Meine Hochachtung!

8. Oktober: „Der Richter, der sich nichts bieten lässt. Johann Krieten zeigt in Verhandlungen am Hamburger Amtsgericht stets klare Kante – egal ob eine Kiezgröße, ein Musiker oder ein Immobilientycoon angeklagt ist“

Als Schöffin am Jugendgericht habe ich vor vielen Jahren u. a. Herrn Krieten kennen und schätzen gelernt. Ein Richter, der hart am Gesetz, doch immer mit Augenmaß – bezüglich des weiteren Lebensweges der straffällig gewordenen Jugendlichen – geurteilt hat. Hochachtung! Ach, gäbe es doch mehr Richter seines Schlages.

Jutta Brand

Toll, dieser Richter

Habe den Artikel mit viel Interesse, manchmal Schmunzeln und sehr viel Hochachtung vor diesem Richter gelesen. Toll, dass es noch solche Richter gibt, ich hoffe, er bleibt noch ganz lange im Amt!

Dagmar Kelm

Urlaub ist nicht das Problem

8. Oktober: „Kiel lockert die Einreise-Regeln“

Es ist schon grotesk, immer nur über die Urlaubsprobleme unser deutschen Mitbürger zu lesen. Viel wichtiger ist doch, dass Unternehmer, Selbstständige, Manager und andere Berufstätige ihre Geschäftsreisen durchführen können, es sind diejenigen welche für den Großteil der Steuereinnahmen in diesem Land sorgen und dafür, dass die ausufernden sozialen Wohltaten überhaupt noch zu finanzieren sind. Um neue Aufträge zu erhalten, müssen Kunden, Lieferanten, Hersteller usw. besucht werden, sowas geht nicht vom Homeoffice wie sich einige ahnungslose Sozialpolitiker vorstellen. Ganze Wirtschaftszweige brechen weg, national und international, wir werden zusammen mit der zweiten Pandemiewelle eine bisher nicht gekannte Insolvenzwelle erleben, und trotzdem scheint das noch größere Problem zu sein, im Herbst nicht an die Ostsee fahren zu können.

Klaus D. Köncke

Der Schlüssel zum Erfolg

8. Oktober: „Corona-Infektionen: Senat droht mit Sperrstunde und Alkoholverbot“

Das derzeitig praktizierte Verfahren der Kontaktnachverfolgung funktioniert nur bei Infektionen, die von erkennbar Kranken ausgehen. Die Reduzierung der Übertragungen ist dann lediglich eine Frage von Fleiß und Schnelligkeit. Mit dem Verfahren lässt sich bei Covid-19 aber nur ein kleiner Teil der Übertragungen aufklären. Denn hier geht eine signifikante Quote oder sogar die Mehrheit der Infektionen von Personen aus, die nicht oder noch nicht erkennbar erkrankt sind. Das Aufspüren einer größeren Anzahl unerkannt positiver Personen ist daher der Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen die Pandemie. Sie lässt sich erreichen, wenn die Testergebnisse daraufhin ausgewertet werden, in welchen Begegnungssituationen unerkannt positive Personen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftreten. Das wäre eine Art Rasterfahndung. Der nächste Schritt wären Schwerpunkttests von Menschen in den so als kritisch eingestuften Begegnungssituationen. Bestätigt sich die erhöhte Wahrscheinlichkeit, lassen sich mit größerer Effizienz mehr Kranke ermitteln, zunehmend kritische Begegnungssituationen beeinflussen und die Anzahl der Übertragungen eindämmen.

Dirk Emmermann, Rechtsanwalt,

Hamburg

Es ist nur ein Reförmchen

8. Oktober: „CDU verliert 2021 ein Bundestagsmandat. Das ergibt sich aus der Wahlrechtsreform, die die Große Koalition heute beschließen will. Die Hamburger Unionsabgeordneten stimmten dagegen“

Die Äußerungen der CDU-Abgeordneten machen deutlich, auf welchem hohen Ross sie weiter sitzen (wollen). Sollen sie uns leid tun? Natürlich nicht, denn deren Devise heißt: Bloß nichts ändern, nichts von der Macht abgeben, die anderen (SPD) sind schuld etc. Dabei ist es nur ein „Reförmchen“, das sich hier jetzt abspielt, und die eigentliche Problemlösung ist mal wieder verschoben worden. Von den vorgesehenen 598 Bundestagsabgeordneten (und den damit weniger Wahlkreisen und Kosten) ist man noch mindestes fünf Jahre entfernt. Bis dahin gilt für die meisten Bundestagsabgeordneten: Sie haben wenig zu befürchten.

Ewald Hauck, Hamburg

Dieser Verein ist gemeinnützig

8. Oktober: „Steuer-Razzia beim DFB vor dem Länderspiel. 200 Beamte im Einsatz Verantwortliche sollen Einnahmen aus Bandenwerbung bewusst falsch erklärt haben. Privatwohnungen durchsucht“

Erstaunlich ist nicht der neue Finanzskandal des DFB, sondern die Tatsache, dass dieser Verein gemeinnützig ist. Nichts zeigt die Werte des offiziellen politischen Deutschlands deutlicher, als die steuerliche Freistellung des DFB, während der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und dem soziokulturellen Zentrum „Demokratisches Zentrum Ludwigsburg – Verein für politische und kulturelle Bildung“ (DemoZ), um nur zwei Vereine zu nennen, denen die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Attac konnte sich mit einer Klage erfolgreich gegen die Aberkennung wehren. Übrigens: Die Gemeinnützigkeit des Lobbyvereins der Deutschen Rüstungsindustrie „Die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e. V.“, Sitz Bonn, wurde noch nie in Frage gestellt.

Dagmar Schön, Rechtsanwältin, München

Der DFB reagiert nicht...

9. Oktober: Sportplatz: „Nationalelf reizt nicht mehr – DFB am Tiefpunkt. Im deutschen Fußball reifen immer noch viele Toptalente heran. Doch dass die Begeisterung für das Team ausbleibt, hat Gründe“

Vielen Dank für die Kolumne. Aber mal ehrlich, wundern kann doch niemanden mehr, dass die Nationalmannschaft nicht mehr auf das große Interesse stößt. Es war doch zu erwarten. Im Vorspiel zur WM 2018 in Russland gab es das Theater um Özil und Gündogan. Der „Fall“ hat die Fußballfans gespalten und der DFB reagiert zunächst gar nicht. Der Weltmeister Deutschland versagt dann auf ganzer Linie und scheidet hochverdient in der Vorrunde aus – der DFB reagiert nicht. Der Trainer entscheidet quasi nach „reiflicher Überlegung“ in sehr wenigen Tagen selbst, dass er bleiben darf. Erneut ein Armutszeugnis des DFB, egal wie die Entscheidung ausgefallen wäre, der DFB muss diese fällen und nicht derjenige um den es letztendlich geht. Nationalleague: unnütz wie nichts anderes – und die Nationalmannschaft versagt erneut auf ganzer Linie. Keinerlei Reaktion des DFB. Sehen wir uns die Eliteliga an: Gähnende Langeweile aufgrund der übermächtigen Bayern. Jetzt haben sie mal zwei Spiele geschwächelt und trotzdem gewonnen und alles spricht von Spannung in der kommenden Saison. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren, glaube aber nicht, dass irgendeine andere Mannschaft es schaffen sollte, 2021 den Titel zu holen. Hier wäre jetzt die Chance für den DFB, mal wieder ein wenig Spannung im Fußball zu erzeugen, die in der Bundesliga Mangelware ist. Dann gibt es elendig langweilige Freundschaftsspiele mit nur wenigen ernsthaften Nationalspielern, und ein müder Kick jagt den nächsten. Das Spiel gegen die Türkei, war nur eines davon und muss gar nicht besonders erwähnt werden. Dann kommt, wie im Artikel erwähnt, die Bandenwerbung, dessen Begriff hier tatsächlich eine ganz neue Bedeutung gewinnt und der DFB steht wieder negativ in den Schlagzeilen. Zuvor wurde noch das Verfahren gegen Zwanziger & Co wegen Corona ausgesetzt und lief nun in die Verjährungsfrist hinein. Wieder nur Negatives zum DFB, ein Geschmäckle bleibt. Mich wundert der Frust der Fußballfans nicht und mich interessiert die Fußball-Nationalmannschaft schon seit der WM 2018 nicht mehr sonderlich. Dem DFB geht es mit Bierhoff & Co seit Jahren um Geldmacherei und nichts anderes. Um dem entgegenzuwirken, müsste der DFB wohl komplett neu aufgestellt werden. Nur ein neuer Präsident – und hier hätte es nach dem schwachen Grindel jeder besser machen können – wird nicht reichen. Aber die Verfolgung von ausschließlich finanziellen Interessen haben schon ganz andere Dinge zerstört. Beim Nationalsport der Deutschen ist man auf dem besten Wege, das auch zu schaffen.

Horst J. Löw (nicht verwandt)