Die Brücke ist ein Fremdkörper

18. August: Kampf um historische Sternbrücke in Altona – Gutachter gegen Abriss. Denkmalschützer machen mobil: Eine Sanierung sei möglich. Bahn widerspricht und warnt vor Kostenexplosion

Es mag schönere Ecken in Hamburg geben als diesen Kreuzungsbereich, darum geht es aber nicht. Die geplante Brücke stört massiv das Stadtbild und ist ein Fremdkörper. Die Proteste sind nachvollziehbar. Die Bahn hat diese Lösung favorisiert, offenbar ohne alternative Planungen. Vor diesem Hintergrund kann die Bahn kein Mitgefühl erwarten, wenn jetzt Kosten für Um-/Neuplanungen im Raum stehen. Mit der neuen Brücke und deren Optik müssen wir Hamburger Jahrzehnte leben, die Diskussion ist daher mehr als angebracht. Städtebauliche Gesichtspunkte hat die Bahn nicht im Blick, obwohl auch sie die Dominanz des Bauwerks erkennt. Die Möglichkeiten, die Bahn zur Umkehr zu bewegen, sind juristisch offenbar übersichtlich und wahrscheinlich zu spät.

Babo von Rohr

Scheußliches Bauwerk

Während wunderschöne klassizistische Villen in Hamburg überall geschleift werden, soll dieses dunkle, scheußliche und schmutzige Bauwerk erhalten bleiben. Es ist keine Brücke die verbindet, sondern eher eine Demarkationslinie, die Altona von Hamburg trennt. Vermutlich ist dies auch der Hintergrund der Proteste der mehrheitlich alternativen Bewohner. Ob der geplante Neubau hinsichtlich seiner Dimension passt, darüber ließe sich jedoch trefflich streiten.

Jens Dörnbrack

Ohne Leine ins Wasser

18. August: Bundesregierung plant Gassi-Pflicht für Hundebesitzer

Als leidenschaftlicher Hundebesitzer kann ich jede Initiative, dem Hund mehr artgerechtes Verhalten zu ermöglichen, nur begrüßen. Aber sollte man in diesem Zusammenhang nicht auch über den Inhalt und den Umfang der Leinenpflicht nachdenken? Es ist gerade nicht artgerecht, wenn ich mit meinem Hund bei diesem Wetter an der Alster gehe und ihn davon abhalten muss, allein oder mit Artgenossen im Wasser oder am Alsterufer zu toben. Und wenn dann noch ein Ordnungsdienst Bußgelder verhängt, wenn der Hund ohne Leine im Wasser oder am Ufer war/ist, dann ist dies eine „Bestrafung“ des Hundehalters, der seinem Hund artgerechtes Verhalten ermöglichte.

Mathias Pregartbauer

Politiker werden ausgetrickst

17. August: Sein Ziel: Den Grünbunker verhindern. Anwohner Mario Bloem kämpft gegen das Projekt. Früher hatte er eigene Pläne für das Gebäude

Toller Artikel über Stadtplaner Mario Bloem und seinen Kampf gegen den Grünbunker. Nach wie vor werden in den Bauausschüssen der Bezirke und in der Bodenkommission der Bürgerschaft Dinge unter der Oberfläche „gedreht“, oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Investoren versuchen, Politiker und Behörden auszutricksen. Das Sahnestück Holsten-Quartier der ehemaligen Holstenbrauerei in Altona hat gerade das vierte Mal den Investor gewechselt. Politiker können nur zuschauen. Solche „sturen“, „hartnäckigen“, „Politiker nervenden Stadtplaner und Denker“ wie Mario Bloem braucht Hamburg mehr denn je. Denn schon eine Seite weiter im Abendblatt, unter dem Titel „Schon wieder: Neubauten verdrängen historische Villen“ steht genau das, was passiert, wenn nicht mehr Leute sich aktiv gegen die Investoren-„Haie“ wehren.

Andreas Müller-Goldenstedt

Abriss nicht dramatisieren

17. August: Schon wieder: Neubauten verdrängen historische Villen

Wenn der Erhalt alter Villen nicht mehr „sinnvoll“ oder zumutbar ist, sollte der Abriss nicht derart dramatisiert werden. Am verkehrsreichen Lokstedter Steindamm würde sich bei einer Sanierung die Frage nach der künftigen Nutzung und der Verhältnismäßigkeit des Aufwands stellen. Da der Staat den Abriss nicht verhindern kann, stellt sich aber die Frage, warum er solche Bauten genehmigen muss, wie sie daneben entstanden sind. Solche Architektur kann auch jeder Laie mit einem CAD-Programm produzieren. Das Ergebnis erhält nur Berechtigung, weil es als schlechtes Beispiel in die Geschichte eingeht. Wenn das Architekturstudium solche Auswüchse ermöglicht, sollten planende Architekten und genehmigende Stellen ihre Berechtigung zur Berufsausübung nachfragen.

Dieter Karsten, Hamburg

Kinderbonus nicht zielführend

17. August: Familienkassen überweisen ersten Teil des Kinderbonus

Diese Art von Unterstützung für sozialbenachteiligte Kinder halte ich, wie auch das gestaffelte Kindergeld, für absolut nicht zielführend. Sie kommt bei einem sehr großen Teil leider überhaupt nicht an. Der volle Kindergeldsatz für das erste Kind ist noch in Ordnung. Danach ist es sinnvoller, den Kindern indirekt zu helfen. Das geht über kostenlose Bereitstellung von sämtlichen Lehr- und Lernmitteln, beitragsfreie Vereinsmitgliedschaften, kostenfreie ÖPNV-Karten, komplett kostenfreie Kinderbetreuung, usw. Hierbei profitieren alle Kinder direkt und auch die Eltern werden entlastet.

Bernd-G. Thies

Hundehalter sind Schuld

15./16. August: Deutlich mehr gefährliche Hunde in Verwahrung

Herr Gladiator sollte sich ein Beispiel an Schleswig-Holstein nehmen, dort werden Hunde nach Beißattacken als gefährlich eingestuft und nicht nach Hunderasse. Man kann aus jedem Hund einen „gefährlichen“ Hund machen, das liegt am Hundehalter, das sollte Herr Gladiator eigentlich wissen. Wir haben seit 14 Jahren einen Miniatur Bullterrier und haben damit noch nie eine sogenannte gefährliche Situation erlebt.

Renate Fitzler

Wer zahlt bei Unfällen?

18. August: Leserbriefe: Verbannung ist keine Lösung und 14. August:Rücksichtslos auf der Alster und 11. August: Das sind Hamburgs schönste SUP-Touren. Raus aufs Brett und Stadt und Natur genießen

Ich stimme dem Leserbriefschreiber voll und ganz zu, dass die ständig wachsende Masse an rücksichtslosen Freizeitsportlern auf der Alster nicht mehr funktioniert. Rudern auf der Alster habe ich aufgegeben, da es mir keinen Spaß mehr gemacht hat, permanent abzustoppen, weil wieder einmal Kanu-, Schlauchboot- oder SUP-Nutzer kreuz und quer mitten auf den Kanälen fuhren und nicht auswichen oder einen schmalen Kanal in falscher Richtung befuhren. Rücksicht auf andere Wassersportler? Fehlanzeige! Gestern beim Segeln waren viele der „SUPler“ mitten auf der Alster kaum auszumachen. Wir mussten wiederholt Ausweichmanöver fahren. Muss es erst zu Unfällen kommen, bevor es regulierende Maßnahmen gibt? Und wer trägt im Schadensfall eigentlich die Schuld? Ruderer und Segler kennen bestehende Vorfahrtsregeln, halten sich daran und nehmen Rücksicht. Dann funktioniert das Miteinander auf dem Wasser auch.

Susanne Grabler

Regeln einhalten

Als jahrzehntelanger Segler auf der Alster hatte ich immer wieder mit kritischen Verkehrssituationen durch Freizeitruderer und –paddler zu kämpfen. Fast immer fehlt es am Wissen der besonderen Vorfahrtsregeln der Alster rechts vor links, die von den Regeln der Binnenwasserstraßenverordnung abweichen. Hinzu kommt oft noch das Nichtbeherrschen des schwimmenden, teilweise angemieteten Untersatzes. Zu meiner Zeit war das Thema SUP noch kein Problem, da noch nicht in Mode. Es ist hier also überhaupt nicht die Privatnutzung der Alster in Frage zu stellen, sondern das Einhalten der Regeln auf dem Wasser. Auf der Straße müssen sich die Verkehrsteilnehmer ebenfalls an die Verkehrsregeln halten. Und bei Wind und Welle kann der Bremsweg und das Ausweichmanöver schon zu einem Problem werden, zumal dann, wenn man sein Gefährt nicht beherrscht.

Harald Fischer, Quickborn