Verfall von Moral und Sitte

30. Juli: Amtschefin klagt: Rüpel auf Rädern, Müll in Parks

Jammern ist ok, angepasstes und vorbildliches Handeln wäre aber deutlich besser. Gegen den Verfall von Moral und Sitte wirken nur Konsequenzen – und Möglichkeiten! Wenn man an den betroffenen Stellen auch mal nach 16 Uhr und – ganz kühn – am Wochenende städtisches Personal antreffen würde, wäre das sicher hilfreich, aber das findet man ausreichend ja nur in der gewinnbringenden staatlichen „Parkraumbewirtschaftung“. Der gute Bürger-Wille ist teilweise da, wenn man in Grünanlagen nach warmen Sommernächten rund um die viel zu wenigen und viel zu kleinen, überquellenden Mülleimer die Abfallmengen sieht. Wie oft stand ich in letzter Zeit vor gleichen Umständen am Altpapiercontainer? Dass die Leute derzeit mehr aufräumen, mehr bestellen und sich mehr im örtlichen Grün aufhalten, scheint noch nicht so bekannt zu sein. Und was spricht dagegen, den Altonaer Brautpaaren einen entsprechenden Merkzettel mit Gebührenhinweis auszuhändigen? Vielleicht die Einsicht, u. a. erstmal die Verkehrsschilder auf dem Weg zum Standesamt vom Moosbewuchs zu befreien.

Holger Schütz

Ausgelebter purer Egoismus

Ich verstehe die Jugendlichen nicht, ob im Jenischpark, im Schanzenviertel, Mallorca oder Bulgarien wird mit Alkohol gefeiert, randaliert, Bäume besprüht, es wird sich in Corona-Zeiten kaum an Abstandsregelungen oder Maskenpflicht gehalten. Purer Egoismus wird hier ausgelebt als gäbe es kein Morgen mehr. Rücksichtnahme Fehlanzeige. Genau diese Jugendlichen wollen doch die Welt verbessern, man hört aber von Greta Thunberg oder Luisa Neubauer nichts zu diesen Problemen. Es wäre doch eine schöne Gelegenheit für die Aktivistinnen, die jungen Leute mal darauf hinzuweisen, dass so ein Verhalten nicht akzeptiert werden kann und sich einzusetzen, für ein besseres Miteinander.

Matthias Müller

Nur spürbare Strafen helfen

Wenn sich die Ortsamtschefin beklagt, dass nach den Trauungen der Vorplatz des Standesamtes vermüllt ist, ist die völlig falsche Reaktion das Reinigen des Rathausplatzes durch eigenes Personal. Damit bekämpft man, wie leider weit verbreitet üblich, nur die Symptome. Die richtige Reaktion wäre es, diese Hochzeitsgesellschaften auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen, Abhilfe zu fordern und bei nicht Befolgen eine kostenpflichtige Reinigung vornehmen zu lassen. Nur mit deutlichen Hinweisen auf das Fehlverhalten und eventuell auch spürbaren Strafen wird sich etwas ändern. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät für solche Maßnahmen, denn es wird schon viel zu lange von der Allgemeinheit aufgeräumt, statt von den Verursachern.

Werner Jens

Keine Partner auf Augenhöhe

30. Juli: USA ziehen 12.000 Soldaten ab

Die Erpressungen von US-Präsident Donald Trump führen zu keinen Beziehungen zwischen Partnern auf Augenhöhe. Vielleicht sollte man den USA eine Gegenrechnung aufmachen, was deren Kriege die EU kosten. Die Flüchtlingswellen aus Syrien, Afghanistan usw. kosten Deutschland und der EU viel Geld. Warum sollte Deutschland für Kriegswaffen noch mehr Geld ausgeben, um noch mehr Flüchtlingsströme zu erzeugen? In Zeiten weltweiter Pandemien und den damit verbundenen Weltwirtschaftskrisen über Aufrüstungen zu diskutieren, finde ich schädlich und unpassend.

Sonja Starke

Kennen Sie Pellworm?

29. Juli: Jetzt eine Wohnung am Meer kaufen?

Schon mehrmals wollte ich Ihnen schreiben. Habe es dann aber verworfen, weil es nicht so wichtig ist. Aber nun ist es schon wieder passiert. Sie unterschlagen jedesmal, wenn Sie über die Küste Schleswig-Holsteins berichten, die drittgrößte Insel. Diese heißt Pellworm. In Ihrer Sonderausgabe „Nord- oder Ostsee“ oder im o. g. Artikel ist Pellworm noch nicht mal auf der Karte erwähnt, wie so häufig. Kennen Sie Pellworm nicht? Ich lade Sie gerne ein, sich diese von Ihnen stiefmütterlich behandelte Insel anzusehen. Sie ist unbekannter als ihre Schwestern, aber wenn sie nicht erwähnt wird, ändert sich das leider auch nicht. Ich hoffe auf Besserung.

Sabine Schult, WattGut Pellworm

Ein Grund zum Schmunzeln

30. Juli: Karikatur auf Seite 2

Es ist genial, wie Mario Lars mit seinen witzigen Figuren und mit wenigen Worten komplizierte Sachverhalte in einer Karikatur darstellt. Ohne die Karikaturen gibt es leider nur wenig zum Schmunzeln. Danke.

Klaus Ofterdinger, Rosengarten

Rückkehrertests selbst zahlen

29. Juli: ,Eine sich rasant entwickelnde Pandemie‘. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt wieder stark an. Das Robert-Koch-Institut und die Politik reagieren alarmiert

Wer in Zeiten von Corona in den Urlaub fährt und diesen im Ausland oder in gar in Risikoländern verbringt, soll bei der Einreise nach Deutschland verpflichtend auf eine Coronaerkrankung getestet werden. Gut so! Weshalb dies jedoch für Reisende kostenlos sein soll, erschließt sich mir nicht ganz. Urlaub im Ausland birgt gegenwärtig besondere Gefahren, in Risikogebieten erst recht. Wer sich trotz des Wissens um das Infektionsgeschehen in eine, wie auch immer geartete Gefahr begibt, sollte auch für die Kosten der Testung aufkommen. Patienten, die sich in Hamburger Krankenhäusern einer medizinischen Behandlung unterziehen müssen, sind verpflichtet, eine sogenannte Corona-frei-Bescheinigung vorzulegen, die von den Patienten selbst zu bezahlen ist! Mit welcher Rechtfertigung bürdet man ihnen diese Kosten auf, Reiserückkehrern aber nicht? Immerhin schützt dieser Nachweis, der übrigens nicht älter als fünf Tage sein darf, Klinikpersonal und andere Patienten vor einer möglichen Ansteckung und der weiteren Verbreitung des Coronavirus.

Sven P. Krug

Zweitklassige Behandlung

Seit Wochen gibt es immer wieder neue Meldungen zu „Corona-Ausbrüchen“ in landwirtschaftlichen und agrarindustriellen Betrieben. Als Ursache werden die Bedingungen der Unterbringung oder die Arbeitsbedingungen (Schlachtbetriebe) genannt. Es trifft die dort Beschäftigten, zumeist Billigkräfte aus südosteuropäischen Ländern. In der Berichterstattung hierüber dominiert das Bemühen, das Infektionsgeschehen von der Bevölkerung in den jeweiligen Landkreisen fernzuhalten. Aber ist uns eigentlich klar, was hier passiert? In vollem Bewusstsein der Infektionsrisiken, die durch die hiesigen Lebensbedingungen der so Beschäftigten verursacht werden, holen wir uns Billigkräfte aus den südosteuropäischen Ländern und setzen sie bewusst diesen hohen Risiken aus – und das alles zu dem Zweck, unsere Lebensmittelpreise niedrig zu halten. Dabei halten wir sie so weit wie möglich von uns fern, um unser eigenes Risiko gering zu halten. Diese Risikofaktoren sind bekannt; sie werden uns von Wissenschaft und Politik täglich vermittelt. Wie kann es dann sein, dass wir diese Menschen als zweitklassig behandeln und sie genau diesen Risikofaktoren aussetzen?

Wolfgang Thoss

Mieses Wetter in charmant

30. Juli: Wetter: Winterhude statt Scharbeutz

Hat eigentlich schon jemand Ihren Schlagzeilen-Redakteur für den täglichen Wetter-Kurzbericht auf Seite eins gelobt? Heute ist ihm wieder einmal ein Highlight gelungen: „Winterhude statt Scharbeutz“ als Replik zu dem Artikel „Scharbeutz statt Hawaii“, als Anspielung auf das eher winter-, statt sommerliche Wetter. Ein tägliches Augenzwinkern, das immer das Lesen lohnt – selbst mieses Wetter bekommt dadurch so etwas wie Charme.

Gerhard Lippe