Kritisch gesehen

14. August: Menschlich gesehen: Gartenträume

Was bringt es dem normalen Leser, wenn Sie schildern, dass die Protagonistin in jeder Lebenssituation eine noch großartigere Alternative gefunden hat? Vielleicht die Erkenntnis, dass Gartengestaltung ein reines Oberschichtthema zu sein scheint?

Peter Callsen, Hamburg

Herr Block ist realitätsfremd

13. August: Eugen Block verklagt den Senat. Der Hotelier und Steakhaus-Gründer fordert Schadenersatz wegen der Corona-Einschränkungen

Herr Block ist nun wirklich kein Vorbild für unsere Gesellschaft und scheint im Hinblick auf die Corona-Pandemie zunehmend realitätsfremd zu sein. Er sollte sich lieber um die Hygienestandards seiner Restaurants kümmern. Vor kurzem besuchte ich das zur Firmengruppe zugehörige Restaurants Jim Block. Während meines Aufenthaltes dort gab es einen häufigen Wechsel an den Außenplätzen. Es wurden in dieser Zeit nicht ein einziges Mal die Tische gewischt, geschweige denn desinfiziert.

Jörg Wilkens

Negative Werbung

Eine bessere Werbung kann ein Herr Eugen Block für seine Geschäfte nicht machen und zwar im negativen Sinne: den Hamburger Senat zu verklagen, wegen der Beschränkungen bei der Corona Pandemie. So viel Intoleranz gegenüber einer Gesellschaft ist schwer begreifbar. Offenbar hat der Unternehmer, Herr Block, nicht verstanden, dass nicht nur seine Unternehmen unter der Pandemie leiden mussten, sondern jede Person in der Gesellschaft hat durch Corona auf irgend eine Weise negative Geschehnisse gegenüber sich selbst hingenommen und hinnehmen müssen. Soviel Borniertheit von einem Unternehmer ist schwer zu verstehen!

Fritz Timm, Sülfeld

Block House: Nein, Danke!

Herr Block klagt gegen den Senat u. a. mit der Begründung, dass „die Herrschaften angstgetriebene Panik gemacht haben, noch immer stünden die Krankenhäuser „halb leer“. Finde den Fehler. Ohne Worte, wirklich. Block House in Zukunft: Nein, Danke!

Petra Holst

Herr Block verklagt Kunden

Letztlich zahlen dann die steuerzahlenden Hamburger Bürger. Herr Block verklagt also seine Kunden. Wenn das man nicht nach hinten losgeht, Herr Block.

Jens Strube

Es geht uns heute doch gut

8./9. August: Das Leid der Kinder in den Kurheimen und Viele der Lehrer waren alte Nazis. Vor 75 Jahren öffneten Hamburgs Schulen wieder. Die oft traumatisierten Kinder lernten nach dem Krieg unter harten Bedingungen

Ich gehöre zum Jahrgang 1935. Auch, wenn während der Schulzeit und der späteren Berufsausbildung nicht alles so lief, wie ich es mir bzw. meine Mutter gewünscht hätten, (mein Vater fiel 1942 in Russland, meine Mutter, die Großeltern beiderseits wurden in Hamburg-Hasselbrook 1943 total ausgebombt) bin ich doch für diese Zeit, für die Leistung von Schule und dem Lehrpersonal dankbar. Ich verstehe die heutige Kritik an dem damaligen System und den Lebensbedingungen nicht, auch nicht an der momentanen Situation. Es geht uns doch heute besser als gut. Zu meiner Schulzeit übten wir bei „Alarm“ das Gehen in den Luftschutzraum, Händchen bei Händchen, klassenweise. Mal hatten wir Früh- mal Spätunterricht. Der Schulunterricht verlief sehr eingeschränkt. Papier war eine Seltenheit. Um überhaupt schreiben zu können, schnitten wir uns von den wenigen Zeitungen, die es gab, die weißen Ränder ab und waren selig, überhaupt etwas zu Papier bringen zu können. Meistens trösteten wir uns mit ausgeliehenen Schiefertafeln und dem Griffel. Nach 1946 gelang es unseren Klassenlehrern Ausflüge, Klassenreisen in Schullandheime und Herbergen zu organisieren, alles lief gut, diszipliniert, bis auf einen Fall, ich erinnere mich noch sehr gut: Ein Mitschüler schlug einen Kameraden mit dem Lederriemen ins Gesicht. Wir regelten derartige Vorkommnisse meist unter uns – es kam der „Heilige Geist“ und dann war alles ausgestanden. Meine Mutter gab mir einen Rat mit auf den Lebensweg, den ich hier weitergeben möchte: Klage nicht über einen kleinen Schmerz, er könnte durch einen größeren geheilt werden.

Joachim Wollert, Hamburg

Korrektur

In dem Bericht Viele der Lehrer waren alte Nazis vom 8./9. August ist uns beim Betexten der Bilder leider ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Eines der Fotos zeigt den Lehrer Dr. Daecke, dieser war allerdings explizit kein Nationalsozialist. Das hat auch Hans-Peter de Lorent, von dem wir dieses Foto erhalten haben, so recherchiert. Da das Foto zusammen mit Täter-Fotos geschickt wurde, ist es in die falsche Sortierung gerutscht. Das tut uns sehr leid, zumal sich auch einige Abendblatt-Leser an diesen Lehrer erinnern konnten und von der Bildunterschrift nachhaltig und zu Recht irritiert waren.

Die Redaktion

Mehr ethische Verantwortung

8./9. August: Der zerrissene Tierpark. Bei Hagenbeck tobt ein erbitterter Kampf: Die berühmte Eigentümerfamilie bekriegt sich vor Gericht, während die denkmalgeschützte Anlage verfällt. Unterstützer fürchten das Ende einer Hamburger Institution

Abgesehen von den Familienstreitigkeiten sollte man sich fragen, ob Zoos und Tierparks heute noch zeitgemäß sind. Als Argument für Zoos wird oft der Artenschutz genannt. Schaut man zu uns Menschen, zeigt sich folgendes Bild: Menschen sperren andere Menschen in Gefängnisse, da diese Straftaten begangen haben. Zu den Tieren: Menschen sperren Tiere in Gehege, um sie zu schützen? Ein Paradoxon! Artenschutz funktioniert anders. Dasselbe kann man auf Haustierhaltung übertragen. Ist ein Leben von Hamstern oder Wellensittichen in Käfigen wirklich lebenswert? Wir Menschen als intelligenteste Art auf der Welt sollten gegenüber den uns unterlegenen Tieren mehr ethische Verantwortung zeigen. Schließlich wollen wir Menschen unser ganzes Leben auch nicht hinter Gittern verbringen.

Janina Reuß

Neuer Müll an alter Stelle

30. Juli: Müll, Lärm, Rücksichtslosigkeit: Hamburger Bezirkschefin reicht es

Es ist neben der bekannten Unsitte, zu Papier- und Flaschencontainern weiteren Großmüll zu stellen, ein neues Phänomen entstanden: Nachts werden Mülltüten und Kartons im Vorbeigehen an irgendwelchen Häusern oder Gartenzäunen abgestellt. Dort stehen sie dann tagelang herum, weil sich niemand für die Beseitigung zuständig fühlt. Und erbarmt sich dann endlich jemand und räumt den Abfall weg, ist das eine Bestätigung für den Verursacher, dass die Sache funktioniert – und prompt steht ein paar Tage später neuer Müll an gleicher Stelle!

Hartmut Clemens Braun

Not macht erfinderisch

13. August: Raus ins Grüne: die besten Picknickplätze. Mit leckeren Speisen und Getränken ins Freie – was gibt es bei dieser Sommerhitze Besseres?

Als Abendblatt-Abonnentin habe ich gern obigen Artikel gelesen, da ich häufig mit Enkelkindern unterwegs bin. Da gibt es aber ein großes Problem: „Oma, ich muss mal!“ Warum hat noch niemand etwas erfunden in Richtung „Reisetoilette“ vielleicht aus einem Automaten auf den Spielplätzen mit entsprechender Entsorgungsmöglichkeit. Die Kitas kennen auch diese Not, Hundegassibeutel hängen überall, aber die Kinder werden vergessen. Jahrelange Erfahrung macht natürlich erfinderisch, denn niemand möchte, dass die Spielplätze als Toilette benutzt werden. Ich wünsche mir, dass die entsprechende Behörde sich dazu Gedanken macht. Da nützen die schönsten Spielplätze nichts.

Bärbel Stövhase, Stellingen