Tiere sind Familienmitglieder

4. August: Flockis letzte Ruhe in Ohlsdorf. Auf dem Friedhof dürfen jetzt Tiere bestattet werden. Der West Highland White Terrier machte den Anfang

Schön, dass nunmehr Menschen mit ihrem vierbeinigen Wegbegleiter gemeinsam eine letzte Ruhestätte auf dem Ohlsdorfer Friedhof finden können. Tiere sind Familienmitglieder, wie auch ich es mein Leben lang empfunden habe, und das Abschiednehmen tut immer weh. Und so bleiben Mensch und Tier auch im Tod vereint. Auch wir im Tierheim Großhansdorf haben nicht nur mit der Vermittlung der Tiere zu tun, sondern sind oftmals auch Ansprechpartner für die Menschen, die ihr Heimtier durch den Tod verloren haben. So können wir ihnen auch diesen Weg des Abschieds aufzeigen.

Monika Ehlers, Tierschutz Ahrensburg-Großhansdorf e. V.

Leichtsinnigkeit wird belohnt

4. August: Corona - jetzt kommt die Testpflicht. Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich ab Mitte der Woche auf das Virus testen lassen. Lässt sich so die zweite Welle eindämmen?

Nun kommt also der kostenlose Pflicht-Coronatest für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Sachlich halte ich den Zwangstest für völlig richtig, die Kostenübernahme durch die Allgemeinheit kritisiere ich jedoch aufs schärfste. Jeder verantwortungsvolle Mitbürger, der sich zum Beispiel vor einer Familienfeier mit älteren Verwandten testen lassen möchte, muss die ca. 100 Euro für den Test aus eigener Tasche bezahlen. Dagegen wird die Leichtsinnigkeit der Risiko-Reisenden auch noch mit einem Gratistest zum Urlaubsende belohnt. Haben wir im Grundgesetz nicht ein Gleichbehandlungsgebot?

Dirk Hasenkox, Quickborn

Belastung für Ökosystem

4. August: Idee: Staudämme für die Nordsee. Zwei Kieler Wissenschaftler wollen Nordsee vom Atlantik abkapseln – als Schutz vor Überflutungen Nordeuropas

Genau solche Ideen belasten unser Ökosystem über die Maßen. Statt Ressourcen zu schonen und umweltschädliche Einflüsse einzuschränken, wird die Technik bemüht, ohne an die Folgen zu denken. Ein solcher Damm würde wahrscheinlich Unmengen an Bau-Sand, der ohnehin global schon Mangelware ist, verschlingen. Hat man sich überhaupt Gedanken darüber gemacht, was solch ein Damm für unser Klima- und Ökosystem in Nordeuropa und weltweit bedeuten würde? Schließlich sind unsere vergleichsweise milden Winter an den Küsten und in unseren Breitengraden dem Golfstrom geschuldet. Diese Wärmepumpe des Erdklimas würde man damit zerstören, was wahrscheinlich gravierende Auswirkungen hätte. Sicherlich ist es eine verlockende Idee der reichen Staaten in Europa, sich so – ohne das Verhalten zu ändern – zu schützen, aber was ist mit ärmeren Staaten, die auf unser klimaschonendes Verhalten angewiesen sind, weil sie sich nicht mit einem Damm schützen können. Wichtig wäre ein Überdenken des eigenen Verhaltens: Wie viel energiebenötigende Technik ist tatsächlich erforderlich, benötige ich immer die neueste Technik, die seltene und seltenste Elemente erfordert, wie viel Konsum an Kleidung und Nahrung ist nötig – und dieses Denken gilt auch für Wirtschaft und Politik. Erst wenn all diese Einsparungen tatsächlich ausgeschöpft sind, kann man vielleicht über diese letzten Möglichkeiten nachdenken.

Rüdiger Ramm

Offene Erfolgsaussichten

1./2. August: Der Machtfahrplan des Christoph Ploß. Schon im Alter von 35 Jahren führt am Bundestagsabgeordneten und künftigen Parteichef mit konservativem Profil in der CDU kein Weg vorbei.

In Ihrem Beitrag haben Sie die beiden Grundströmungen innerhalb der CDU mit konservativ und „liberal“ bezeichnet. Mit konservativ bin ich ja ganz bei Ihnen, was aber die Klassifizierung „liberal“ bedeuten soll, da muss Ihnen wohl ein Irrtum unterlaufen sein. Die Sozialdemokratisierung der CDU ist ja schon etwas älter, das Ergebnis haben Sie zum Teil in Ihrem Artikel beschrieben. Die Anhänger dieser Politik haben das für den Bürger erkennbare Profil der CDU massiv verändert und die Attraktivität von Ole von Beust mit der Attraktivität der Sozialdemokratie verwechselt. Die 11,2 Prozent Wahlergebnis sind ja wohl an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Schauen Sie doch mal in Ihr Archiv, 70er -Jahre, da steht was von Hamburgs drittem Weg in den Sozialismus. Da sind wir wieder, nur mit dem Unterschied, dass die Hamburger Behörden fest in den Händen der Sozialisten, egal mit welchem Parteibuch, sind. Meine Prognose für Christoph Ploß bei der Medienlandschaft in Hamburg konservative Politik zu machen, ist sehr mutig, die Erfolgsaussichten offen. Die FDP ist in Hamburg bereits unter die Räder gekommen, hoffentlich passiert das Christoph Ploß nicht auch noch.

Lothar Hänsch, Hamburg

Bericht macht fassungslos!

1./2. August: Behörde erlaubt große Beerdigung im Clan-Milieu

Ihr Bericht über das Clan-Begräbnis in Essen macht fassungslos! 750 Trauernde am Grab: gibt es in Essen eine Mutation des Virus, durch die Masken und Abstand entbehrlich werden? Die 750 „recht kooperativen“ Trauergäste und die Essener Gesundheitsbehörde müssen anscheinend dieser Meinung sein, auf dem Foto sieht man kaum Masken und keinen Abstand. Aber immerhin, Ordnung muss sein, zumindest beim Parken: 38 Strafmandate. Da kann man schon mal auf Coronaschutz verzichten.

Reinhard Hollunder

Gleiches Recht für alle

Ich bin geschockt und sehr empört. 150 Personen sind in Coronazeiten zur Trauerfeier zugelassen. Wer bitte lässt so etwas zu? Damit wurde die Essener und die deutsche trauernde Bevölkerung brüskiert, die sich an die Corona-Regeln halten muss. Gleiches Recht für alle!

Susanne Sievers, Norderstedt

Ohne Wertschätzung

3. August: Protest gegen den Schulstart. Auf Facebook wird Kritik an den Hygieneregeln für Schüler und Lehrer geübt

Dieser und viele andere Artikel zum Thema „Schule und Corona“ befassen sich zu Recht mit den Ängsten und Sorgen vieler Lehrkräfte, Eltern und SchülerInnen. Diese gilt es ernst zu nehmen und sorgfältig abzuwägen. Allerdings sprechen alle diese Artikel immer nur von Lehrkräften/Lehrern und nicht von Erziehern, Sozialpädagogen, Honorarkräften. Sie arbeiten seit vielen Jahren auch täglich an den Schulen und in der Hortbetreuung am Nachmittag. Auch sie sind nahe an den Kindern dran, betreuen beispielsweise ihre Hausaufgaben oder den Freizeitbereich innerhalb der Schulen. Es spiegelt den Umgang mit diesen „so systemrelevanten Berufsgruppen“ wieder, dass sie in der gesamten Presse kaum eine Erwähnung finden. Da nützen die besten Werbeplakate nichts, Wertschätzung für diese Berufsgruppen sieht anders aus.

Jens Schlünsen, Hamburg

Vorbildliches Verhalten

3. August: Corona – 34 neue Infektionen am Wochenende

Es wird Zeit, auch einmal positiv auf die Mitmenschen hinzuweisen, die keine „Massentreffen“ veranstalten, die aus dem Homeoffice wieder herausgeholt worden sind oder nicht im Homeoffice arbeiten können. Natürlich beachten sie alle Vorsichtsregeln, um eine Ansteckung zu vermeiden. Sie verzichten sogar auf Treffen mit Verwandten und Freunden wo immer es geht, für den Fall, dass sie sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch mit Covid-19 infiziert haben sollten, um andere nicht anzustecken. Selbstverständlich wird auch kein Auslandsurlaub gemacht, wie ursprünglich geplant. Ebenso wird darauf geachtet, größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Von diesen Mitmenschen kenne ich etliche, und ich bin davon überzeugt, dass es noch sehr, sehr viel mehr davon gibt. Wir sollten uns für ihr vorbildliches Verhalten bedanken, denn der Verzicht auf private Kontakte nach doch schon langer Zeit ist nicht leicht.

Waltraud Schulenburg