Unbekannter Impfstoff

21. Januar: „Impfgegner in der Pflege sind mir ein Rätsel

Wenn eine Krankenschwester sich gegen Covid impfen lassen möchte, dann kann ich das verstehen, sie wird als Fachkraft schon gute Gründe und es sich überlegt haben. Nicht nachvollziehen kann ich aber ihr Unverständnis für Kollegen, die das nicht wollen. Denn auch die werden gute Gründe haben: Man weiß so wenig über die Impfstoffe. Kann man nach der Impfung noch andere infizieren? Wie lange wirkt der Schutz? Drei Monate, ein Jahr, länger? Gibt es unterschiedliche Nebenwirkungen in verschiedenen Altersgruppen? Wie hoch ist die Wirkung überhaupt? Alles Fragen, auf die es noch keine Antworten geben kann. Entweder ist die Datenbasis noch zu dünn oder der Beobachtungszeitraum zu kurz. Schließlich verstrich von der Entwicklung bis zum Einsatz nur ein Jahr mit entsprechend kurzer Testphase. Nicht ohne Grund dauert die Entwicklung eines Impfstoffes mit Testphasen bis zur Marktzulassung normalerweise fünf bis acht Jahre. Langzeitfolgen kann man naturgemäß noch gar nicht abschätzen. Aus diesen Gründen habe ich für das Unverständnis der interviewten Krankenschwester kein Verständnis.

Stefan Kressin

Erzieherinnen impfen

21. Januar: „Hamburg schaltet bei Kitas auf Notbetrieb um

Nach den Vorgaben der Bundesregierung zum Lockdown erscheint es für die Öffentlichkeit so, als wären Schulen und Kitas geschlossen. Allenfalls soll in Kitas eine Notbetreuung von Kindern möglich sein. Die Lage ist aber oft eine ganz andere: Ich arbeite als Erzieherin in einer Hamburger Kita. In meiner Gruppe (Krippe) werden nach wie vor ca. 70 Prozent der Kinder in die Kita gebracht. Da Körperkontakt zwischen den Erzieherinnen und vor allem den Kindern unvermeidlich und notwendig ist, können Abstandsregeln niemals eingehalten werden. Außerdem ist es nicht möglich, bei dieser Arbeit mit Kleinkindern eine Maske zu tragen. Kinder in diesem Alter sind oft noch nicht in der Lage, nur über die Sprache zu kommunizieren, daher ist die Mimik ein entscheidender Faktor für die Entwicklung des Kindes. Wir arbeiten in vorderster Front in einem Beruf, in dem wir in besonderer Weise gefährdet sind, an Covid-19 zu erkranken. Warum werden wir nicht jetzt geimpft?

Antonia Klein

Verantwortliche Stadtpolitik?

21. Januar: „Streit um Erweiterung der Kita SterniPark“

Das Unternehmen will im verkehrsberuhigten Brachvogelweg direkt neben der Kindertagesstätte der Kirchgemeinde, quasi Zaun an Zaun, eine Großkita verwirklichen. Es soll ein Schwimmbad und eine Küche für die Belieferung weiterer Einrichtungen in die Kita integriert werden. Der Brachvogelweg ist eine sogenannte Spielstraße mit Wohnbebauung. Es gibt an der Kita keine legalen Parkmöglichkeiten. Dennoch werden über diese schmale Zuwegung die Eltern ihre Kinder mit Autos bringen und wieder abholen, die Mitarbeitenden kommen und gehen, die Lieferwagen und Lkw die Rohstoffe für die Küche liefern, die Abholung der Essensreste und die Altfettentsorgung sowie die Auslieferung der Essen vornehmen. Es steht zu befürchten, dass das Schwimmbad auch an Sonnabenden und Sonntagen. Dieser Träger vertritt nicht die Interessen der Kinder und deren Familien, sondern seine eigenen. Integrative und verantwortliche Stadtteilpolitik sieht anders aus.

Tomas Ciura, Hamburg-Lurup

Regional einkaufen

20. Januar: „Die Wut der Bauern. Landwirte klagen über niedrige Preise und hohe Erwartungen“

Die Landwirte gehen baden, während die Discounter in Geld baden! Lidl, Kaufland und REWE erwirtschaften Millionengewinne und verfügen über Rücklagen in Milliardenhöhe. Es ist nicht einzusehen, dass diese Konzerne sich auf Kosten der Bauern bereichern, und die Europäische Union die Verluste ausgleichen soll. Unsere Landwirtschaft muss erhalten bleiben, damit wir Verbraucher regional einkaufen können, denn dieses Bewusstsein setzt sich immer mehr durch.

Karin Harms, Bad Oldesloe

Mehr Mut machen

19. Januar: „Pro und Kontra: Brauchen wir einen härteren Lockdown?“

Das durch Medien und Virologen veranstaltete Dauerfeuer zeigt bei Mandatsträgern und weiten Teilen der Bevölkerung massive Wirkung. Es gilt, permanent neue Ziele zu erreichen, dauernd wird eine neue Sau durchs Dorf gejagt und das in immer kürzeren Abständen. Wir haben zu viele Intensivpatienten, zu wenig Beatmungsgeräte, zu wenig Personal, einen neuen gefährlicheren Virus, nein, er ist doch nur viel ansteckender, eine Inzidenz von unter 100 gilt als Ziel, oder doch lieber 50? Fakt ist aber, es sterben ganz überwiegend Menschen von deutlich über 80 Jahren mit meist massiven Vorerkrankungen, die Zahl der Intensivpatienten geht zurück und das, obwohl wir Weihnachten und Jahreswechsel entgegen jedem Rat in größerem Familienkreis verbracht haben. Ganze Industriezweige und damit auch Jobs verschwinden, Familien werden an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht, weil Homeoffice und geschlossene Schulen und Kitas nicht unter einen Hut zu bringen sind, Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten suchen aus Angst keine oder zu spät die Kliniken auf, unsere Jugend wird zukünftig mit finanziellen Belastungen konfrontiert, die an Nachkriegszeiten erinnern... Anstatt aber, die wirklich kleinen vulnerablen Gruppen massiv zu schützen, wird weiterhin mit Schmiedehammer auf die weichgekochte Gesellschaft eingedroschen, die eh schon entnervt, verunsichert und orientierungslos dahin mäandriert und in der nächsten Talkshow erfährt, dass alles doch viel schlimmer ist als bisher gedacht. Statt von verantwortlichen Politikern Mut gemacht zu bekommen (wir schaffen das), denkt der schräg intonierte Chor der Ministerpräsidenten mit seiner Dirigentin nur über einen weiteren und schärferen Lockdown nach.

Michael Wiedemann

Risikogruppen schützen

In der zweitgrößten Stadt in Deutschland sinkt der Inzidenzwert, der ja neuerdings das Maß aller Dinge und Entscheidungen ist, trotz Weihnachten und Silvester, stetig weiter, aber Herr Tschentscher fordert härtere Maßnahmen. Statt endlich die Risikogruppen, die seit letztem März bekannt sind, mit allem Einsatz von Material und vor allem Personal zu schützen, sollen wieder alle Schulen und vor allem Kitas geschlossen werden, obwohl gerade in den Kitas keine größeren Ausbrüche vermeldet wurden. Und wie es beim Homeoffice, das in der Tat ausgeweitet werden muss, in Familien mit Kindern zugeht, die nebenbei unterrichtet und bespaßt werden wollen, können sich die politisch Verantwortlichen offensichtlich nicht vorstellen. Das gerade in den Alten- und Pflegeheimen die Infektionen und Todesfälle wieder steigen, ist doch der eigentliche Skandal. Auch meine Schwiegermutter ist letzte Woche in ihrem Pflegeheim an/mit Covid-19 gestorben. Aber daran haben nicht die Kranken- und Pflegeeinrichtungen Schuld, sondern die Politik und die Wirtschaft, die diese Bereiche seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten kaputt gespart haben. Und deshalb sollen jetzt wieder die „normalen Bürger“ ein- und ausgesperrt werden, damit die Kranken- und Pflegeeinrichtungen nicht überlastet werden. Ich bin bestimmt kein „Corona-Leugner“, aber ich frage mich doch, warum angeblich immer noch die meisten Bürger mit den Maßnahmen der Politiker einverstanden sind.

Frank Reimer

Ungerechte Verordnung

16./17. Januar: „Der Aufschrei der Blumenhändler“

Wenn Blumen nicht zu den „Waren des täglichen Bedarfs“ gezählt werden, weshalb dürfen Lebensmittelhändler, Drogerien und sogar Tankstellen welche verkaufen? Wenn in einem Blumengeschäft nur jeweils ein Kunde mit Maske bedient wird, werden sich keine Schlangen bilden. Wo ist der Unterschied zu anderen Geschäften mit dem Verkauf des täglichen Bedarfs? Trotz Verständnis für viele Anordnungen und Verordnungen ist vieles widersprüchlich und ungerecht!

Ingeborg Ripp