Hilfsfonds einrichten

14. September: „Helft uns! Das Leid nach dem Brand im Lager Moria nimmt kein Ende – und die Debatte über die Aufnahme der Flüchtlinge auch nicht

Wenn wir mit wirksamen Maßnahmen warten wollen, bis alle EU-Mitglieder gemeinsam handeln, wird daraus nichts werden. Ständige Mahnungen in Richtung der „Unwilligen“ wird deren Widerstände eher erhöhen. Warum nicht einen offenen Hilfsfonds einrichten, zu dem jeder nach seiner Selbsteinschätzung beitragen kann und so einen positiven Wettbewerb starten?

Christoph Helms

Beeindruckendes Ergebnis

12./13. September: „Politische Geisterfahrer. Die Automobilindustrie war die tragende Säule der deutschen Industrie“

In Ihrer Kolumne schreiben Sie, dass die CO2-Bilanz bei der Produktion von Elektrofahrzeugen viel schlechter als bei Verbrennern ist. Das ist unbestritten. Zur Beurteilung der CO2-Bilanz eines Fahrzeuges sind jedoch nicht nur die Produktion, sondern auch Betriebsstoffe wie Diesel, Benzin oder Batterie-Ladungen über den Lebenszyklus zu berücksichtigen. Leider wird in vielen älteren Studien mit geschätzten Werten gerechnet, da aktuelle Daten bisher fehlten. Eine neue Studie der Technischen Universität Eindhoven hat jetzt ein paar falsche Annahmen korrigiert und die CO2-Bilanz von drei derzeit verfügbaren E-Autos mit Verbrennerfahrzeugen verglichen. Das Ergebnis ist beeindruckend. Denn die Treibhausgaseinsparungen der E-Autos betrugen gegenüber den Verbrennerfahrzeugen 54 Prozent bis 82 Prozent.

Erich Hummel

Jan Fedders SUV

Ihr Artikel hat mir gefallen. Der Abschluss jedoch, mit dem dezenten Seitenhieb gegen die SUV, gab mir Grund zum Schmunzeln. Just auf Seite elf der Ausgabe wird von der Autoversteigerung des verstorbenen Schauspielers Jan Fedder berichtet. Das Auto ein „Ford Explorer“, SUV und dem Foto nach üblicherweise mit 4-Liter-Maschine, 6-Zylinder und Benziner. 13,7 Liter kombinierter Verbrauch und CO2-Emission ca. 350g/km (kombiniert). Aber es könnte auch der 8-Zylinder sein... Was nun? Bleibt der Kollege Fedder uns sympathisch oder muss da was gecancelt werden?

Frank Ladwig

Mehr Demut zeigen

12./13. September: „,Jeder muss sich den Himmel verdienen‘. Der Hamburger Steakhaus-Gründer Eugen Block wird am Sonntag 80. Im großen Abendblatt-Interview spricht er über seinen Glauben, die Familie, Geschäftliches und die Corona-Krise“

Ein Mensch, der das Glück hatte, in seinem Leben seine Fähigkeiten derart erfolgreich umsetzen zu können, sollte zu Dankbarkeit und Demut kommen. Umso mehr, wenn er seinen christlichen Glauben ins Spiel bringt. Dass ein solcher Mensch die Stadt und den Staat jetzt verklagt, weil ihm durch Entscheidungen der Behörden, die unser aller Leben geschützt haben und schützen, vermeintlich Umsatz entgangen ist, ist unglaublich. Andere Unternehmer und Arbeitnehmer haben echte Überlebenssorgen, für Herrn Block geht es darum, dass er den Umsatz des letzten Jahres nicht erreicht hat. Seine persönliche, wirtschaftliche Existenz ist sicherlich nicht gefährdet. Dass in den Block-House-Restaurants die Umsätze zurückgehen, könnte auch damit zusammenhängen, dass Leser seiner Beiträge ihr Geld nicht mehr in seine Restaurants tragen wollen. Mich sieht Herr Block seit seinen Interviews nicht mehr als Gast seiner Häuser.

Kai-Momme Osburg

Geld sinnvoller ausgeben

12./13. September: „Umbau des Friedhofs Ohlsdorf kostet fast 100 Millionen Euro. Teile des Geländes sollen zu Parkflächen werden. Die Wege und Straßen müssen erneuert werden. Jetzt liegt ein genauer Plan vor“

Was für eine unfassbar gigantische Summe für den Umbau eines Friedhofs. Hat Hamburg keine anderen Sorgen? Es gibt so viele Stellen, wo aktuell ganz dringend und nötig Geld gebraucht wird. Mir fallen spontan renovierungsbedürftige oder fehlende Schulen, KiTas, Spielplätze und Bildungseinrichtungen ein. Oder Hilfe, ein Dach über den Kopf und warmes Essen für bedürftige Kinder, Familien, Senioren und Obdachlose. Die Liste ist doch lang. Wäre das Geld hier nicht hilfreicher eingesetzt?

Birgit Lössin

Kinder sind notwendig

11. September: Leserbrief: „Kinder sind keine Götter“ und 9. September: „Viele Kinderlose fühlen sich diskriminiert. Eine Studie des Familienministeriums zu Frauen und Männern mit unerfülltem Kinderwunsch kommt zu einem alarmierenden Ergebnis“

Kinder sind keine Götter, da stimme ich zu, aber es macht keinen Sinn, dieses Thema emotional zu betrachten. Das kann jeder halten, wie er will. Nüchtern betrachtet, sind Kinder aber notwendig, da sie in der Zukunft das Bruttosozialprodukt erwirtschaften müssen und Ideen für künftige Errungenschaften in Technik und Umwelt entwickeln müssen. Darüber hinaus müssen sie für die Ansprüche der Alten geradestehen, wenn diese den Ruhestand antreten möchten und sie werden auch die Pflege übernehmen müssen, wenn die aktuellen Generationen ihre Mobilität verlieren. Wer soll in Zukunft die Verteilungsspielräume erwirtschaften? Die Seniorenresidenzen? Die Pole dieser Diskussion liegen daher auch zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und individuellem Egoismus. Wer wen lieb haben möchte, ist eher eine Gespensterdiskussion. In der Realität ruht man sich doch auf der Gewissheit aus, dass andere es schon reißen werden und das System aufrecht erhalten, damit die Töpfe gefüllt bleiben.

Christiane Dornecker

Die Bäume erhalten

10. September: „U-5-Bau – eine Gefahr für Planten un Blomen? Kritiker befürchten massive Eingriffe durch das Großprojekt“

Mein Herz füllt sich mit großer Trauer, wenn ich lese, dass sowohl Planten un Blomen als auch der Alte Botanische Garten mit größter Wahrscheinlichkeit unter dem Bau der Haltestelle am Stephansplatz leiden werden. Ich bin mit 76 Jahren, die vielleicht das alles nicht mehr miterleben wird, aber was ist mit unseren Nachkommen? Ist es nicht von allergrößter Wichtigkeit, die dort stehenden alten Bäume und Pflanzen für sie zu erhalten? Eine andere Frage, die sich mir stellt, ist: Müsste die U 5 unbedingt in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof geführt werden? Dort treffen sich doch schon alle anderen U- und S-Bahnen und es wäre leicht, von dort in eine U- oder S-Bahn umzusteigen, die die Fahrgäste zur U 5 bringt. Ich denke, es wäre sinnvoller, wenn die U-Bahn direkt vom Nordosten zum Nordwesten führe, d. h. Bramfeld - City Nord - Arenen, dann würde man sich auch den Ausbau des Stephansplatz ersparen. Andererseits verstehe ich nicht, warum sich der Hamburger Senat und der HVV so konsequent und vehement gegen eine moderne Stadtbahn wehren, die schneller, billiger und ohne einen großen Teil der Stadt in eine Baustelle zu verwandeln, gebaut werden könnte?

Karin Schramm

Keine Solidarität

10. September: „Der Kampf um die HSV-Talente. Viele Berater wittern bei Nachwuchsspielern das große Geld. Um die Interessen der Spieler geht es nur selten“

Sie schreiben in Ihrem Artikel zu recht davon, dass der HSV eine Reihe von vielversprechenden Talenten besitzt. Es mag auch sein, dass der HSV und die Spieler in einem Schulterschluss gegen die unseriösen Spielervermittler bestehen werden. Doch dann kommt wie so oft Rudi Völler mit seinen Bayern Millionen und überhäuft die jungen Spieler und ihre Eltern mit Geld und vorbei ist es mit der Raute im Herzen. Beispiele aus der Vergangenheit gibt es mehr als genug. Und ab und an kauft der große FC Bayern und lässt den Spieler dann in der 2. Mannschaft versauern. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und ein Mindestmaß an Solidargemeinschaft der Vereine wurde schon vor vielen Jahren beerdigt.

Gerd Jobmann