabbet