Arbeitsplätze in Gefahr

13. November: „Fusion im Hafen – der Machtkampf beginnt. Die beiden Unternehmen HHLA und Eurogate ringen um die Führung im neuen Gemeinschaftskonzern.“

Das zu einer Vertretung von Arbeitnehmern auf regionaler und betrieblicher Ebene auch immer Kompromisse gehören, ist klar und auch unstrittig. Nur was die Hafenbetriebe jetzt versuchen, ist schon abenteuerlich. Eine durch Corona getriebene Wachstumsdelle soll genutzt werden, um alles was an technischen Möglichkeiten vorhanden ist, umzusetzen. Wenn jetzt die Eurogate-Gruppe massiv Einsparungen ankündigt, hat das Auswirkungen auf den Marktbegleiter. Dieser heißt HHLA. Auch hier wurden bereits hohe Einsparungspotentiale aufgezeigt. Das heißt, die Abwärtsspirale für eine Menge Arbeitsplätze ist in Gang gesetzt. Allein diese Diskussionen um eine Menge der zukünftigen Arbeitsplätze im Hafen wird sicher „dankbar“ von den Umweltverbänden aufgenommen. Die Frage, weshalb eine immer teurere Fahrrinnenanpassung stattfindet, wenn immer weniger Steuereinnahmen für die Stadt generiert werden, sollten sowohl von den jeweiligen Unternehmensleitungen wie auch von der Wirtschaftsbehörde mitgedacht werden. Zum Abschluss noch eine gänzlich politische Sicht. Was bei einem radikalen Arbeitsplatzabbau in sämtlichen Branchen für zukünftige Wahlergebnisse am rechten Rand passieren kann, sollte bei diesen Prozessen allen Protagonisten ebenso klar sein.

Thomas Nahr, Buchholz

Entlastung für Hauptbahnhof

13. November: „Zweiter Citytunnel für S-Bahn: Was der Bund plant. Unterirdisch über Dammtor, Schlump und Doormannsweg zum Fernbahnhof Altona?“

Wieder einmal ein Schnellbahnprojekt ausschließlich für den Hamburger Norden in einem nahverkehrsmäßig top versorgten Gebiet. Eine Entlastung des Hauptbahnhofs unter Einbeziehung desselben? Zunächst einmal wird es dort durch jahrelange Baustellen noch enger und dann gehen immer noch alle Linien über den Hauptbahnhof. Warum plant man nicht einmal ohne diesen überdimensionierten Knotenpunkt? Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi hat vor einigen Monaten den Vorschlag einer Untertunnelung der Elbe für die S-Bahn von Neugraben nach Altona vorgeschlagen. Warum wird dieses Projekt nicht weiter verfolgt? Man könnte den größten Arbeitgeber Airbus anbinden und durch die Entzerrung des S-Bahnnetzes eine echte Entlastung des Hauptbahnhofes erreichen.

Lutz Weiser, Hamburg

Ohne geregelte Abschaltung

13. November: „Atomausstieg wird noch teurer. Verfassungsrichter kippen Entschädigungsregelungen für Energiekonzerne. Vattenfall setzt sich vor Gericht durch“

Das kommt davon, wenn sich eine Bundesregierung vor den Karren einer blinden Ideologie spannen lässt. Vor dem Hintergrund des auch damals schon erkennbaren Klimawandels wäre es geboten gewesen, die Laufzeit der Kernkraftwerke, wie ursprünglich auch geplant, zu verlängern bis ausreichend erneuerbare Energie zur Verfügung steht. Dann hätte eine geregelte Abschaltung der Kohleverstromung die deutsche CO2-Bilanz nachhaltig verbessern können. Das Problem der Endlagerung war damals nicht anders als heute. Es ist wirklich nicht zu erkennen, warum in weltweit anderen Ländern, gerade im benachbarten Frankreich, die Kernkraft immer noch eine der Grundlagen der Energieversorgung darstellt, während im Industrieland Deutschland die Ängstlichen eine rationale Vorgehensweise aufgrund eines Vorfalls, der unter ganz anderen Rahmenbedingungen stattfand, lautstark blockiert haben und weiterhin blockieren.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Auf der Strecke geblieben

11. November: „Ein deutsches Wunder? BioNTech aus Mainz liefert den ersten Impfstoff gegen Corona – und begeistert die Welt“

Ein sehr lesenswerter Artikel von Matthias Iken, der hoffentlich in allen Ausgaben der Funke Mediengruppe erscheint. Er trifft es auf den Punkt: Deutschland ist (auch) im Hinblick auf Biotechnologie auf der Strecke geblieben. Immerhin beweisen Firmen wie BioNTech und Curevac, dass das wissenschaftliche Potenzial durchaus vorhanden ist, aber es bedarf offenbar privater Investoren und ausländischer Partner, um sich entwickeln und entfalten zu können. Unsere Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik hat zukünftige Herausforderungen zumindest teilweise entweder nicht vorausgesehen (Digitalisierung, Netzwerkausbau) oder ideologisch anders bewertet und sogar abgelehnt. Matthias Iken stellt zu Recht heraus, dass es einer anderen Einstellung bedarf, in der Politik, aber auch in unserer Gesellschaft.

Gerhard Lippe

Fischers Einfluss überschätzt

Für das Ende von Hoechst sind nicht Joschka Fischer und die (verzögerte) gentechnische Produktion von Humaninsulin verantwortlich, da überschätzen Sie (und Herr Hopp) Fischers schillerndes Wirken deutlich. Vielmehr hat der damalige Vorstandsvorsitzende Jürgen Dormann Hoechst „auf dem Gewissen“. Darüber besteht in der einschlägigen Literatur weitestgehend Konsens, ehemalige leitende Mitarbeiter des Unternehmens benennen das sehr deutlich auch in persönlichen Gesprächen, auf Tagungen etc., habe ich mehrfach mit eigenen Ohren gehört.

Prof. Dr. Ulrich Meyer, Apotheker

Wiederwahl finde ich gut

12. November: „Umstrittener Hafenpräsident bleibt im Amt. Gunther Bonz für drei Jahre gewählt. Wirtschaftsbehörde hätte lieber HHLA-Chefin Titzrath auf dem Posten gehabt“

Herzlichen Glückwunsch! Mit überwältigender Mehrheit wurde ein verdienter Präsident des UVHH wiedergewählt. Herr Bonz benennt die Probleme im Hafen (Verschlickung, Überforderung der HPA, nachteilige Preisentwicklung an den Terminals, etc.), so wie es von einem Präsidenten erwartet werden kann. Er ist nicht dazu da, dem Wirtschaftssenator oder der Behörde nach dem Mund zu reden. Und ich finde es gut, wenn er das auch öffentlich tut, so dass sich die breite Öffentlichkeit, die vielleicht nicht so viel mit der Hafenwirtschaft zu tun hat, ein Bild machen kann.

Claudia Polefka

Einsamkeit ist ungesund

9. November: „Hamburger genießen Sonne – oft ohne Abstand. 204 Corona-Infizierte in Pflegeheimen. Tschentscher sieht ,ernste Lage im Gesundheitssystem‘. Inzidenz steigt. Linke kritisiert Senat“

Die nötige Eindämmung der Infektion mit Covid-19 ist das eine, das andere aber ist die Schließung von Stätten, an denen sich einsame und alleinstehende Menschen treffen können. Gerade sie sind auf Angebote und Zusammenhalt angewiesen, geistige Anregung, Seniorengymnastik und ähnliches mehr. Schließungen sind nicht akzeptabel, sondern es müssen Hygienekonzepte erarbeitet werden. Einschränkungen müssen im Einzelfall gerechtfertigt werden und die Notwendigkeit muss belegt sein; die Zeit muss begrenzt sein. Das Versprechen der „Impfung“ ist keine zeitliche Grenze, sondern vage. Man treibt einsame Menschen schlimmstenfalls in die Demenz, die Depression oder in den Selbstmord. Einsamkeit ist ungesund – geistig und körperlich, und je älter der Menschen, um so gravierender können die Folgen sein. Wo werden die Weihnachtsfeiern für Alleinstehende, Obdachlose, Bedürftige bleiben? Die Feiern werden gebraucht, um den Menschen zu zeigen, dass sie als Menschen wahrgenommen werden und nicht nur als „Risikogruppe“ (will sagen: potenzielle Krankenhauspatienten!), Almosenempfänger und letzten Endes als Objekte. Grundrechte sind nicht einfach in Frage zu stellen, sondern auch einklagbar.

Dr. Gabriele Lademann-Priemer

Wer glaubt denn so was?

13. November: „Wie die Mönckebergstraße im Winter erstrahlt“

Weniger Kunden, weniger Autos! Mehr Licht, mehr Umsatz? Blödsinn! Wer glaubt denn so was?

Gerd Schmidtke