Warum nicht in Hamburg?

29. Januar: „Raus aus dem Lockdown? Pro: Selbstmord aus Angst vor dem Tod ist kein Konzept“

Der von Herrn Iken erwähnte unfassbare Dilettantismus der EU-Kommission zum Thema Impfstoff setzt sich bis in die Hamburger Sozialbehörde fort. Am 11. Januar 2021 bekam ich einen von der Sozialsenatorin unterschriebenen Brief, in dem mir als „Impfberechtigter bevorzugt eine Corona-Schutzimpfung“ angeboten wurde. Seitdem habe ich Tag und Nacht in Telefonaten und E-Mails unzählige vergebliche Versuche unternommen, um einen Termin zu bekommen. Wenn die Impfstoffmengen nicht ausreichen, machen andere Bundesländer es vor: Es werden Wartelisten angefertigt. Das erspart weitere frustrierende Anrufe und Mails mit unbefriedigenden Antworten. Außerdem würde es bei den überlasteten Leitungen eine Entspannung geben.

Hans Garbaden, Hamburg

Tolle Idee – viel Luft nach oben

29. Januar: „SPD fordert: Schwule Paare auf Verkehrsschildern“

Prima SPD, weiter so! In diesen schweren Zeiten noch so wichtige Neuerungen auf den Weg zu bringen – ich muss schon sagen: Alle Achtung! Allerdings, viele werden es nicht verstehen und sich zu Recht fragen: Warum nur schwarze Menschen, warum werde ich als hellhäutiger Mensch diskriminiert? Wo bleibe ich mit meinem über alles geliebten Hund? Warum kein selbstbestimmtes Kind ohne Begleitung? Kein Rollifahrer? Tolle Idee, aber mit viel Luft nach oben.

Dörte Lauerbach

Besser wäre ein Piktogramm

Von allen Seiten, insbesondere von ihrer eigenen (ehemaligen) Basis wird die SPD immer wieder flehentlich-händeringend gebeten, sich doch endlich wieder um die Menschen mit ihren drängenden politischen und wirtschaftlichen Anliegen und Interessen zu kümmern. Die Not ist groß und greifbar, besonders jetzt. Aber nein, eine von den Bedürfnissen der Straße abgekoppelte Funktionärsschicht betreibt unverdrossen weiterhin Symbolpolitik und glaubt damit soziale Gleichstellung vorantreiben zu können. Bevor wir uns in Zukunft durch einen undurchdringlichen Wald diverser identitärer Verkehrsschilder bewegen müssen, bietet es sich an, das Schild ganz androgyn zu halten. Damit erfüllte es die Funktion des Piktogramms, nämlich größtmögliche kulturneutrale Information am ehesten.

Norbert Richter, Henstedt-Ulzburg

Mir ist es Wurscht

Die SPD sammelt Stimmen bei jeder Art von Minderheiten. Dumm nur, dass sie damit die Wähler vergrätzt, die sich grundsätzlich mit wichtigeren Fragen beschäftigen und eine andere Vorstellung von Demokratie haben. Warum, in Gottes Namen, soll die Mehrheit der Heterogenen solche Änderungen akzeptieren? Steuergelder aus den Fenster schmeißen, ist schon lange ein Prinzip der Politik. Reicht es nicht, dass der Erdball mit Radautobahnen überzogen wird, auf denen ein paar Hundert sich austoben dürfen? Ehrlich, mir ist es Wurscht, ob jemand schwul oder nicht schwul ist oder ob er oder sie ein Fahrrad fährt oder nicht. Aber die Gesellschaft in die Form pressen, entspricht nicht meinem Demokratieverständnis.

Sabine Below

Hemmnis für Energiewende

26. Januar: „Schlecht durchdacht. Trotz vieler Mängel sollte das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 fertig gebaut werden“

Im obigen Leitartikel führt Herr Backfisch mehrere Gründe an, die gegen die Nord Stream 2 Gas-Pipeline sprechen. Allerdings fehlen einige sehr gewichtige Argumente gegen dieses Projekt. Im Internet sind Guthaben und Stellungnahmen zu finden, aus denen klar hervorgeht: Die Befürworter überschätzen erheblich die Erdgasnachfrage. Die kurz-, mittel- und langfristige Versorgungssicherheit Europas mit Erdgas ist gewährleistet, und zwar auch im Falle, dass die Pipeline nicht gebaut wird. Es gibt somit keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit für diese Gas-Pipeline. Dieses Projekt schreibt die Verwendung alter Energieträger fort und ist ein nicht willkommenes Hemmnis für die Energiewende. Letztlich ist es schädlich für die Schweinswalpopulation und für etliche Meeresvogelarten.

Harald Vieth, Hamburg

Weichenstellung für Umwelt

Politik-Korrespondent Herr Michael Backfisch diskutiert das Nord Stream 2- Projekt im Hinblick auf unsere Beziehungen zu Putin/Russland. Der Bau der Gas-Pipeline bedeutet aber auch eine Weichenstellung in der Umwelt- und Klimapolitik. Deren Ziel ist, Strom frei von CO2 und radioaktiver Strahlung zu erzeugen. Sollen die Erneuerbaren Energien (EE), die den Strombedarf zur Zeit tageweise zu 100 Prozent, im Schnitt zu 40 Prozent abdecken, durch Gas ergänzt werden? Oder sollen Atom- und Kohlekraftwerke weiterlaufen, bis die Versorgung durch die EE zu 100 Prozent erfolgt? Unter den fossilen Energien ist Gas am umweltfreundlichsten. Es müsste sofort und bevorzugt eingesetzt werden. Umwelt- und Klimaschützer sprechen sich jedoch gegen die Fortsetzung von CO2-Emissionen durch neue Anlagen aus. Die Endverbraucher interessiert zuvorderst eine gesicherte lückenlose Versorgung mit Strom. Können die Apologeten der EE für Nichtexperten nachvollziehbar darlegen, dass diese Versorgung in naher Zukunft allein durch die Erneuerbaren gewährleistet wird? Dass die Pipeline überflüssig ist? In jedem Fall ist es opportun, Nord Stream 2 zu vollenden und sei es nur für einen Katastrophenschutz ähnlichen Einsatz.

Volker Knuth

Wir dürfen sie nicht vergessen

28. Januar: Titelseite: „Hamburg trauert um 1003 Corona-Tote“ und diverse Leserbriefe

Hinter jedem Coronatoten steht ein trauriges Schicksal, trauernde Angehörige, die wir nicht vergessen dürfen und wollen. Aber muss es wirklich ein solches Titelbild sein? Die Idee dahinter finde ich gut, aber etwas weniger reißerisch hätte ich mir vom Hamburger Abendblatt schon gewünscht. Auch dann wäre die Botschaft beim Leser angekommen.

Susanne Rummel, Norderstedt

Lasst uns einander helfen

Warum immer drauf hauen! Ich fand die Titelseite sehr beeindruckend, sie sollte ja nur deutlich machen was für Auswirkung das Virus haben kann. Ich habe meinen Mann letztes Jahr durch eine schlimme Krankheit verloren, trotzdem fühle ich mit jedem, der sich von einer geliebten Person verabschieden muss und so viele zudem einsam versterben. Helfen wir alle einfach mit, dass es nicht noch viele mehr werden.

Karla Schiller

Ich vermisse die Logik

27. Januar: „Daniel Günther legt Ausstiegsplan für Lockdown in Deutschland vor“

Wie schön, dass schon mal ein Plan zum Lockdown aus dem Norden zur Diskussion mit der Kanzlerin ins Auge gefasst ist. Nur, so wie die Kanzlerin in der Vergangenheit gehandelt hat, wird Herr Günther damit wohl auf taube Ohren treffen. Bei seiner Idee erschließt sich mir allerdings nicht, wieso Friseure nach einer Inzidenz von sieben Tagen unter 100 wieder öffnen sollten, Geschäfte aber erst nach einer Zeit von 21 Tagen. Wo ist da bitteschön die Logik? Außerdem werden nach dieser Vorlage Kulturveranstaltungen sicherlich erst im Spätsommer wieder stattfinden.

Lilly Brock

Keine neue Erkenntnis

29. Januar: „Köhlbrandquerung kommt mehrere Jahre später“

Laut Wikipedia hat der Bau der Köhlbrandbrücke vier Jahre gedauert, auch die Golden-Gate-Brücke wurde in vier Jahren erbaut. Dass die Brücke abgängig ist, ist ja nun keine neue Erkenntnis, da hätte man ja mal planen können. Wenn zur Planungs- und Bauzeit dann noch ein mehrjähriger Rechtsstreit hinzukommt, ist die neue Köhlbrandquerung womöglich erst nach 2040 fertig.

Claus Th. Heins, Hamburg