Es gibt noch ein paar Fragen...

26. Juni: Grote hält geheim, wann Treffen endete. Senator verschweigt in Ausschuss auch, wie hoch die Getränkerechnung in Bar war, bittet Hamburger um Entschuldigung

Ich möchte Herrn Grote keineswegs entlasten, aber es tauchen doch noch andere Fragen auf. Warum sind alle Gäste der Einladung gefolgt? Wieso hat der Gastronom diese Zusammenkunft gestattet? Sind die Formulare mit persönlichen Daten ausgefüllt und waren alle Gäste aus nur zwei Haushalten?

Uta Eggers

Besucher anlocken? So nicht!

26. Juni: Viermaster ,Peking‘ kommt am 7. September zurück nach Hamburg

Da kehrt also die „Peking“ nach vielen Jahren und so detailgenau wie teuer restauriert zurück – und keiner merkt was. Museumskuratoren und Werft haben sich geeinigt, den stolzen Hamburger „P-Liner“ an einem Montag nach Hamburg schleppen zu lassen, um ihn im Hansa-Hafen gut verborgen dauerhaft anzutäuen. Das Museumsschiff soll als künftiges „Leitobjekt“ des zukünftigen „Deutschen Hafenmuseums“ dienen, das Besucher des Museums anlocken soll. Schon lange vor seiner Eröffnung misstraut man also der Attraktivität des Museums. Das haben weder der Großsegler noch das Museum verdient. Vor allem aber: Schade, dass die „Peking“ nicht zur dauerhaften Attraktion des Hafen- und Stadtpanoramas gemacht wird. Letzteres doch zu bewirken, wäre womöglich eine Bürgerinitiative wert.

Ulrich Reppenhagen

Einladungen bei Siegfried Lenz

25. Juni: Siegfried Lenz – aktuell wie eh und je. Das Werk des Hamburger Autors lädt weiterhin zu Entdeckungen ein. Ein Interview mit Stiftungschef Günter Berg

Danke, für das informative Interview. Meinen ersten Aquavit habe ich in Othmarschen mit Siegfried Lenz getrunken. Eine Einladung, tatsächlich. Siegfried Lenz empfing auch Lieferanten und LeserInnen immer mit einem „Wasser des Lebens“. Eine wundervolle, gelassene, vom Pfeifenrauch und Zigarettenqualm benebelte Weltdeutung ging von diesem Menschenfreund aus. Der große Schriftsteller Siegfried Lenz ist nicht mehr unter uns, seine Bücher aber bleiben unvergessen. Hamburg darf für diesen besonderen Autor dankbar sein.

Rainer Neumann, Hamburg

Die Wahrheit bleibt ungesagt

23. Juni: Leserbrief: Den Preis zahlen die Polizisten

Ich bin die langjährige Partnerin eines Polizisten in Bayern, und mein Vater war in den 60er- und 70er-Jahren Polizist auf der Davidwache – insofern bin ich seit Jahren mit solchen Themen konfrontiert. Es ist regelrecht erschütternd, wie wenig Rückhalt und Akzeptanz die Polizei inzwischen in der Gesellschaft erfährt, und Artikel wie in der TAZ sollten strafrechtlich verfolgt werden, denn das ist keine Satire mehr, unsere Polizei als „Müll“ zu bezeichnen. Randalierer aus der Stuttgarter Nacht als Personen „aus der Event- und Partyszene“ zu betiteln, ist ein Witz, denn jeder weiß, woher das Gros der Jugendlichen kommt, aber wenn man die Wahrheit sagt, die unbedingt zur Aufklärung wichtig wäre, wird man gleich in die rechte Ecke gestellt. Selbst Politiker haben inzwischen oftmals keine Haltung mehr, offen zu sagen, was wirklich schiefläuft. Über diesen Standardspruch „Täter werden mit der vollen Härte des Gesetzes“ bestraft, kann ich inzwischen nur noch müde lächeln, da seit Jahren nichts passiert. Hut ab für jeden, der sich heutzutage noch für den Polizei-Beruf entscheidet!

Stephanie Reichard

Leider nicht auf Augenhöhe

20./21. Juni: Rot-Grün – die letzte Bastion der „Biodeutschen“. 35 Prozent der Hamburger haben Migrationshintergrund. Nicht einer davon sitzt im Senat. Das sorgt für Debatten über ,strukturellen Rassismus‘

Was rechtfertigt heute noch, dass es keinen einzigen Migranten auf der Senatsbank gibt? Nichts. Da hilft es auch nicht, wenn diesmal mehr Migranten in der Bürgerschaft sitzen. Das ist nebenbei gesagt auch kein Argument. Und warum sollten sie auch nicht drin sitzen, wenn 35 Prozent der Bevölkerung einen solchen Hintergrund haben? Sie sollen ja nicht nur als „Wahlvolk“ wichtig sein, sondern mitgestalten und die Gesellschaft zusammenführen und gleichzeitig Beispiel für viele Hunderttausend Migranten sein, die es auch schaffen können. Natürlich würde ich Deutschland niemals mit den USA vergleichen. Es wäre undenkbar, eine Polizei wie in den USA zu haben, wo sofort geschossen wird oder wo die Justiz solche Fälle bagatellisiert und die Öffentlichkeit sogar teilweise dahinter steht. Aber wir sind hier hoffentlich schon weiter und haben die beiden Kriege und den Eisernen Vorhang hinter uns, so dass wir mit guten Plänen aus dem Vollen schöpfen können. Zu guter Letzt haben wir eine eher linksgerichtete Regierung, die in jeder öffentlichen Diskussion nach fünf Sekunden genau diese Ausgrenzung an Migranten anprangert, aber selbst nicht mal auf die Idee kommt einen Menschen mit Migrationshintergrund neben sich sitzen zu lassen. Das soll mal einer verstehen. Das Argument, die Migranten müssten sich mehr in den Parteien engagieren oder sie müssten ab jetzt für höhere Aufgaben angelernt werden, ist ebenfalls Augenwischerei und für viele sogar eine Beleidigung. Viele Kollegen sind schon zehn, zwanzig oder mehr Jahre in Parteien organisiert und kennen die Arbeit genau. Doch niemand denkt darüber nach, sie zu fördern und mitzunehmen. Man redet immerzu über Migranten, aber nicht auf gleicher Augenhöhe mit Migranten.

David Erkalp, MdHB und Vorsitzender der CDU Billstedt

Warum nicht Fährverkehr?

25. Juni: Köhlbrand-Tunnel: Experten sehen Probleme. Gutachten decken versteckte Kosten bei Bau und Betrieb auf. Neuartiger Containertransport durch die Röhre birgt zahlreiche Risiken

Soweit ich es verstanden habe, bricht die Köhlbrandbrücke nicht unter ihrem eigenen Gewicht demnächst zusammen, sondern es liegt an den schweren Lkws, die Lager und Beton durchwalken und in Schwingung bringen. Könnte die Brücke also vielleicht noch 20 Jahre halten, wenn die ganz dicken Brummer ausbleiben? Warum nicht einen Fährverkehr für diese Fahrzeuge einrichten? Zwei große Elektrofähren, fünf Minuten Fahrzeit, Strom aufladen wenn das Schiff anlegt, Gewichtssensoren in der Straße, die ab einem bestimmten Gewicht die Lkws zur Fähre umleiten. Kostet nur einen Bruchteil von Tunnel oder Brücke und schafft Zeit für neue Ideen und Investitionskapital.

Christian Cord

Zitat von Mahatma Gandhi

23. Juni: Die Wahrheit über unser Fleisch

Von Mahatma Gandhi stammt das Zitat: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Thomas Heckh, Rissen

Die Rentner baden es aus

26. Juni: Rentnern im Westen droht wegen Corona eine Nullrunde

Und wieder einmal die Rentner. Eltern bekommen extra Prämien für die Kinder. Das sollen wir jetzt ausbaden. Haben damals pro Kind 50 DM bekommen und konnten dafür nicht einmal vernünftiges Schuhwerk kaufen. Haben schon genug unter Schröders Agenda gelitten.

Jürgen Wingberg

Auf den Punkt gebracht

24. Juni: Lesermeinung zur Karikatur auf Seite zwei

Wir alle tragen mit unserem Kaufverhalten dazu bei, dass es immer mehr Leerstände gibt und Innenstädte veröden. Die Waren sollen günstig sein und schnell und bequem in der Wohnung. Lebensmittel dürfen fast nichts kosten, und es ist zu vielen Mitmenschen egal, wie diese produziert und oft über weite Strecken durch die Lande gefahren werden. Die Karikatur bringt es auf den Punkt: viel und billig.

Helga Mandt