Ein klares Jein!

25. September: Corona – fällt der Herbsturlaub aus? Europaweit schnellen die Neuinfektionen in die Höhe. Sichere Reiseländer sind schwer zu finden

Urlaub machen? Ein klares Jein! Achtsamkeit und die Einhaltung der Hygienevorschriften sind dieser Tage oberstes Gebot. Das gilt auch für die Urlaubsplanungen. Egal wo. Urlaub machen mit Abstand und Vernunft ist gefragt. Gegen das Mieten eines Ferienhauses ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden. Große Hotelburgen oder Versammlungen sollte man meiden. Auch das gesellige Treiben an den Promenaden und den Bars von Urlaubsorten sollten gut überlegt werden. Entscheidend für die Ausbreitung des Coronavirus ist die Gruppengröße. Und deshalb ist es sinnvoll, diese vordergründig zu regulieren.

Thomas Köpke, Itzstedt

Unbedingt machen!

25. September: Eine faszinierende Idee für die Zukunft am Köhlbrand

Ich bin begeistert von dem Architekten-Vorschlag für die mögliche Bebauung der Pylone der Köhlbrandbrücke inklusive der Errichtung einer Seilbahn nach dem zukünftigen Abriss der Fahrbahn. Wer sich landläufige Neubauarchitektur in Deutschland heutzutage anschaut, findet überall einförmige Kästen nach dem Motto „quadratisch, praktisch, gut und vor allem billig gebaut“. Hamburg hat hier in der Vergangenheit mit der HafenCity und der Elbphilharmonie konsequent gegenteilige Akzente gesetzt. Der Erfolg bei Touristen und teilweise auch Einheimischen ist Beweis für die Richtigkeit dieser Strategie. Der von Ihnen vorgestellte Entwurf geht in eine ähnliche, städteplanerisch meines Erachtens sehr richtige und wichtige und vor allem ikonische Richtung. Statt eine Stadtikone einfach abzureißen, würde hiermit ein architektonisch-optisches, ein wirtschaftliches und auch ein touristisches Highlight geschaffen. Dies würde der Stadt und zukünftigen Generationen von Hamburgerinnen und Hamburgern zu Gute kommen. Ich habe in den 2010er- Jahren über fünf Jahre in Dubai gelebt und gearbeitet und konnte dort Zeuge werden, wie man eindrucksvolle städtische Architekturvisionen zwar in den Wüstensand, jedoch nicht in den Sand setzt. Hamburg hätte mit dem angesprochenen Vorschlag (wohlgemerkt inklusive der Seilbahn) die Chance auch zukünftig ein Wirtschafts- und Tourismusmagnet zu bleiben, was der Stadt im Konkurrenzkampf der Metropolregionen sicher einen Vorsprung verschaffen wird.

Moritz Bleil

Krisenmanagement – so nicht

23. September: Der große Daten-Schwindel und seine fatalen Folgen. Zwei von drei Gästen in Lokalen tragen sich falsch oder unleserlich ein. Damit ist ihre Nachverfolgung bei Infektionen kaum noch möglich und Leserbrief: Ich bleibe bei ,Biene Maja‘

Wir wissen, dass infolge einer zu großen Zahl mit Covid-19 Angesteckter unser Gesundheitssystem mit seinen Betten und Intensivstationen in den Krankenhäusern überlastet werden kann. In dieser Situation nimmt sich eine Kneipenbesucherin heraus, auf den Kontaktzettel der Gaststätte als Gastnamen „Biene Maja“ zu schreiben und das auch noch als richtig zu propagieren. Sie fordert, dass die Gesundheitsämter von jeder Gaststätte einen genauen Bestuhlungsplan gespeichert haben und für jeden Gast die Aufenthaltsdauer am Tisch oder Tresen sowie weitere „Verhaltensmerkmale“ untersuchen, ehe sie mit Schutzmaßnahmen für die Allgemeinheit eingreifen. Diese Forderung würde nicht nur dem Wunsch nach Datenschutz widersprechen, sondern auch eine Vervielfachung des Personals bei den Ämtern auslösen. Ich hoffe sehr, dass wir diese Krise trotz einiger mit diesem wahrscheinlich besten und freiheitlichsten Staat der Deutschen fremdelnden Bürger trotzdem noch halbwegs gut überstehen.

Bernd Wenzel, Buchholz

Situation nicht verstanden?

Zu Ihrem Brief fällt mir nur ein: Ich kann nur vermuten, dass Sie sich auch in der Bar „Katze“ aufgehalten haben. Sonst verstehe ich Ihre Empörung nicht. Jede(r), die/der sich momentan in einer Bar mit viel Publikumsverkehr aufhält, muss doch damit rechnen, dass die Daten korrekt erhoben und auch ausgewertet werden. Da nützt keine „Pippi Langstrumpf“ oder „Biene Maja“. Haben Sie nicht verstanden, worum es eigentlich geht? Ich denke, die Gesundheitsämter geben ihr Bestes – zu unserer aller Wohl und werden durch derartige Falschangaben nur unnötig belastet. Wer das nicht versteht, hat die ganze Situation irgendwie nicht verstanden! Es tut mir leid, aber bitte denken Sie nochmal darüber nach. Keiner will uns Böses, wir wollen doch alle möglichst unbeschadet durch diese Pandemie kommen! Da tragen volle Bars und Kneipen nicht positiv dazu bei – im Gegenteil, ihnen droht eine erneute Schließung und finanzieller Verlust.

Gerhild Casper

Für uns und unsere Kinder

24. September: Ist das Eis der Antarktis noch zu retten?

Der Artikel mit den Studiendaten von Frau Prof. Winkelmann macht unmissverständlich klar: Klimakatastrophe ist nicht erst morgen, sondern wir sind schon mittendrin. Ideen sind dringend gefragt, wie der zeitliche Ablauf der Klimakatastrophe verlangsamt werden kann. Ideen die zunächst viel kosten mögen, sich aber langfristig bezahlt machen. Geld für Gas- und Ölpipelines, die über Tausende von Kilometern verlegt werden, scheint genug vorhanden zu sein. Für die lebensvernichtende irrsinnige Waffenindustrie ebenso wie für die „Eroberung“ des Weltraums. Warum aber nicht erst einmal unserer schönen Erde eine Überlebenschance verschaffen? Was wollen wir auf dem Mond, Mars oder der Venus, wenn hier in Sibirien, Brasilien, Afrika sowie USA gigantische Wälder u. a. wegen Brandrodung in Flammen aufgehen und dazu führen, dass in Antarktis, Arktis, Permafrostregionen (Freisetzung von Methan), Gletscher immer schneller schmelzen und so die Klimakatastrophe potenzieren! Warum z.B. nicht weltweit multiple Meerwasser-Entsalzungsanlagen bauen, mit Ökostrom klimaneutral betreiben und weltweit Trockengebiete über Pipelines mit dem so gewonnen süßen Meerwasser bewässern? Die Weltmeere sind, wie uns in dem Bericht eindringlich vermittelt wird, dabei überzulaufen. Tun wir doppelt Gutes: Gewinnen wir vormalige Kornkammern zurück, bewalden wir Wüstengebiete, retten wir weltweit mit dem so gewonnen kostbaren Wasser auch die Land- und Forstwirtschaft und versuchen zugleich auf diese Weise dem Ansteigen des Weltmeeresspiegels die Bedrohlichkeit zu nehmen. Gerade die Städte im Bereich der Küstenregionen werden dies künftig zu danken wissen, auch Hamburg. Utopie? Nein, ein Muss für den Fortbestand des Lebensraums für den Homo sapiens – sprich für uns, unsere Kinder und Kindeskinder!

Bernd Heinz, Hamburg

Auf dem Weg zu Klotzhausen

24. September: Der Klimawandel bedroht Hamburg

Auf der ersten Seite titelt das Abendblatt: „Der Klimawandel bedroht Hamburg“ – einen Tag vorher wurde vom Abriss des „Weißen Riesen“ berichtet. Wenn man bedenkt, dass die Bauindustrie 40 Prozent des CO2 in Hamburg produziert und 50 Prozent des Mülls, reibt man sich verwundert die Augen. Da trauert ein Architekt – zu Recht – um ein wunderschönes Gebäude, das angeblich klimatechnisch nicht zu sanieren ist. Was ist das für eine Rechnung? Wenn man die Klimasünde des Abrisses in die Energiebilanz des Komplexes einrechnete, könnte es klimatechnisch noch 50 Jahre bestehen, selbst wenn der Wind durch alle Ritzen pfiffe. Tut er aber nicht. Meines Wissens gibt es einen Sanierungsvorschlag von Herrn Marg (ebenso wie für die City-Höfe), der aber politisch nicht gewollt ist. Unsere rot-grün-regierte Stadt macht einen Kotau nach dem anderen vor „Investoren“, die offensichtlich die Gewinnmaximierung im Sinn haben, das architektonisch Besondere dieser Stadt aber konsequent zerstören. Oder ist unser Senat befallen von der Manie, Wohnraum schaffen zu müssen durch Klotzen, nicht durch kreative Lösungen? Hamburg auf dem Weg zu Klotzhausen, in dem dann niemand mehr diesen neu geschaffenen Wohnraum will oder gar braucht?

Dr. Ursula Augener