Fluglärm mit einbeziehen

24. August: „,Steuer darf Wohnen nicht verteuern‘“

Selbst wenn die Politiker im Vorwege behaupten, dass durch die Reform der Grundsteuer unterm Strich keine zusätzlichen Gelder akquiriert werden, und egal für welches der Modelle die derzeitige Hamburger Politik sich entscheidet, es sollte doch unbedingt der unsägliche Fluglärm in die Berechnung der Lage mit einbezogen werden. So würden wenigstens diejenigen monetär ein wenig entlastet werden, die seit Jahrzehnten für die flugwütige Hamburger Bevölkerung und die Touristen die Hauptlast des Lärms tragen müssen und dabei zugleich den giftigen Emissionen ausgesetzt sind.

Angela Lohmann

Jeder muss Rücksicht nehmen

22./23. August: Kinder unerwünscht! Hotels nur für Erwachsene haben Zulauf

Prozentual gibt es mehr familienfreundliche Hotels als Adults-Only-Hotels. Warum wird von einigen wenigen der Anspruch erhoben, auch in diesen Hotels einen Familienurlaub mit Kindern verbringen zu wollen? Haben nicht auch Paare, Eltern und Großeltern das Recht, den Urlaub nach eigenen Wünschen zu verbringen? Natürlich muss es normal sein, dass Kinder im Urlaub dabei sind. Aber genau darum gibt es doch so viele Hotels, die auch kindgerecht und mit entsprechenden Freizeitangeboten und Kinderbetreuung ausgestattet sind. Warum diese Beharrlichkeit, auch mit Kindern ausgerechnet in einem Adults-Only-Hotel Urlaub machen zu wollen? Warum wird Rücksichtnahme von anderen erwartet, aber selbst nicht gelebt?

Sabine Callsen, Ahrensburg

Absolute Bankrotterklärung

Da fehlen mir einfach die Worte und es bleibt mir eigentlich nur die kleine Hoffnung, dass die Verantwortlichen der sogenannten Adults-only-Hotels so viel Anstand besitzen und neben den Kindern dann auch Hunden (denen man ja ähnliche „negative“ Eigenschaften zuweist) den Zutritt verweigern. Anderenfalls müsste man dieses Geschäftsmodell doch wohl als absolute Bankrotterklärung bezeichnen.

Dieter Buchholz

Urlaub vom Kindergarten

Ich arbeite in einem Kindergarten mit 140 Kindern. Ich habe einen wunderbaren Job. Im Urlaub möchte ich genau davon nichts hören. Zur normalen Entwicklung von Kindern gehört, eine andere Lautstärke zu produzieren, als es Erwachsenenohren manchmal guttut. Sind Eltern nicht genauso nervig, wenn sie sich krampfhaft bemühen, ihren Nachwuchs zur Ruhe und zum Stillsitzen zu zwingen? Freuen wir uns doch lieber über viele kindgerechte Urlaubsmöglichkeiten, als uns über ein paar Erwachsenenhotels aufzuregen.

Beate Gelpke

Phänomen unserer Zeit

22./23. August: „Alsterkapitän beklagt ,Ballermannisierung‘“

Die „Ballermannisierung“ ist keineswegs auf die Alster beschränkt und hat wenig mit Corona zu tun. Vielmehr ist sie ein Phänomen unserer Zeit, in dem sich eine zunehmende Rücksichtslosigkeit ausdrückt. In vielen anderen Bereichen unserer Stadt kann man sie ebenfalls beobachten. Es ist immer dasselbe: Die Leute verhalten sich, als wären sie ganz allein auf der Welt, auf der Alster, im Park, auf dem Balkon, oder im Straßenverkehr.

Olaf Krämer, Hamburg

Wachsende Gewaltbereitschaft

19. August: Polizeieinsatz – nötig oder zu hart? 15-Jähriger von mehreren Beamten zu Boden gebracht. Ihr Verhalten wird überprüft

Die Frage muss doch lauten: Warum widersetzt sich ein 15-Jähriger einer Polizeikontrolle? Wir haben in Deutschland kein Problem mit Polizeigewalt, wir erleben eine wachsende Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft nicht nur von Jugendlichen und Migranten gegenüber Polizei und Rettungskräften. Durch solche Videosequenzen in sozialen Medien, die nur einen Ausschnitt der Vorfälle zeigen und dümmlicher Kommentare von Politikern aus dem linken Milieu wird offensichtlich das Ziel verfolgt, die Polizei pauschal zu diskreditieren.

Niko Clauder

Spürbar Grenzen setzen

Da ist in der Erziehung ja wohl einiges falsch gelaufen. Einem 15-Jährigen, der sich derart respektlos gegenüber Ordnungsbeamten benimmt, sollten auf jeden Fall spürbar Grenzen gesetzt werden. Es ist keine Bagatelle, wenn man sich trotz wiederholten Ermahnens uneinsichtig zeigt und auch noch aggressiv reagiert. Es tut mir für die Beamten leid, dass sie nun wieder von vermeintlichen „Gutmenschen“ zu „Buhmännern“ gemacht werden. Wir alle sollten solch respektloses Verhalten nicht dulden und auch entsprechend von Eltern Erziehungstätigkeit einfordern. Bei 15-Jährigen ist die Erziehung weitestgehend abgeschlossen. Es würde mich freuen, könnte dieser Einsatz dazu beitragen, dem Jugendlichen den rechten Weg zu weisen.

Vera Haupt

Warten auf die Endabrechnung

19. August: „Wider die Panik. Corona ist eine sehr große Herausforderung, aber nicht der Weltuntergang“ und Leserbriefe

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd, passend zum ausgesprochen sachlichen Leitartikel von Herrn Iken, mit dem er einen Shitstorm von Leserbriefen ausgelöst hat. Darin fühlt sich ein Mitbürger motiviert, einen angeblich unsachlich angegriffenen Herrn Lauterbach als „ausgewiesenen Fachmann“ zu verteidigen, der aber leider noch nie in seinem Leben als Arzt gearbeitet hat und kurz nach dem Wahlsieg der SPD 1998, nämlich in 2001 von der CDU zur SPD wechselte und inzwischen wieder im Windschatten der Blut-, Schweiß- und Tränenkanzlerin Merkel segelt. Honni soit qui mal i pense. Persönlich schäme ich mich für solche „Kollegen“. Es wird in einigen Leserbriefen unqualifiziert der schwedische Weg abgewertet. Die Schweden haben zugegebenermaßen am Beginn der Pandemie Fehler gemacht, aber stehen inzwischen gar nicht so schlecht da. Lassen Sie uns doch auf die Endabrechnung warten. Wir haben in Deutschland weniger Tote, aber was ist das für ein Leben, wenn der Opa nur eine Stunde in der Woche Besuch von seinem Enkel oder Familie bekommen darf? Das ist ein Sterben auf Raten. So mancher auf der Intensivstation möchte gerne sterben, darf aber nicht.

Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele

Makabre Behauptungen

Die Leserbriefe der beiden medizinischen Sachverständigen machen mich ein Stück weit fassungslos. Unabhängig davon, dass an keiner Stelle der Briefe explizit auf die, wie ich meine, unumstrittenen Regeln Maskenpflicht, Abstandspflicht und Hygiene hingewiesen wird, haben diese Experten wohl etwas missverstanden oder wollen es missverstehen. Nicht die offiziell Verantwortlichen verordnen Panik und Hysterie, sondern rufen unisono zur Besonnenheit auf. Jedoch selbst ernannte Experten, wie Herr Iken und die Leserbriefschreiber, tragen diese Begriffe in die Diskussion, ohne diese mit nachvollziehbaren Beweisen zu hinterlegen. Der Hinweis auf die Hongkong-Grippe ist da eher ein Erkenntnisdefizit und in dem Kontext mehr als fragwürdig. Ich frage mich in diesem Zusammenhang, ob die gleichen Leserbriefe in Bergamo, Madrid oder London erscheinen würden. Ich denke eher nein. Wenn also die Anzahl der Corona-Toten ein Maßstab für Besonnenheit oder Panikmache ist, dann sind solche Behauptungen eher als makaber einzuordnen. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Abendblatt-Sachverständigen demnächst das Anlegen von Sicherheitsgurten und das Tragen von Fahrradhelmen als Hysterie, gemessen an der Anzahl der Verkehrstoten, deklarieren. Ja, und medizinische Vorsorgeuntersuchungen sind dann sowieso reine Panikmache. Gott sei Dank haben wir noch seriöse medizinische Sachverständige und Experten sowie Politiker, die uns bisher gut in der Pandemie begleitet haben.

Dieter Weidel