Impfthema ist miserabel gelöst

15. Januar: Der große Ärger um die Impftermine

Ein heißes Thema haben Sie uns präsentiert. Dazu gehört auch, dass es nur ein Impfzentrum in Hamburg gibt, ein großer Unsinn, wie ich meine. Meine Frau ist 78 Jahre alt und schwerbehindert. Mit der Bahn könnte sie gar nicht anreisen und mit dem Auto kann ich sie aus gesundheitlichen Gründen auch nicht bringen. Da bleibt uns nur eine Taxe, ob meine Frau das kräftemäßig schafft, weiß ich nicht. Wir benötigen sicher alles in allem ca. drei Stunden. Dazu kämen für beide Impftermine rund 300,- Euro Taxikosten hinzu. Wir könnten uns das wohl leisten, aber es gibt sicher viele, die das nicht können. Das ganze Impfthema ist vollkommen unausgegoren und miserabel gelöst. Mein Vorschlag wäre, wie in England, Impfungen auch in Apotheken oder Arztpraxen zu ermöglichen, jedenfalls dort, wo die Kapazitäten vorhanden wären. Dieter Craasmann

Ich bin maßlos enttäuscht

14. Januar: „Wir haben die Lage unterschätzt“

Erfreulich, dass die Behörde rund 114.000 Einladungsschreiben an Hochbetagte verschickt hat. Leider stehen zurzeit weder die erforderlichen Impfdosen und daher auch nicht die nachgefragten Termine zur Verfügung. In großer Sorge um meinen 87-jährigen Schwiegervater habe ich heute über 70-mal versucht über die 116117 jemanden zu erreichen. In drei Fällen gelang es zumindest in die Musik-Warteschleife zu kommen. Nach Wartezeiten zwischen zehn und 20 Minuten erreichte ich dreimal eine Mitarbeiterin. Antwort beim ersten Mal: "Die Impftermine sind bis Mitte Februar ausgebucht." Antwort bei zweiten Mal: "Bitte rufen Sie um 14.00 Uhr wieder an." Antwort bei dritten Mal: "Versuchen Sie es bitte um 16.00 Uhr wieder, dann gibt's neue Termine." Natürlich auch dann Fehlanzeige. Für mich hört sich das alles nach einer grandiosen Fehlplanung an. Warum wird man immer wieder vertröstet? Dadurch steigert man nicht die Impfquote sondern nur die Anzahl der Telefonate. Warum versendet die Behörde 114.000 Briefe, wenn der erwartbare Andrang gar nicht abgearbeitet werden kann? Warum werden nicht einzelne Alterskohorten der über 80-Jährigen separat und nacheinander eingeladen? Ich schlage der Senatorin für Gesundheit vor, dass sie sich selbst durch Anrufversuche einen Eindruck von dem Chaos verschafft, ehe sie sich im Abendblatt zitieren lässt: "Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie es zwei- oder dreimal versuchen müssen.“ Ich bin über diese Fehlplanung maßlos enttäuscht und verärgert. Reinhard Fiedler

Unterste Schublade

13. Januar: "Geht Himmelmann juristisch gegen den FC St. Pauli vor?"​

Ich bin seit 1955 (!) Fan vom FC St. Pauli, aber was sich die Verantwortlichen dieses Vereins geleistet haben, spottet jeder Beschreibung. Torwart Robin Himmelmann, der sich nichts hat zu Schulden kommen lassen, so zu degradieren, ist nicht St.-Pauli-like und ist schon rein menschlich gesehen unterste Schublade. Statt ihre Torhüter verbal zu stärken, wurde schon beim Wechsel zu Svend Brodersen von einem eventuell zu verpflichtenden vierten Torhüter gesprochen. Vielleicht hatte Brodersens Fehler in Würzburg ja auch damit zu tun... Wenn der FC. St. Pauli noch den Klassenerhalt schafft, was schon bei der Ausgeglichenheit der Mannschaften in der 2. Bundesliga eine kaum lösbare Aufgabe wäre, hat es am wenigsten mit der selbst verschuldeten Torwart-Diskussion zu tun. Spieler wie Veermann, Diamantakos und Moeller-Daehli wurden nicht gleichwertig ersetzt und die Torhüter sind die Bauernopfer. Trotzt allem hoffe ich, dass der FC St. Pauli den Klassenerhalt noch schafft. Dieter Volkstädt

Sie sprechen mir aus der Seele

14. Januar: „Homeschooling: Der ganz normale Wahnsinn“ und „Der Streit um die Schule“

Vielen Dank für die beiden Artikel. Sie sprechen mir aus der Seele, das ist auch bei mir der Alltag zu Hause mit drei Kindern: 10, 14, 18 Jahre. Ist es politisch nicht eher sinnvoll, die Gesellschaftsgruppen Kinder und Eltern zu fördern, damit nach dieser Krise die kommende Generation so gesund wie möglich – psychisch, körperlich und geistig gesund auf allen Ebenen – der Gesellschaft zur Verfügung steht? Wie wichtig ist es denn, dass die zukünftigen Steuerzahler, die später die finanziellen Folgen der Krise meistern werden müssen, heute die optimalsten Entwicklungsmöglichkeiten bekommen? Im Moment ist es doch so, dass sie die meisten Defizite erleben: Bewegungsmangel, Bildungseinbußen, soziale Entwicklungsstörungen. Und diese auch gegebenenfalls nicht wieder aufholen werden können, weil vieles in der Entwicklung aufeinander aufbaut. Also, danke für die Artikel und bitte weiter so, damit endlich mehr Menschen wachgerüttelt werden und die Kinder wieder gesund Kind sein dürfen – und wir Eltern auch nur Eltern! Maike Neubert-Eichner

Kritik ernst nehmen

12. Januar: "Bornplatzsynagoge: Bejarano und Parnass skeptisch"

Die Kritik von Ester Bejarano und Peggy Parnass, statt einer Replik der Synagoge, ein Haus der Begegnung am Joseph-Carlebach-Platz zu errichten, sollte man ernst nehmen! Ich halte den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge für richtig, allerdings nicht als einfache Rekonstruktion des Gebäudes. Eine reine Nachbildung ist meines Erachtens nicht zielfördernd, ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzten. Meine Überlegung: Der ehemalige Luftschutzbunker auf dem Carlebach-Platz wird nicht abgerissen, sondern in den Synagogen-Nachbau integriert. Im ehemaligen Bunker kann dann die von Ester Bejarano vorgeschlagene Begegnungsstätte entstehen. Dieser dann entstehende städtebauliche Widerspruch aus einem Bunker, der in die dann "angeknabberte" Synagoge ragt, hätte die Kraft, für jetzige und künftige Generationen den Wahnsinn des Nationalsozialismus auch baulich deutlich zu machen. Götz Gerhardt, Lokstedt ​