Böllern schädigt die Lunge

24. November: „Mehrheit der Deutschen fordert Böllerverbot zu Silvester“ und Pro und Kontra: „Soll das Böllern in der Silvesternacht wegen Corona verboten werden?“

Klar, das Böllern zu Silvester ist in Zeiten der weltweit grassierenden Lungenkrankheit namens Covid-19 zu verbieten. Fast doppelt soviel Feinstaub wie der Straßenverkehr in einem ganzen Monat verursacht, wurde in einer einzigen Silvesternacht in Deutschland in die Luft gepustet! 4000 Tonnen Feinstaub, kleinste Partikel, die in die Atemwege eindringen, Lunge und Organe schädigen können. Vor allem Kinder und Kranke sind gefährdet. Während mehr und mehr Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegen, kaum Luft kriegen oder künstlich beatmet werden, sollten die Freunde des Böllerns diesmal keine Lizenz zur unnötigen Luftverunreinigung bekommen. Nicht die Personengruppen in Partystimmung und die Knallkörper-Opfer in den schwer belasteten Krankenhäusern sind das größte Problem. Es sind die vielen Menschen, die Jungen und die Alten, die sich nicht wehren können gegen zusätzlich verschmutzte Luft, die sie atmen müssen.

Michael Kuball

Noch mehr Arbeitslose

Fordern und verbieten, was sind die Deutschen bloß eine eigentümliche Gesellschaft. Niemand muss Silvester feiern oder böllern. Man kann sich auch schlafen legen oder wie früher in den Dörfern üblich, um 12 Uhr mit einem Sektglas in der Hand vom Stuhl springen. Aber das wird uns wohl auch bald verboten. Man sollte auch an die nächsten 300 entlassenen Arbeitskräfte der Firma WECO Feuerwerk GmbH denken. Wir haben schon genug arbeitslose Menschen, getroffen durch die Corona-Hysterie. Die Politik und Gesellschaft sollte endlich anfangen, den Menschen das eigene Denken zu lassen.

Angela Meyer

Noch eine Luftnummer?

24. November: „Operation Massenimpfung startet. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit ersten Impfungen im Dezember“

Der Gesundheitsminister Spahn hat verkündet, dass ein Corona-Impfmittel ab Dezember zur Verfügung stehen könnte. Hoffentlich ist das nicht wieder eine Luftnummer wie bei der Grippe. Dort hat er alle aufgefordert, sich impfen zu lassen, und als die Bürger dem Aufruf folgten, gab es nicht genug Impfstoffe. Ich warte seit vier Wochen auf einen Anruf meiner Hausarztpraxis für einen Termin. Als gefährdeter Patient wollte ich mich nicht, wie sonst, jedes Jahr am Anfang in die Warteschlange der Impfwilligen einreihen, um Corona aus dem Weg zu gehen. Ich hoffe, dass mich beim Einkaufen weder Corona- noch Grippe-Viren erwischen.

Hartmut Schacht

Es ist gut, das zu wissen

24. November: „Kirsten Boie lehnt Sprachpreis ab. Ehrenbürgerin will Elbschwanenorden wegen rechtspopulistischer Äußerungen nicht“

Danke für die klare Positionierung, Frau Boie. Mag der Ordensname noch so hanseatisch seriös klingen, da ist Grenzziehung angesagt. Der Verein Deutsche Sprache leistet sich einen rechtspopulistschen Vorsitzenden, das Abendblatt nannte einige seiner völlig inakzeptablen Äußerungen. Und wenn der Hamburger VDS-Regionalleiter Kaufmann so wie geschrieben abwiegelt, dann ist es gut, das als Hamburger Bürger zu wissen.

Gerhard Lein

Unbedingt mehr davon!

23. November: „Dissonante Melodien mit vielen Fehlpässen. Starautor Saša Stanišić beschreibt das 1:3 des HSV gegen den VfL Bochum“

Wir hatten uns so auf das nächste Heimspiel des HSV nach zwei Wochen Pause gefreut, und dann diese schwache Vorstellung der Mannschaft und die merkwürdige Aufstellung und Auswechslung des Trainers. Aber heute Morgen dann dieser wunderbare Artikel von Saša Stanišić über dieses Spiel. Bitte unbedingt mehr davon! Allein dieser Schreibstil hat Freude gemacht!

Marianne und Klaus Groenwoldt

Gläsern durchs Smartphone

21./22. November: „Supergrundrecht Datenschutz? Überall werden wegen der Corona-Pandemie Grundrechte eingeschränkt – mit einer Ausnahme“

Die „Hamburger KritIken“ von Matthias Iken stellen genau meine Meinung dar. Jeder, der ein Smartphone nutzt, sollte wissen, dass er gläsern ist. Und da ist es egal, ob man WhatsApp und Facebook meidet. Ich habe einige Freunde, die stattdessen nur die Messaging-Dienste Threema oder Telegram nutzen. Nichts gegen meine Freunde, aber ich finde das lächerlich. Ganz furchtbar finde ich auch die Menschen, die die Corona-Warn-App ablehnen, weil sie meinen, diese App wurde von der Regierung initiiert, um das Volk auszuspionieren. Was für ein Blödsinn!

Kerstin Steinhäuser

Internet ohne Datenschutz

Vier Volkszählungen hatten seit 1950 in der „alten Bundesrepublik“ unbeanstandet stattgefunden. So hätte die fünfte, für die Achtzigerjahre vorgesehene, eigentlich auch routinemäßig ablaufen können, doch hatte sich dagegen eine breite öffentliche Gegenbewegung gebildet, zu deren Wortführern unter anderem Gerda Däubler-Gmelin, die spätere Justizministerin der ersten Regierung Schröder, gehörte. Die Anhänger befürchteten, mittels der Volkszählung ausspioniert zu werden. Das von ihnen angerufene Bundesverfassungsgericht entnahm dem sog. allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Artikels 2 GG ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung, d. h. ein Recht, selbst darüber bestimmen zu können, welche persönlichen Daten ich preisgeben möchte oder nicht. Die herrschende Meinung hat sich rasch dahin gebildet, dass der einzige politisch korrekte Gebrauch des informationellen Selbstbestimmungsrechts darin bestehe, sämtliche persönlichen Informationen zu verweigern, wenn sie vom Staat verlangt werden. Jede Behörde, jedes Gericht, aber auch jeder Arzt, Anwalt und, und, und … zieht sich bei der Ablehnung eines Auskunftsersuchens auf „Gründe des Datenschutzes“ zurück. Internetportale dagegen unterbrechen meine Aufrufe in letzter Zeit immer häufiger mit Popups, die sich nicht wegdrücken lassen, wenn ich nicht irgendwelchen Cookies, deren Zweck (gezielte Werbung) unumwunden zugegeben wird, zustimme.

Hans-Otto Schulze

Bitte mehr zu dem Thema

Endlich einmal klare Worte zu dem Thema. Eigentlich schade, dass es nur so kurz angerissen worden ist. Aber vielleicht bringt das Hamburger Abendblatt in absehbarer Zeit eine ausführliche Darstellung. Wäre schon schön.

Günther Huesmann

Unterricht komprimieren

21./22. November: „Wie kommt die Schule gut durch den Corona-Winter? Das Hamburger Abendblatt hat mit unterschiedlichen Akteuren darüber gesprochen, wie Bildung auch in Zeiten der Pandemie funktionieren kann“

Aus meiner Unterrichtspraxis an Gesamtschule und Gymnasium (vor mehr als 25 Jahren) weiß ich, wie man auf Engpässe reagiert, nämlich mittels Straffen oder fachübergreifender (zeitsparender) Vermittlung der Inhalte. Im Falle der infektionsgefährdeten Schüler wäre es angebracht, wie in der Nachkriegszeit bei Mangel an Räumen einen Vor- und Nachmittagsunterricht einzuführen, bei dem die Lerngruppen geteilt, und die verfügbaren Lehrerstunden mittels geringerer Anzahl an Unterrichtsstunden nutzbar würden. Außerdem sollten die Lehrer(innen) beauftragt werden, die Lerngegenstände auf ein sinnvolles Maß zu bringen. Denn Bildung ist nicht ein Zeichen für das Beherrschen von Stoffmenge, sondern für die Qualität dessen, was die Person zu prägen hilft. Insofern ist die Sorge darum, wegen der Pandemie könnten die Schüler Nachteile haben, doch bestimmt durch den falschen Umgang mit Bildung im Sinne von bloßer Vorbereitung auf gesellschaftlich-wirtschaftlichen Nutzen.

Dr. Wilfried Baur, Hamburg