Und der Schellfischtunnel?

26. August: Bahnhof Altona verkommt. Immermehr klagen über Verschmutzung und Gelage. Runder Tisch gefordert

Es war ein Fehler, den historischen Bahnhof abzureißen. Wir weinen dem Bahnhof in seiner Schönheit und Ordnung nach. Altona macht jetzt den zweiten Fehler am Bahnhof. Ein Neubau und die Verlegung würden ein historisches und heute ein nützliches Bauwerk vernichten, den Schellfischtunnel. Sein Zugang wird zugebaut und die Nutzung für immer ad acta gelegt. Er war die Hauptstrecke für den Altonaer Fischmarkt und die Transportstrecke für den Elbtunnelbau. Heute könnte er ins Verkehrskonzept für eine Anbindung des Kreuzfahrt Terminals helfen, wenn nicht alles zugebaut und umgebaut wird. Der Tunnel hat Altonaer Geschichte und sollte für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und nicht vergessen werden.

Dieter Schemberger

Nicht so schlimm?

26. August: Auch mit Schnupfen in die Grundschule. Senat passt Regeln für Ausschluss vom Unterricht an Kitavorgaben an. Kritik von Gewerkschaft und Elterninitiative

Meine Ehefrau arbeitet als Sozialpädagogin (die sind nämlich nicht beamtet) in einer Stadtteilschule in Hamburg. Da ausreichende Arbeitsschutzmittel wie FFP3- und FFP2-Masken nicht zur Verfügung stehen, mussten wir uns diese auf eigene Kosten beschaffen. Die Angst vor der unter Umständen tödlichen Covid-19-Infektion greift um, da es inzwischen 40 (!) Verdachtsfälle in der Schule gibt. Nicht so schlimm, akzeptabel sagen die Schulverantwortlichen in Hamburg. Das sieht man als 60-jährige Asthmatikerin natürlich ganz anders. Ich möchte meine (vor-)erkrankte Frau nicht durch derartige Umstände verlieren oder selber erkranken. Alle diese Details und aktuellen Fakten werden einfach nicht wahrgenommen und weggewischt. Und doch gibt es Schulleiter, die aus Eigeninitiative mehr machen, Lüftungsgeräte für jeden Schulraum erproben und beschaffen.

Manfred Puls, Hamburg

Wir müssen noch durchhalten

24. August: Leitartikel: Impfstoff in Sicht! Warum wir auf ein Ende der Corona-Pandemie hoffen dürfen – und aufpassen müssen

Was für ein großartiger Leitartikel von Lars Haider! Genau das ist der Punkt: Wir brauchen (und haben) eine mutmachende Perspektive auf ein Ende des Schreckens, auf ein normales und selbstbestimmtes Leben, auf Reisen, auf Veranstaltungen und Feiern, auf Kontakte statt Isolation, auf Nähe statt Abstand! Wir müssen nicht lernen, mit Corona zu leben! Aber Vorsicht, gerade mit dieser Aussicht sollten die Regeln eher noch verschärft werden: Wir sollten Abstand halten, Besuche (der Innenräume) von Lokalen, Feiern, Veranstaltungen, Reisen usw. vermeiden, um nicht weitere schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu generieren. Die vorhandene Perspektive dürfte die Motivation für dieses Verhalten und dessen Akzeptanz erheblich steigern. Genau diese Sichtweise sollten endlich auch Wissenschaft und Politik deutlich machen: Wir müssen noch durchhalten, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels, und wie schnell vergehen vier, wie schnell sechs Monate.

Klaus Ebert, Hamburg

Die Brücke sollte bleiben

25. August: Hamburg ohne Köhlbrandbrücke? Undenkbar. In zehn Jahren soll die alte Brücke abgerissen werden: Die Politik will sie durch einen Tunnel ersetzen. Aber es gibt Widerstand

Die Brücke sollte bleiben. Das Argument, sie sei zu niedrig für die größten Containerschiffe, kann man kontern, da ja auch ein Tunnel die größten Containerschiffe mit deren Tiefgang begrenzen wird. Und ruft man sich die Worte von Herrn Westhagemann in Erinnerung: wir müssen mit den Nordstaaten wirtschaftlich zusammenarbeiten, könnte das den teuren Tunnelbau überflüssig machen, wenn die größten Containerschiffe in den Tiefwasserhäfen ihre Ladung für Hamburg auf kleinere Schiffe umladen. Die Elbvertiefung könnte man dann auch sparen.

Thomas Schendel

Nicht witzig

26. August: Karrikatur

Ich bin ein großer Freund Ihrer Karikaturen. Die Karikatur zur Verkleinerung des Bundestages ist aber nach meiner Auffassung nicht witzig. Sie verkennt auch die tatsächliche Arbeitsbelastung unserer Abgeordneten, deren Tätigkeit nicht nur aus der Teilnahme an Bundestagssitzungen besteht. Die Arbeit in den Ausschüssen und in den Wahlkreisen wird in dieser Karikatur überhaupt nicht berücksichtigt. Ich bin zwar für die Verkleinerung des Bundestages, dies kann aber nur durch Veränderung des Wahlrechtes geschehen.

Günter Quast, Hamburg

Der Egoismus erwacht

Wie immer, wenn es um eigene Vorteile geht, erwacht der Egoismus. So auch bei den Volksvertretern. Mit jedem Direktmandat einen Listenplatz streichen, würde das Problem lösen und dem (dummen) Volk signalisieren: „Wir nehmen Euch ernst und sparen dort, wo es nicht weh tut.“

Georg Piethe, Hamburg

Mehr Erfolgsgeschichten

24. August: Kommentar: Haben wir es geschafft? Fünf Jahre nach Merkels legendärem Satz

Über die klugen Ausführungen von Herrn Schwennicke habe ich mich in zweierlei Hinsicht gefreut. Zum einen finde ich es belebend, dass endlich einmal wieder ein positiver, überlegter und nachhaltiger Anstoß zu diesem für das ganze Land so bedeutsamen Thema der Integration von Geflüchteten gegeben wird. Gerade in diesen destruktiven Coronazeiten tut das besonders gut. Zum zweiten finde ich es geradezu zwingend nötig, viel breiter und intensiver über Erfolgsgeschichten, von denen es ja wirklich viele gibt, zu berichten. Es muss doch nicht alleine Magazinen wie „Sozialcourage“ überlassen bleiben, darüber in positiven Bildern ausführlich zu berichten. Nach all dem überstandenen und aktuell schon wieder ansteigenden Infektionsgeschehen wäre es doch erfrischend, eine Serie solcher wirklich gut gelaufenen Integrationsgeschichten zu lesen. Das baut auf und trägt vielleicht dazu bei, dieses Thema unter dem wohl etwas zwiespältigen Motto „Wir schaffen das“ zu einer breiten Diskussions- und Meinungsbildungsgrundlage werden zu lassen. Wir brauchen Erfolgsgeschichten und speziell diese, zur Stimmungsaufhellung und Entkrampfung der momentanen Diskussions(un)kultur.

Volker Deising